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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0261
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Stellenkommentar

ging: »Ich unterschreibe dies Alles nicht!« (»Nietzsche und Kierkegaard«, Randbemerkung
zu S. 8).
68 Kierkegaards Krankheitsgeschichte: Die großen Philosophen. Nachlaß i, 422ff. und 445ff.,
vgl. auch 2, 77iff.; Nietzsches Krankheit widmet Jaspers einen eigenen Abschnitt in: Nietz-
sche, 91-117.
69 F. Nietzsche: Der Antichrist. Fluch auf das Christentum (1888, EA: Leipzig 1895, zu Nietzsches
Transposition der Figur des Antichristen in »ein singuläres Buch mit bestimmtem Artikel«
A. U. Sommer: »Antichrist«, Nietzsche-Lexikon, hg. von Chr. Niemeyer, Darmstadt 22OII,
27). - Kierkegaard eröffnet seinen Angriff auf die dänische Staatskirche mit einem Artikel
vom 18. Dezember 1854 in Faedrelandet (»War Bischof Mynster ein >Wahrheitszeuge<, einer
der »rechten Wahrheitszeugen< - ist das die Wahrheit?«), einschlägige kirchenkritische
Texte erscheinen bis zu seinem Tod im November 1855 in 0ieblikket. In Der philosophische
Glaube angesichts der Offenbarung würdigt Jaspers Kierkegaards Kampf gegen ein institutio-
nell degeneriertes Christentum, kritisiert ihn aber zugleich als »Irrweg: zum Glauben kraft
des Absurden mit einem verführerisch erdachten genialen Kategoriengebäude, mit seiner
Konstruktion der Nachfolge Christi im eindeutigen Sinn totaler Weltverneinung« (KJG I/13,
499-504, hier: 502).
70 S. Kierkegaard: Entweder/Oder. Ein Lebensfragment, herausgegeben von Victor Eremita, Kopen-
hagen 1843; F. Nietzsche, Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, Leipzig 1872.
71 S. Kierkegaard: Der Gesichtspunkt für meine Wirksamkeit als Schriftsteller. Eine direkte Mittei-
lung. Rapport an die Gesch ichte. [1848] , posthum: Kopenhagen 1859, F. Nietzsche: Ecce Homo.
Wie man wird, was man ist. [1888], posthum: Leipzig 1908 (vgl. KSA 14, 454ff.)
72 Vgl. F. Nietzsche: Ecce Homo, KSA 6,257.
73 Weltbewußtseinl EA, NA: Selbstbewußtsein
74 F. Nietzsche an H. Köselitz, Ende August 1881, KSB 6, 122: »ich selber als Ganzes komme mir
so oft wie der Krikelkrakel vor, den eine unbekannte Macht über's Papier zieht, um eine
neue Feder zu probieren.«
75 S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 120 (T 1, 221; SKS 27, 291L): »Da ahnte ich, daß das
hohe Alter meines Vaters nicht ein göttlicher Segen war, sondern eher ein Fluch; daß die
ausgezeichneten Geistesgaben unserer Familie nur dazu da waren, um einander gegen-
seitig aufzureiben; da fühlte ich die Stille des Todes wachsen um mich, wenn ich in mei-
nem Vater einen Unglücklichen sah, der uns alle überleben sollte, ein Grabkreuz auf dem
Grabe aller seiner eigenen Hoffnungen. Eine Schuld mußte auf der ganzen Familie ruhen,
eine Strafe Gottes über ihr sein; sie sollte verschwinden, ausgestrichen werden von Gottes
gewaltiger Hand, ausgewischt wie ein mißglückter Versuch«. - Schuld auf die Familie gela-
den hatte Kierkegaards Vater, Michael Pedersen Kierkegaard: Wodurch im Einzelnen (Got-
teslästerung, die voreheliche Liaison mit Anne Lund, Kierkegaards späterer Mutter, oder
Bereicherung im Zusammenhang mit dem »Geldjahr« (vgl. Stellenkommentar Nr. 80) ist
umstritten.
76 S. Kierkegaard: Die Tagebücher, Bd. 1, 231 (DSKE 2, 278; SKS 18, 268): »Wie in einer großen
Häringssendung eine oberste Reihe liegt, die zerdrückt und verkommen ist, wie durch die
Verpackung der Früchte die Exemplare, die zu oberst liegen, gestoßen und beschädigt wer-
den: so sind auch in jeder Generation einige Menschen, die zu oberst liegen und durch die
Verpackung leiden, die nur diejenigen schützt, die in der Mitte liegen.«
 
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