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Grundsätze des Philosophierens
Insbesondere ist Technik das Operieren mit Stoffen und Kräften zwecks Hervorbrin-
gung nützlicher Gegenstände und Wirkungen, ferner in Analogie dazu das planmässige
Vorgehen in der Selbstbehandlung und in der Organisation menschlicher Beziehungen.
Technik ist ein von Menschen erfundenes Verfahren. Es besteht aber ein Wesens-
unterschied zwischen dem schöpferischen Tun, das zu technischen Erfindungen führt,
und der Arbeitsleistung, die das Gefundene in Wiederholung des Gleichen nur anwen-
det. Der Grossartigkeit der schaffenden Machterweiterung steht die Abhängigkeit des
unschöpferischen Anwendens gegenüber. Das Erfinden entspringt der Musse, dem
Einfall, der Hartnäckigkeit, das Anwenden fordert Arbeit, Disciplin, Einordnung, Zu-
verlässigkeit, darüber hinaus in gewissem Umfange Beobachtungsgabe beim metho-
dischen Anwenden des Wissens.
bb. Der grosse historische Schritt innerhalb der Technik:191
Technik gibt es, seit es Menschen gibt. Auf dem Grunde der natürlichen Physik der
Primitiven, in Handwerk und Waffengebrauch, in Benutzung von Rad, Spaten, Pflug,
Boot, von tierischer Arbeitskraft, Segel und Feuer, war Technik von jeher da. In den ho-
hen Kulturen des Altertums, besonders im Abendland, wurde eine hochentwickelte
Mechanik das Mittel, um Lasten zu bewegen, Bauten zu errichten, Strassen und Schiffe
zu bauen, Belagerungs- und Abwehrmaschinen zu entwickeln.
Alle diese Technik blieb in einem Rahmen des vergleichsweise Massvollen, vom
Menschen Übersehbaren. Was getan wurde, geschah durch Menschenkraft unter Her-
beibringung von tierischer Kraft, Spannkraft, Feuer, aber auch hier im Bereich der na-
türlichen Menschenwelt. Ganz anders wurde das seit dem Ende des 18. Jahrhunderts.
Nachdem Jahrhunderte schon Ansätze versucht, in Träumen eine technicistische Welt-
anschauung entworfen, wissenschaftliche Voraussetzungen zunächst langsam und
bruchstückhaft geschaffen hatten, geschah nun im 19. Jahrhundert eine Verwirkli-
chung, die alle Träume übertraf. Wir fragen, was dieses Neue war. Es ist nicht auf ein
einziges Princip zu bringen.
Erstens wurden Maschinen erfunden: Arbeitsmaschinen bringen selbsttätig Ge-
brauchsgüter hervor. Was vorher der Mensch als Handwerker tat, tat nun die Maschine.
Sie spann, webte, sägte, hobelte, presste, goss, sie liess ganze Gegenstände entstehen.
Während 100 Arbeiter mühselig blasen mussten, um Flaschen herzustellen, machte
eine Flaschenmaschine täglich 20000 Flaschen bei Bedienung durch einen einzigen
Arbeiter.192
Dazu mussten zugleich Maschinen erdacht werden, die die Kraft liefern, mit der
die Arbeitsmaschinen betrieben werden. Die Dampfmaschine war der Wendepunkt
(1776),193 der Elektromotor (Dynamomaschine 1867)194 wurde dann die universale
Kraftmaschine. Aus Kohle oder aus Wasserkraft wird die Energie umgesetzt und über-
all hin geleitet, wo man sie braucht. Der antiken Mechanik tritt die moderne Energe-
tik gegenüber.
Grundsätze des Philosophierens
Insbesondere ist Technik das Operieren mit Stoffen und Kräften zwecks Hervorbrin-
gung nützlicher Gegenstände und Wirkungen, ferner in Analogie dazu das planmässige
Vorgehen in der Selbstbehandlung und in der Organisation menschlicher Beziehungen.
Technik ist ein von Menschen erfundenes Verfahren. Es besteht aber ein Wesens-
unterschied zwischen dem schöpferischen Tun, das zu technischen Erfindungen führt,
und der Arbeitsleistung, die das Gefundene in Wiederholung des Gleichen nur anwen-
det. Der Grossartigkeit der schaffenden Machterweiterung steht die Abhängigkeit des
unschöpferischen Anwendens gegenüber. Das Erfinden entspringt der Musse, dem
Einfall, der Hartnäckigkeit, das Anwenden fordert Arbeit, Disciplin, Einordnung, Zu-
verlässigkeit, darüber hinaus in gewissem Umfange Beobachtungsgabe beim metho-
dischen Anwenden des Wissens.
bb. Der grosse historische Schritt innerhalb der Technik:191
Technik gibt es, seit es Menschen gibt. Auf dem Grunde der natürlichen Physik der
Primitiven, in Handwerk und Waffengebrauch, in Benutzung von Rad, Spaten, Pflug,
Boot, von tierischer Arbeitskraft, Segel und Feuer, war Technik von jeher da. In den ho-
hen Kulturen des Altertums, besonders im Abendland, wurde eine hochentwickelte
Mechanik das Mittel, um Lasten zu bewegen, Bauten zu errichten, Strassen und Schiffe
zu bauen, Belagerungs- und Abwehrmaschinen zu entwickeln.
Alle diese Technik blieb in einem Rahmen des vergleichsweise Massvollen, vom
Menschen Übersehbaren. Was getan wurde, geschah durch Menschenkraft unter Her-
beibringung von tierischer Kraft, Spannkraft, Feuer, aber auch hier im Bereich der na-
türlichen Menschenwelt. Ganz anders wurde das seit dem Ende des 18. Jahrhunderts.
Nachdem Jahrhunderte schon Ansätze versucht, in Träumen eine technicistische Welt-
anschauung entworfen, wissenschaftliche Voraussetzungen zunächst langsam und
bruchstückhaft geschaffen hatten, geschah nun im 19. Jahrhundert eine Verwirkli-
chung, die alle Träume übertraf. Wir fragen, was dieses Neue war. Es ist nicht auf ein
einziges Princip zu bringen.
Erstens wurden Maschinen erfunden: Arbeitsmaschinen bringen selbsttätig Ge-
brauchsgüter hervor. Was vorher der Mensch als Handwerker tat, tat nun die Maschine.
Sie spann, webte, sägte, hobelte, presste, goss, sie liess ganze Gegenstände entstehen.
Während 100 Arbeiter mühselig blasen mussten, um Flaschen herzustellen, machte
eine Flaschenmaschine täglich 20000 Flaschen bei Bedienung durch einen einzigen
Arbeiter.192
Dazu mussten zugleich Maschinen erdacht werden, die die Kraft liefern, mit der
die Arbeitsmaschinen betrieben werden. Die Dampfmaschine war der Wendepunkt
(1776),193 der Elektromotor (Dynamomaschine 1867)194 wurde dann die universale
Kraftmaschine. Aus Kohle oder aus Wasserkraft wird die Energie umgesetzt und über-
all hin geleitet, wo man sie braucht. Der antiken Mechanik tritt die moderne Energe-
tik gegenüber.