9
10-15
12-13
13
14-15
15
Vs. re. Kol. 1
2
3-4
9
12
Rs. li. Kol. 3’
4’
8’
9’
12’
14’
15’
64
Ritualbesclireibungen und Gebete III
Die Lesung des Schlangennamens mir-Du ist nicht sicher. B. Landsberger. Die Fauna des alten Mesopotamien.
5 8 verzeichnet sowohl Varianten m i r - tu als auch mir-sa.WieZ. 12 zeigt verwendet das Manuskript das Zeichen
du für sa4. Daher wird die Lesung mir-sa4bevorzugt. Die mir-Du/VÄZm Schlange ist eine böse mythische Schlange
und kommt häufig in Parallelität mit usumgal/M5M/wgo,//M vor. C. Frank. Strassburger Keilschrifttexte. 15 übersetzt
mir-Du als ..Viper”, während Landsberger (a. a. O.) aufgrund von akkad. sibbu den Terminus als ..böse Schlan-
ge/Gürtelschlange” wiedergibt. Das Adjektiv hu-luh-(ha) ..schrecklich, furchteinflößend” wird öfter mit diesen
Schlangenarten verbunden (M. Jaques. AOAT 332. 389-391).
Das Zeichen mus vor usumgal wirkt im Sumerischen redundant, da usumgal eine bekannte Schlangenart be-
zeichnet und nicht mit mus determiniert wird. Die akkadische Übersetzung zimu zeigt jedoch, dass mit mus nicht das
Logogramm für ..Schlange” vorliegt, sondern eine syllabische Schreibung mus anstatt mus2/,/züwM ..Gesichtszü-
ge”. gleich den homophonen Schreibungen in Z. 8 und 12.
Die syntaktische Analyse des Abschnittes ist schwierig. Der Lokativ an an und ki in Z. 11 zeigt, dass diese beiden
Nomina nicht das Subjekt sein können, als einzige verbliebene Möglichkeit bietet sich i-bi hus il-a-ne inZ. 10
an. Das Verbalpräfix /al/ ist schwierig zu erklären, da es - aus altbabylonischer Sicht - meist nur zur Bildung von
Stativen verwendet wird und kaum bei transitiven Verben (D. Edzard. FS Wilcke. 94-97). Die Verbform al-sar-
sar-e -ne in Z. 14 kann durch den Pluralmarker des nzara-Stammes nur als Prädikat eines belebten Subjekts inter-
pretiert werden. Ihr müsste mu-lu gü-bar-ra inZ. 13 als Subjekt entsprechen, obwohl kein Pluralmarker vorliegt.
Die akkadische Version der sumerischen Zeilen ist jeweils um eine Zeile verschoben, da der sumerische Ausdruck
inZ. 12 mu-lu gilim-gilim al-AK-AK-es in der akkadischen Zeile durch zwei Termini, nämlich muq-tab-lu und
wz/-to-5 [/-(/)]-(/;/ wiedergegeben wird. Die Gleichung mu-lu gilim-gilim al-AK-AK-es/wzn/toÄ/z/ ..Krieger”
ist nur in diesem Text belegt (CAD M/II 214). Der Ursprung dieser Gleichsetzung ist unbekannt. Wahrscheinlich
liegt eine Denominalisierung zu nig-gi I i m/sVA/z/^/z/ ..Zerstörung” vor (s. CAD S/I 98). Die Form nig-gilim ist
wiederum eine Ableitung aus Emegir ha-lam und Emesal gc I-Ic-cgJ/zcz/üz/zz ..vernichten” (M. Schretter Emesal-
studien. 186-187). In dieser Passage wurde anscheinend aus dem Abstraktum mittels Auxiliär ak ..machen” eine
Hilfsverbkonstruktion gebildet. Weiterhin wird in Z. 12 sa4(Du)-sa4(Du) syllabisch für gi sa5(AK)-sa5(AK) /hasäsu
..zerbrechen (von Rohr)” (CAD H 130f. P. Attinger. ZA 95. 224) verwendet.
Zu gü-gilim-di = epis lemni siehe P. Attinger. OBO SB. 518-519.
Siehe unter 10-15.
Das Zeichen vor a ist stark beschädigt. Es könnte dugud sein, eine Schreibung dugud-da-na wäre dann jedoch
eher zu erwarten.
In der Serie Malku = samt wird sibbu mit qablu geglichen (Tf. VIII. Z. 150; s. I. Hrüsa. malku = samt, 146). Die
sich hieraus ergebende Übersetzung ..Kampfesschrei” für rigim sibbi schlägt eine Brücke zu dem Ausdruck rigim
tähäzi (s. J. van Dijk. LUGAL-e. 116. 502; es ist ebenfalls anzumerken, dass die dort gegebene Verbindung mit ezzis
und samris an Vs. 1 der sumerischen Version im vorliegenden Text erinnert (vgl. Kommentar dort)).
Die hier beschworene Wirkung auf Gebirge und Meer wird auch anderen Göttern zugeschrieben, namentlich Mar-
duk (E. Ebeling. AGH 94b 17). Adad (Iraq 24. 93. 6) und Erra (L. Cagni. L’Epopea di Erra. 100f.).
Angesichts der vorangehenden Zeilen dürfte hier anders als in der sumerischen Version, die allerdings ohnehin ab-
zuweichen scheint, kaum der Gott selbst Subjekt sein. Wie in Z. 11 darf daher für die akkadische Spalte wohl eine
intransitive Konstruktion vermutet werden.
Zu ..wilder .Großdrache‘/Alleinherrscher” cf. usumgalle na-ad-ru-u-ti Enel. 1137. II23. III 27.85.
Für die vorgeschlagene Ergänzung kann sinngemäß auf Enüma elis IV 124 verwiesen werden: ajja-bu mut-ta-a-
du ü-sa-pu-ü su-ri-sam ..Er den achtsamen Gegner zum Schweigen gebracht hat nach der Art des Stieres” (nach
Th. Kämmerer - K. Metzler. Ee. 222. 124). Die hier für muttadu gewählte Übersetzung ..achtsam” wird dem Zu-
sammenhang sicher besser gerecht als AHw 689 ..unterwürfig, servil” und bleibt näher an der Grundbedeutung von
naädu(m) I Gt ..genau aufpassen” (AHw 693) als die von CAD M/II 304 unsicher vertretene Übersetzung ..famous.
mighty”. die von Ph. Talon. Enüma elis. 94 für die vorgenannte Stelle Tafel IV124 ohne Fragezeichen übernommen
wird (..et subjugue ses puissants adversaires comme untaureau“).
Der Ergativ ist hier nicht erforderlich.
Der Dativ ist in dieser Position unnötig. Anscheinend wurde die Phrase aus anderen Hymnen an Ninurta/Ningirsu
übernommen, deren syntaktische Position einen Dativ erforderte.
Fast identisch mit Lugal-e I 14 (J. van Dijk. LUGAL UD ME-LÄM-bi NIR-GÄL Tome I. 53):
dnin-urta ni gessu-zu kalam-ma lä-e
dMIN pu-luh-ti sil-li-ka ana ma-a-ti tar-sa-at
„Ninurta, die Furchtbarkeit deines Schattens ist auf das Land gerichtet".
Anscheinend wird in dieser Zeile däg (na4) anstatt dag/naqäru(m) ..ab-, einreißen” (CAD N/I 329) verwendet.
Eine Gleichung zabar - ulmu ist nicht belegt. Beide Termini sind jedoch lexikalisch verwandt, da zabar in Aa
III. 196 mit kakkum ..Waffe” geglichen wird (MSL 14. 337) und ulmu in der Serie Malku - sarru III28 mit kakkum
erklärt wird (I. Hrüsa. AOAT 50. 227).
Der Göttemame dnun-bar-hus-a ist laut An = Anum II. 340 ein anderer Name des Feuergottes (R. Litke
AN:dA- nu-um. 108).
Hier liegt eine verkürzte Form von ga-ba-al = ge-ru-ü vor (Izi V. 133; CAD G 62). Die Schreibung mit du ist wohl
syllabisch für du n (P. Attinger. Elements. 509).
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Ritualbesclireibungen und Gebete III
Die Lesung des Schlangennamens mir-Du ist nicht sicher. B. Landsberger. Die Fauna des alten Mesopotamien.
5 8 verzeichnet sowohl Varianten m i r - tu als auch mir-sa.WieZ. 12 zeigt verwendet das Manuskript das Zeichen
du für sa4. Daher wird die Lesung mir-sa4bevorzugt. Die mir-Du/VÄZm Schlange ist eine böse mythische Schlange
und kommt häufig in Parallelität mit usumgal/M5M/wgo,//M vor. C. Frank. Strassburger Keilschrifttexte. 15 übersetzt
mir-Du als ..Viper”, während Landsberger (a. a. O.) aufgrund von akkad. sibbu den Terminus als ..böse Schlan-
ge/Gürtelschlange” wiedergibt. Das Adjektiv hu-luh-(ha) ..schrecklich, furchteinflößend” wird öfter mit diesen
Schlangenarten verbunden (M. Jaques. AOAT 332. 389-391).
Das Zeichen mus vor usumgal wirkt im Sumerischen redundant, da usumgal eine bekannte Schlangenart be-
zeichnet und nicht mit mus determiniert wird. Die akkadische Übersetzung zimu zeigt jedoch, dass mit mus nicht das
Logogramm für ..Schlange” vorliegt, sondern eine syllabische Schreibung mus anstatt mus2/,/züwM ..Gesichtszü-
ge”. gleich den homophonen Schreibungen in Z. 8 und 12.
Die syntaktische Analyse des Abschnittes ist schwierig. Der Lokativ an an und ki in Z. 11 zeigt, dass diese beiden
Nomina nicht das Subjekt sein können, als einzige verbliebene Möglichkeit bietet sich i-bi hus il-a-ne inZ. 10
an. Das Verbalpräfix /al/ ist schwierig zu erklären, da es - aus altbabylonischer Sicht - meist nur zur Bildung von
Stativen verwendet wird und kaum bei transitiven Verben (D. Edzard. FS Wilcke. 94-97). Die Verbform al-sar-
sar-e -ne in Z. 14 kann durch den Pluralmarker des nzara-Stammes nur als Prädikat eines belebten Subjekts inter-
pretiert werden. Ihr müsste mu-lu gü-bar-ra inZ. 13 als Subjekt entsprechen, obwohl kein Pluralmarker vorliegt.
Die akkadische Version der sumerischen Zeilen ist jeweils um eine Zeile verschoben, da der sumerische Ausdruck
inZ. 12 mu-lu gilim-gilim al-AK-AK-es in der akkadischen Zeile durch zwei Termini, nämlich muq-tab-lu und
wz/-to-5 [/-(/)]-(/;/ wiedergegeben wird. Die Gleichung mu-lu gilim-gilim al-AK-AK-es/wzn/toÄ/z/ ..Krieger”
ist nur in diesem Text belegt (CAD M/II 214). Der Ursprung dieser Gleichsetzung ist unbekannt. Wahrscheinlich
liegt eine Denominalisierung zu nig-gi I i m/sVA/z/^/z/ ..Zerstörung” vor (s. CAD S/I 98). Die Form nig-gilim ist
wiederum eine Ableitung aus Emegir ha-lam und Emesal gc I-Ic-cgJ/zcz/üz/zz ..vernichten” (M. Schretter Emesal-
studien. 186-187). In dieser Passage wurde anscheinend aus dem Abstraktum mittels Auxiliär ak ..machen” eine
Hilfsverbkonstruktion gebildet. Weiterhin wird in Z. 12 sa4(Du)-sa4(Du) syllabisch für gi sa5(AK)-sa5(AK) /hasäsu
..zerbrechen (von Rohr)” (CAD H 130f. P. Attinger. ZA 95. 224) verwendet.
Zu gü-gilim-di = epis lemni siehe P. Attinger. OBO SB. 518-519.
Siehe unter 10-15.
Das Zeichen vor a ist stark beschädigt. Es könnte dugud sein, eine Schreibung dugud-da-na wäre dann jedoch
eher zu erwarten.
In der Serie Malku = samt wird sibbu mit qablu geglichen (Tf. VIII. Z. 150; s. I. Hrüsa. malku = samt, 146). Die
sich hieraus ergebende Übersetzung ..Kampfesschrei” für rigim sibbi schlägt eine Brücke zu dem Ausdruck rigim
tähäzi (s. J. van Dijk. LUGAL-e. 116. 502; es ist ebenfalls anzumerken, dass die dort gegebene Verbindung mit ezzis
und samris an Vs. 1 der sumerischen Version im vorliegenden Text erinnert (vgl. Kommentar dort)).
Die hier beschworene Wirkung auf Gebirge und Meer wird auch anderen Göttern zugeschrieben, namentlich Mar-
duk (E. Ebeling. AGH 94b 17). Adad (Iraq 24. 93. 6) und Erra (L. Cagni. L’Epopea di Erra. 100f.).
Angesichts der vorangehenden Zeilen dürfte hier anders als in der sumerischen Version, die allerdings ohnehin ab-
zuweichen scheint, kaum der Gott selbst Subjekt sein. Wie in Z. 11 darf daher für die akkadische Spalte wohl eine
intransitive Konstruktion vermutet werden.
Zu ..wilder .Großdrache‘/Alleinherrscher” cf. usumgalle na-ad-ru-u-ti Enel. 1137. II23. III 27.85.
Für die vorgeschlagene Ergänzung kann sinngemäß auf Enüma elis IV 124 verwiesen werden: ajja-bu mut-ta-a-
du ü-sa-pu-ü su-ri-sam ..Er den achtsamen Gegner zum Schweigen gebracht hat nach der Art des Stieres” (nach
Th. Kämmerer - K. Metzler. Ee. 222. 124). Die hier für muttadu gewählte Übersetzung ..achtsam” wird dem Zu-
sammenhang sicher besser gerecht als AHw 689 ..unterwürfig, servil” und bleibt näher an der Grundbedeutung von
naädu(m) I Gt ..genau aufpassen” (AHw 693) als die von CAD M/II 304 unsicher vertretene Übersetzung ..famous.
mighty”. die von Ph. Talon. Enüma elis. 94 für die vorgenannte Stelle Tafel IV124 ohne Fragezeichen übernommen
wird (..et subjugue ses puissants adversaires comme untaureau“).
Der Ergativ ist hier nicht erforderlich.
Der Dativ ist in dieser Position unnötig. Anscheinend wurde die Phrase aus anderen Hymnen an Ninurta/Ningirsu
übernommen, deren syntaktische Position einen Dativ erforderte.
Fast identisch mit Lugal-e I 14 (J. van Dijk. LUGAL UD ME-LÄM-bi NIR-GÄL Tome I. 53):
dnin-urta ni gessu-zu kalam-ma lä-e
dMIN pu-luh-ti sil-li-ka ana ma-a-ti tar-sa-at
„Ninurta, die Furchtbarkeit deines Schattens ist auf das Land gerichtet".
Anscheinend wird in dieser Zeile däg (na4) anstatt dag/naqäru(m) ..ab-, einreißen” (CAD N/I 329) verwendet.
Eine Gleichung zabar - ulmu ist nicht belegt. Beide Termini sind jedoch lexikalisch verwandt, da zabar in Aa
III. 196 mit kakkum ..Waffe” geglichen wird (MSL 14. 337) und ulmu in der Serie Malku - sarru III28 mit kakkum
erklärt wird (I. Hrüsa. AOAT 50. 227).
Der Göttemame dnun-bar-hus-a ist laut An = Anum II. 340 ein anderer Name des Feuergottes (R. Litke
AN:dA- nu-um. 108).
Hier liegt eine verkürzte Form von ga-ba-al = ge-ru-ü vor (Izi V. 133; CAD G 62). Die Schreibung mit du ist wohl
syllabisch für du n (P. Attinger. Elements. 509).