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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0551
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458

Stellenkommentar

den Titel des »philathenaiotatos« (»der große Liebhaber Athens«) einbrachte. Sophokles
führte zudem den Kult des Asklepios in Athen ein. Von seinem literarischen Werk, das ur-
sprünglich 123 Dramen umfasste, sind nur sieben überliefert: Oidipus epi Kolöno (Ödipus auf
Kolonos, 406); Philoktet (409); Oidipus tyrannos (König Ödipus, um 426); Antigone (um 442);
Trachiniai (Die Trachinierinnen, um 450); Aias (um 452).
114 Der griechische Geschichtsschreiber Thukydides (um 460-nach 400 v.Chr.) entstammte ei-
ner thrakischen Fürstenfamilie. Als es ihm 424 in seiner Funktion als Stratege nicht gelang,
die Einnahme von Amphipolis durch die Spartaner zu verhindern, wurde er aus Athen ver-
bannt. Nach Ende des Peloponnesischen Krieges kehrte Thukydides um 404 v.Chr. nach
Athen zurück. Er hinterließ ein unvollendetes zweiteiliges Geschichtswerk, in dem er den
Peloponnesischen Krieg bis zum Zusammenbruch Athens schildert und mithilfe einer um-
fangreichen Vorgeschichte und fiktiver Reden die historisch wirkenden Kräfte des Gesche-
hens zu beleuchten versucht. Durch die methodische Selbstreflexion, die Unterscheidung
von Anlässen und wirklichen Ursachen historischer Geschehnisse, die Heranziehung von
Augenzeugenberichten und Urkunden sowie eingehende Tatsachenprüfung gilt Thukydides
als Vater der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung.
115 Es handelt sich hierbei um eine Paraphrase. In Die fröhliche Wissenschaft heißt es: »Sei ein
Mann und folge mir nicht nach, — sondern dir! Sondern dir!« (KGW V/2, n-335,133).
116 A. Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Erster Band, SWj I, 498; ZA 2, 480.
117 Die paraphrasierte Textstelle lautet im Original: »Was sich so lange, unter einem so viele Mil-
lionen umfassenden Volke in Ausübung erhalten hat, während es die schwersten Opfer auf-
legt, kann nicht willkürlich ersonnene Grille seyn, sondern muß im Wesen der Menschheit
seinen Grund haben« (SWj I, 498; ZA 2, 481).
118 Leicht abweichend von der Quelle. Bei Schopenhauer heißt es: »So viele Uebereinstimmung,
bei so verschiedenen Zeiten und Völkern, ist ein faktischer Beweis, daß hier nicht, wie opti-
mistische Plattheit es gern behauptet, eine Verschrobenheit und Verrücktheit der Gesinnung,
sondern eine wesentliche und nur durch ihre Trefflichkeit sich selten hervorthuende Seite
der menschlichen Natur sich ausspricht« (SWj I, 499; ZA 2, 481).
119 Vgl. hierzu: K. Jaspers: Die großen Philosophen, 186-228.
120 Franz von Assisi (eigtL Giovanni Bernardone, 1182-1226) ist der Begründer des Bettelordens
der Franziskaner. Trotz seiner bürgerlichen Herkunft und früherer Ambitionen auf eine mi-
litärische Karriere entschied sich Franz nach Bekehrungserlebnissen 1208/09 für ein Leben
als Bettler und Wanderprediger nach dem Vorbild Jesu Christi. Seine rasch wachsende An-
hängerschaft verband Franz zum »Orden der Minderen Brüder« (Franziskaner), dessen
Statuten zu einem ganz in den Dienst am Menschen und der Kirche gestellten Leben in Armut
und Buße verpflichteten. Mit der Unterstellung seines Ordens unter die römische Kurie und
der zunehmenden Reglementierung des Ordens aufgrund verschwimmender Grenzen zwi-
schen der Franziskus-Bruderschaft und häretischen Wanderpredigern legte Franz von Assisi
1221 alle Führungsfunktionen nieder. Er starb 1226 in Assisi, nachdem er die Bruderschaft
nochmals eindringlich aufgefordert hatte, an den frühen Idealen der Katholizität, der Unter-
werfung unter die Kirche sowie einem Leben in Armut und Demut festzuhalten.
121 Zur Fußnote (»ästhetisches Stadium«) vgl. S. Kierkegaard: Entweder-Oder. Zweiter Teil, GWb 2,
IÖ5-377-
122 S. Kierkegaard: Entweder-Oder. Erster Teil, GWa 1,200 (KJB Oldenburg: KJ 3643); GWb 1,234.
123 Ebd., GWa 1,267-268; GWb 1,319-320.
 
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