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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0549
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456

Stellenkommentar

tanzierung von der anthropomorphen Götterlehre und die Entwicklung neuer systemati-
scher Lehren wie der Ontologie, Logik und Dialektik.
90 Jaspers’ Angabe bezieht sich auf K. Fischer: System der Logik und Metaphysik oder Wissenschafts-
lehre, Heidelberg 31909,20 (KJB Oldenburg: KJ 4189).
91 G. W. E. Hegel: Phänomenologie des Geistes, HSWII, 32 (KJB Oldenburg: KJ 3128); GW 9,35.
92 »Genus proximum« (nächst[-höhere] Gattung) und »differentia specifica« (spezifische Diffe-
renz) bilden seit Aristoteles’ Topik, v.a. aber seit der Scholastik, die klassischen, bis ins 19. Jahr-
hundert hinein kanonischen Kritierien der Definition, nach denen diese die Angabe der nächst-
höheren Gattung und der spezifischen Differenz enthalten muss (vgl. Aristoteles: Topica VI 5,
143a).
93 K. Fischer: System der Logik und Metaphysik, 35.
94 Zur Fußnote: In Windelbands Schriften ist eine solche Schilderung nicht nachweisbar. Mög-
licherweise bezieht sich Jaspers hier auf Mitschriften oder Gespräche.
95 Galileo Galilei lässt in seiner 1630 erschienenen Schrift Dialogo di Galileo Galilei sopra i due
Massimi Sistemi del Mondo Tolemaico e Copernicano (Dialog über die beiden hauptsächlichsten
Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische) drei Figuren auftreten, die in einem
Gespräch unter Parteinahme für bestimmte Positionen den Diskurs über die »hauptsäch-
lichsten Weltsysteme« widerspiegeln. Eine analoge Darstellungsweise findet sich auch in
Galileis 1638 erschienenen fiktiven Gesprächen Discorsi e dimostrazioni matematiche, intorno
ä due nuoue scienze attenenti alla mecanica & i movimenti locali (Unterredungen und mathemati-
sche Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend).
96 Vgl. M. Weber: »Die >Objektivität< sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis«
[1904], in: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen T988,146-214, bes. 190-209;
ders.: »Ueber einige Kategorien der verstehenden Soziologie« [1913], in: Gesammelte Aufsätze zur
Wissenschaftslehre, 427-474,434. Vgl. hierzu auch: Einleitung zu diesem Band, XXX-XXXII.
97 K. Rosenkranz: Psychologie, oder die Wissenschaft vom subjectiven Geist, zweite, sehr verbesserte
Auflage, Königsberg 1843, 400 (KJB Oldenburg: KJ 3344).
98 Ebd., XIII, 395-396. Bei Rosenkranz ist allerdings nicht von »Triaden«, sondern von »Tricho-
tomien« die Rede. Was Jaspers hier als »wahre Triade« bezeichnet, ist für Rosenkranz »die be-
griffsmäßig sich selbst bestimmende Trichotomie« (ebd., XIII). Den Ausdruck »unschuldige
Trichotomie« kennzeichnet Rosenkranz in seinem Buch hingegen als »scherzhaften Aus-
druck« »für das bloße übersichtliche Gruppiren eines Stoffs« (ebd., 396).
99 Zur Fußnote: G. W. F. Hegel: »Wer denkt abstrakt?«, HWj 17, 400-405 (KJB Oldenburg: KJ
3183); GW 5,381-387.
100 Der Begriff »Lullische Kunst« geht auf die »Ars magna« des mallorquinischen Philosophen,
Theologen und Dichters Ramon Lull (lat.: Raimundus Lullus, um 1232-1315) zurück. Diese
besteht in einer Kombinatorik der allgemeinsten evidenten Begriffe, von denen alle übrigen
Wahrheiten abgeleitet und in ihrem Zusammenhang dargestellt werden sollten. Zur Demons-
tration und Praxis dieser Kombinatorik ersann Lull eine Maschine mit sechs Scheiben, die
Begriffe trugen und durch Drehung der Scheiben immer neue Kombinationen ermöglich-
ten. Diese sollten verständlich machen, wie sich ein Gegenstand oder Wort zu den jeweili-
gen Bestimmungen verhält.
101 Unter »Eristik« wird die Kunst des wissenschaftlichen Streitgesprächs verstanden. Der Begriff
verweist auf die Göttin des Streits und der Zwietracht der griechischen Mythologie, Eris. Als
wahrscheinlichster Begründer der Eristik gilt Euklid von Megara (450-ca. 370 v.Chr.).
 
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