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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0246
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Die Idee der Universität [1946]

171

| III. Die Daseinsvoraussetzungen

der Universität

Die Idee der Universität muß mit den Realitäten rechnen, die für ihre Verwirklichung
zugleich Bedingung und Beschränkung werden.
Erste Voraussetzung sind die Menschen, die sich an ihr zusammenfinden, deren
Artung und Fähigkeiten (8. Kapitel).
Zweite Voraussetzung ist die Macht von Staat und Gesellschaft, durch deren Wil-
len und deren Bedürfnisse die Universität erhalten wird (9. Kapitel).
Dritte Voraussetzung sind die materiellen Mittel, die ihr zur Verfügung gestellt wer-
den (10. Kapitel).

Achtes Kapitel
Die Menschen
Das gesamte Universitätsleben hängt ab von der Art der Menschen, die sich in ihm zu-
sammenfinden. Eine einzelne Universität hat ihren Charakter durch die Professoren,
die an sie berufen werden. Jede Universität ist gebunden an die Menschen, die für sie
zu gewinnen sind. Die wahrste Universitätsidee wird vergeblich zum Bewußtsein ge-
bracht, wenn die Menschen nicht mehr da sind, die sie erfüllen können. Wenn sie aber
da sind, so ist es die Frage um Leben und Sterben der Universität, ob sie gefunden und
gewonnen werden.
Nicht weniger als von den Professoren hängt das Universitätsleben ab von der Art
der Studenten. Eine untaugliche Studentenmasse würde die besten Professoren un-
wirksam im Schulbetrieb versinken lassen. Es kommt daher darauf an, daß die jungen
Menschen, die zum Studium berechtigt sein sollen, nach den bestmöglichen Gesichts-
punkten diese Berechtigung erhalten. Eine Auslese muß den Zugang zur Universität
bestimmen. Die Zulassung verlangt notwendig eine schulmäßige Vorbildung, ohne
die das Studium vergeblich wäre. Das Studium setzt aber weiter voraus, daß der Mensch
bildbar sei, daß er die | Veranlagungen, Begabungen und Charaktereigenschaften mit- 92
bringe, die sich im UniversitätsStudium entwickeln können.
 
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