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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0245
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Die Idee der Universität [1946]

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zwangsläufige Anspruch aller, die gegen Rangordnung sind, darf nicht täuschen. Die-
90 ser Anspruch ist voreilig: man kann nicht dekretieren, was | nur durch tatsächliche Ar-
beit aller Menschen aus sich selber erwachsen kann. Auch der Traum einer Verwirkli-
chung höchsten Menschseins in allen Menschen darf nicht täuschen. Dieser Traum
ist eine Utopie, die man nicht verwirklicht, indem man voraussetzt, er sei schon wirk-
lich, wenn auch niemand wissen kann, wieweit er zu verwirklichen ist. Jedenfalls ist
es an der Universität ein Notbehelf, sich Lehrinstitute anzugliedern, ohne sie schon
einzugliedern. Um nicht dem Verfall in allgemeine Niveaulosigkeit preisgegeben zu
sein, muß die Universität in sich die aristokratische Ordnung aufrecht erhalten und
Eingliederung nicht durch Dekrete, sondern durch Wachsenlassen geistiger Wirklich-
keit vollziehen, die dann am Ende nur der Bestätigung bedarf.
 
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