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Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0058
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Textbearbeitungen: Nr. 15-16

45

Bemerkungen:
Vs. (?) re. Kol.l’ Die hier realisierte vereinfachte Schreibung des Zeichens na4 erscheint in R. Borger. AOAT 33. 18 in der Rubrik
mittelassyrisch/neuassyrisch. wird aber ebenso bereits für die altassyrische Kursive gebucht. Die Form von „ü" in
Zeile 4’ spricht für eine Datierung in das ausgehende 2. bzw. frühe 1. Jahrtausend.
Das Epitheton ..Siegelbewahrer des Anu” ist anderwärts offenbar nicht bezeugt. Als Sohn und Wesir (sukkallu) des
Anu (vgl. K. Tallqvist. AGE. 247) käme zwar der Wettergott Adad für diese Position durchaus infrage. Die restli-
chen erhaltenen Attribute sind aber nicht spezifisch genug, um diesbezüglich eine sichere Entscheidung treffen zu
können.
2’ Der bislang einzige Beleg für nagalmusu stammt aus der Serie malku = samt. Der Begriff wird dort zum einen mit
gitmälu und saqü f (f 68a-69). zum anderen mit nabü (fV 178) geglichen (zu der von I. Hrüsa. AOAT 50. 35 fragend
gebotenen Übersetzung ..erhaben” s. ebd.. 201 zu 168a. 69).
4’ suü ..master, lord” ist ähnlich selten gebraucht wie nagalmusu in Z. 2’ (s. CAD S/III 417; vgl. AHw 1295 s. v.
suwa’um).
Rs. (?) re. Kol. 2’ Die Lesung des letzten erhaltenen Zeichens der Zeile ist unsicher. Dem Kontext entsprechend wäre wohl am ehes-
ten zu kaskassu zu ergänzen, wobei die Spuren eher für ein weiteres kas (> kas-kas-su) sprechen als etwa für die
Ergänzung kas-k[a-su]. Bezeugt ist das Epitheton kaskassu für die Götter Marduk. Adad. Nabü. Nergal. Ninurta und
Zababa (s. K. Tallqvist. AGE. 114). Häufige Verbindungen sind kaskassu gitmälu. kaskassu surbü und kaskas iläm
(CAD K 290).
3 ’ Das Epitheton dandannu iläm wird frragal (Nergal; s. K. Tallqvist. AGE. 329) zugeschrieben.
4 ’ Der Kreis der Götter, die als älik mahri iläm (sofern entsprechend zu ergänzen ist; vgl. AHw 3 3; CAD A/I 344) be-
zeichnet werden, ist begrenzt. Unter ihnen sind neben Samas und Nergal auch Asari. Palil und Isum zu nennen (s. F.
Weiershäuser. FS Groneberg. 365f.). Die vorhandenen Zeichenspuren passen allerdings zu keinem der Genannten.
Es wäre daher zu fragen, ob überhaupt der Name einer Gottheit oder eher ein weiteres Epitheton zu ergänzen ist.

16) VAT 10549 (Kopie: S. 181)

Klagegebet (an Istar?)

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Dunkelbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer wohl zweikolumnigen Tontafel; 34 x48 x 11
mm. Von der linken Kolumne haben sich Reste von 10 Zeilen erhalten, die rechte Kolumne ist vollständig weggebrochen.
Als vertikaler Trenner zwischen den beiden Kolumnen dient eine doppelte Linie.
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:

Kol. I’
1’
[
] x va-na DINGIRT' [ ]
2’
[
ü-qät-ti-r]u’ zi-mu-u-a
3’
[
S]UM? ka-tim-ti kät-mat
4’
[
i (J)-d\u-ru pa-nu-ü-a
5’
[
] x-na di-ma-tu-ü-a
6’
[
L] AGAB? A su-tur
7'
[
] x zu x [ ] [pcd ku
8’
[
i (J)-d\u-ru pa-nu-u-a
9’
[
mmä e-pu-u]s-ma
10’
[
]x
(abgebrochen)

Kol. II’

keine Textreste erhalten

Übersetzung:
Kol.l’ 1’ [
] zu dem Gott (?) [ ]
2’ [
schwärzten (?) meine Gesichtszüge.
3’ [
]... des Verborgenen ist es bedeckt.
4’ [
verfins]terte sich mein Gesicht.
5’ [
] ... sind meine Tränen.
6’ [
] ... ist überragend groß.
7’ [
] ... bin ich (?)
8’ [
verfinste]rte sich mein Gesicht.
9’ [
was habe ich get]an?
10’ [
] •••
 
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