130 Grundsätze des Philosophierens
Werden wir des Seins inne im Vergehenden, so hören wir auf die Sprache der Chif-
fern.
bb. Geschichtlichkeit: Unsere Grenze im Ergreifen der Realität ist praktisch gegeben
mit unserem faktischen Wirkungsraum. Im Theoretischen ist unsere Grenze mit der
uns zugänglichen Anschaubarkeit, Wissbarkeit, dem Gegenwärtigwerdenkönnen da.
Es kommt darauf an, die Realität in der Welt mit allen Organen zu ergreifen, den
uns zugänglichen Wirkungs- und Wissensraum zu erfüllen, kurz: in unserer Situation
uns geschichtlich einzusenken. Unser Umgang mit uns und den Dingen in der Welt
der Erscheinung muss die Stufen der Weltrealitäten ergreifen. Diese können uns Me-
dium der Wirklichkeit werden, wenn wir rückhaltlos den Zugriff wagen, und wir mit
unserer Realität identisch werden.
Zugleich kommt es aber darauf an, in der geschichtlichen Einsenkung selber die
Loslösung von der blossen Realität zu finden, aus der stets drohenden Verschüttung
in die Realität wieder zur Wirklichkeit uns aufzuschwingena.
In geschichtlicher Einsenkung überwinden wir die Welt, weil wir geschichtlich nur
dann leben, wenn wir zugleich das ungeschichtliche Sein im Boden der Transcendenz
gewinnen. Nur wenn beides in einem sich verwirklicht, wird uns unsere Geschicht-
lichkeit zur Ewigkeit in der Zeit. Der Existenz ist das Zeitliche der Realität transcendent
durchdrungen und aufgehoben.
Daher dürfen wir einerseits über der eigenen Realität und unserer Situation in der
Geschichte die Transcendenz nicht vergessen, die ungeschichtlich alle Geschichte in
sich schliesst. Andererseits dürfen wir über der Transcendenz nicht vergessen die ge-
schichtliche Erscheinung des Seins in der Zeit als der einzigen Wirklichkeit auch des
eigenen Seins.
Weltüberwindung fordert also die Lösung unserer Bindung an die Realität als ein
vermeintlich Absolutes, aber fordert zugleich die Bindung gerade durch die Realität
selber an die Wirklichkeit des Absoluten. Daher ist eine Doppeltheit, die auf die man-
nigfachste Weise, direkt und im Gleichnis, ausgesprochen werden kann:
Der Mensch, der die Welt überwinden will, muss sich ganz einsetzen in der Reali-
tät, und er muss ständig über die Realität hinaus sein.
Er muss in der Welt sich unbedingt binden an das Reale der Erscheinung, und muss
in diesem Gebundensein erst die eigentliche Bindung in der Transcendenz finden. Er
muss in der Welt etwas unbedingt ergreifen, und muss diese Weltlichkeit, mit der er
als Dasein identisch bleibt, in die er als Existenz sich einsenkt, zugleich transcendie-
ren.
Der unendliche Ernst im realen Tun geht mit dem Bewusstsein einher: vor Gott ist
alles nichts.
aufzuschwingen im Ms. hs. Vdg. für hindurchzuarbeiten
Werden wir des Seins inne im Vergehenden, so hören wir auf die Sprache der Chif-
fern.
bb. Geschichtlichkeit: Unsere Grenze im Ergreifen der Realität ist praktisch gegeben
mit unserem faktischen Wirkungsraum. Im Theoretischen ist unsere Grenze mit der
uns zugänglichen Anschaubarkeit, Wissbarkeit, dem Gegenwärtigwerdenkönnen da.
Es kommt darauf an, die Realität in der Welt mit allen Organen zu ergreifen, den
uns zugänglichen Wirkungs- und Wissensraum zu erfüllen, kurz: in unserer Situation
uns geschichtlich einzusenken. Unser Umgang mit uns und den Dingen in der Welt
der Erscheinung muss die Stufen der Weltrealitäten ergreifen. Diese können uns Me-
dium der Wirklichkeit werden, wenn wir rückhaltlos den Zugriff wagen, und wir mit
unserer Realität identisch werden.
Zugleich kommt es aber darauf an, in der geschichtlichen Einsenkung selber die
Loslösung von der blossen Realität zu finden, aus der stets drohenden Verschüttung
in die Realität wieder zur Wirklichkeit uns aufzuschwingena.
In geschichtlicher Einsenkung überwinden wir die Welt, weil wir geschichtlich nur
dann leben, wenn wir zugleich das ungeschichtliche Sein im Boden der Transcendenz
gewinnen. Nur wenn beides in einem sich verwirklicht, wird uns unsere Geschicht-
lichkeit zur Ewigkeit in der Zeit. Der Existenz ist das Zeitliche der Realität transcendent
durchdrungen und aufgehoben.
Daher dürfen wir einerseits über der eigenen Realität und unserer Situation in der
Geschichte die Transcendenz nicht vergessen, die ungeschichtlich alle Geschichte in
sich schliesst. Andererseits dürfen wir über der Transcendenz nicht vergessen die ge-
schichtliche Erscheinung des Seins in der Zeit als der einzigen Wirklichkeit auch des
eigenen Seins.
Weltüberwindung fordert also die Lösung unserer Bindung an die Realität als ein
vermeintlich Absolutes, aber fordert zugleich die Bindung gerade durch die Realität
selber an die Wirklichkeit des Absoluten. Daher ist eine Doppeltheit, die auf die man-
nigfachste Weise, direkt und im Gleichnis, ausgesprochen werden kann:
Der Mensch, der die Welt überwinden will, muss sich ganz einsetzen in der Reali-
tät, und er muss ständig über die Realität hinaus sein.
Er muss in der Welt sich unbedingt binden an das Reale der Erscheinung, und muss
in diesem Gebundensein erst die eigentliche Bindung in der Transcendenz finden. Er
muss in der Welt etwas unbedingt ergreifen, und muss diese Weltlichkeit, mit der er
als Dasein identisch bleibt, in die er als Existenz sich einsenkt, zugleich transcendie-
ren.
Der unendliche Ernst im realen Tun geht mit dem Bewusstsein einher: vor Gott ist
alles nichts.
aufzuschwingen im Ms. hs. Vdg. für hindurchzuarbeiten