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Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0065
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52

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Übersetzung:
Vs. 1’ [
] .. [
]
2’ [
] .. [
]
3’ [
] . [ ] .. [
]
4’ [
] ... dein/e [ dein] gleißender Gla[nz
]
5’ [
] ... überreichlich ist [dein] flimmernder Glanz [ ]
6’ [
]... über (?) deiner zamru-Frucht [
]
7’ [
] ... lang ... [
]
8’ [
.] die ihren Liebling [ge]bar (?) [
]
9’ [
sie gehen stets h]inaus (?).. .loderndes Feuer [
]
10’ [
] der Eingang ... [
]
11’ [
die Gesamtheit der Götter und Mens[chen
]
12’ [
der Str]ahlenglanz des Samas ... [
]
13’ [
] dei[ne] Flügel [
]
14’ [
Ungewit]ter (und) Sintflut [
]
15’ [
] ... gehter(?) [
]

Rs. zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Bemerkungen:
Vs. 4’

Wenn hier ein Pronominalsuffix der 2. Pers. Sg. f. vorliegt, wäre eine weibliche Gottheit als Adressatin eines un-
genannten Beters anzusehen. Mit salummatu beginnt eine Reihung von Begriffen, die mit einem von der Gottheit
ausgehenden ..Leuchten” in Verbindung gebracht werden kann; zu den infrage kommenden Göttern s. nachfolgend
zuZ. 5’:

5’ Die Zahl der Götter, für die birbirrü als Kennzeichen gilt, ist eng begrenzt. In erster Linie sind die Gestimgötter
Istar und Samas zu nennen, wobei letzterer nach Z. 11 ’. wo offenbar ein Vergleich der angerufenen Gottheit mit den
Strahlen der Sonne intendiert ist. nicht selbst der eigentliche Adressat sein kann. Weitere Götter, die über birbirrü
verfügen, sind Nabü. Ninurta und Marduk (s. CAD B 245).
6’ Nach AHw 1509 ist zamru(m) eine allgemeine Bezeichnung für Früchte. CAD Z 40f. präzisiert diese Definition
dahingehend, dass es sich nach den ebd. zitierten Belegen um einen in Gärten kultivierten Baum oder Strauch und
dessen Früchte handelt. Transportiert und bereitgestellt werden die als zamru bezeichneten Früchte in Körben oder
tönernen Gefäßen, im zweiten Fall öfter zusammen mit einer mutmaßlich weiteren Art von Früchten (harsu: CAD
H 116 harsu „a food, probably a fruit”; zu harsu als Bezeichnung einer Brotsorte s. u. Nr. 63:5’).
7’ Aufgrund des Kontextes wäre als Ergänzung etwa an napardü zu denken (CAD N/1278f. „to become bright. illumi-
nated. to become cheerful. joyous. pleased”; s. dazu auch KAR 104 Vs. 13 urmu ne-per-du-ü Sa ra-bis ne-bu-ü...
..strahlender Tag. der großartig leuchtet”, in: Pongratz-Leisten. BaF 16. Text Nr. 16). Nicht ganz ausgeschlossen
scheint auch nadü. Wenn man einen Parallelismus der Verbformen voraussetzt (vgl. Z. 4’). wäre jedenfalls wohl ein
Iterativ-Stamm zu erwarten.
9’ Liegt hier vielleicht eine Form der 3. Pers. PI. f. des Gtn-Stammes von wasü ..hinausgehen” vor? (vgl. AHw 1476;
CAD A/II 195). Der zweite Teil des erhaltenen Textes nennt wohl den Feuergott Girra. Die hier realisierte Schrei-
bung gi-ra, allerdings mit Gottesdeterminativ, findet sich in einer Inschrift Salmanassars I. (1263-1243 v. Chr.). in
Verbindung mit dem Brand des auf Samsi-Adad I. zurückgehenden Assur-Tempels (RIMA 1. A.0.77.2:12). Das
Attribut naphu ist u. a. in einem Gebet Assurbanipals an die Istar von Ninive und Arbail bezeugt, wo es heißt: zi-kir
sap-te-si-na dGIS.B AR nap-hu ..der Ausspruch eurer Lippen ist loderndes Feuer” (A. Livingstone. SAAIII Nr. 3:6).
10’ Die erhaltenen Spuren legen einen Status constructus von nerebu ..Eingang” nahe. In diesem Falle könnte die
Bedeutung des grundsätzlich mehrdeutigen Ideogramms MURUB4 hier dergestalt eingegrenzt werden, dass wohl
kaum auf kriegerische Auseinandersetzungen (> qablu II = ..Kampf. Schlacht”), sondern vielmehr auf den Körper
einer Gottheit (> qablu I = ..Hüfte; Mitte”) angespielt wird, zumal nerebu nach E. Frahm. KAL 4. 67 nicht ..Einzug”
heißt, sondern nur ..Eingang".
12’ Zur Ergänzung s. CAD S/II142.
14’ Zu Belegen für die hier angenommene Verbindung von mehü und abübu s. CAD M/II 5.

22) VAT 10293 (Kopie: S. 187-188)

Gebet an Göttin (?)

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Mittelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück einer einkolumnigen Tontafel mit einem Stück des unteren
Randes; 75 x 104 x 27 mm. Auf der Vs. haben sich 15 Zeilen, auf dem u. Rd. 3 und auf der Rs. 13 Zeilen in Resten
erhalten.
Datierung: frühneuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -
 
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