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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0255
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Stellenkommentar

gendem Begreifen mehr und mehr zu begreifen, daß da etwas ist, das man nicht begreifen
kann.«
22 Vgl. S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. i, 303 (GW 12, 140; SKS 20, 74): »[...] der furchtbars-
ten Weise zu leben: die ganze Welt zu bezaubern und in Staunen zu setzen durch seine Ent-
deckungen und Geistreichheit, und dann sich selber nicht zu verstehen« - gemeint ist das
Leben des Naturwissenschaftlers (»Naturforsker«).
23 S. Kierkegaard: Philosophische Brocken. Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift. Erster
Teil. Mit Nachwort von Chr. Schrempf, Jena 1910, GWj 6,202 (GW 10, 111; SKS 7, 114): »Das
Dasein ist selbst ein System - für Gott, aber kann es nicht für einen existierenden Geist sein.
System und Abgeschlossensein entsprechen einander, aber Dasein ist gerade das Entgegen-
gesetzte.«
24 S. Kierkegaard: Buch des Richters. Seine Tagebücher 1833-1855 im Auszug aus dem Dänischen
von H. Gottsched. Mit zwei Porträts, Jena 1905, 128t. (DSKE 2, 490, 314; SKS 18, 303): »Den
meisten Systematikern geht es mit ihrem System wie einem Manne, der ein ungeheures
Schloß baut und selbst beiseite in einem Schuppen wohnt, sie leben nicht selbst darin, in
dem ungeheuren systematischen Bau. Aber im Geistigen ist und bleibt dies ein entschei-
dender Einwand. Geistig verstanden, müssen eines Mannes Gedanken der Bau sein, in dem
er wohnt - sonst ist es verkehrt.«
25 F. Nietzsche: Nachgelassene Werke. Unveröffentlichtes aus der Umwerthungszeit (1882/83-1888),
Leipzig 1904, GOAj 14, 5 (KSA 11, 641): »Wir Neueren sind Alle Gegner des Descartes und
wehren uns gegen seine dogmatische Leichtfertigkeit im Zweifel. >Es muss besser gezweifelt
werden als Descartes!<«
26 F. Nietzsche: Nachgelassene Werke. Unveröffentlichtes aus der Umwerthungszeit (1882/83-1888),
Leipzig 1903, GOAj 13, 89 (KSA 11, 253): »Hegel's gothische Himmelstürmerei (-Nachzüg-
lerei). Versuch, eine Art Vernunft in die Entwicklung zu bringen: - ich, am entgegenge-
setzten Punkte, sehe in der Logik selber noch eine Art von Unvernunft und Zufall.«
27 F. Nietzsche: Der Fall Wagner. Götzen-Dämmerung. Nietzsche contra Wagner. Der Wille zur
Macht I. - Gedichte, Leipzig 1895, GOAj 8, 64 (KSA 6, 63): »Ich misstraue allen Systematikern
und gehe Ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.«
28 Vgl. S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 210 »Ob auch ein Mensch im vollkommensten
Recht ist, gegenüber Gott muß er immer noch einen höheren Ausdruck haben: daß er Un-
recht hat, denn kein Mensch kann absolut sein Bewußtsein durchdringen.«
29 F. Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral, Leipzig 1895, GOAj 7, 190
(KSA 5, 169): »Den Menschen nämlich zurückübersetzen in die Natur; über die vielen eitlen
und schwärmerischen Deutungen und Nebensinne Herr werden, welche bisher über jenen
ewigen Grundtext homo natura gekritzelt und gemalt wurden; machen, dass der Mensch für-
derhin vor dem Menschen steht, wie er heute schon, hart geworden in der Zucht der Wis-
senschaft, vor der anderen Natur steht, mit unerschrocknen Ödipus-Augen und verkleb-
ten Odysseus-Ohren, taub gegen die Lockweisen alter metaphysischer Vogelfänger; welche
ihm allzulange zugeflötet haben: >du bist mehr! du bist höher! du bist anderer Herkunft< - das
mag eine seltsame und tolle Aufgabe sein, aber es ist eine Aufgabe - wer wollte das leugnen?«
30 die Urschriften! EA, NA: die Urschrift
31 Vgl. S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift. Zweiter Teil. Übersetzt von
H. Gottsched, Jena 1910, GWj 7, 304 (GW 16/2,344; SKS 7, 573). Jaspers bezieht sich auf die
 
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