Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0185
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
68

Karl Jaspers - de Gruyter

lismus ebenso wie den extremen utopistischen Sozialismus (beide in der ganzen Breite
der gesellschaftlichen, staatlichen und überstaatlichen Beziehungen) zu überwinden
im Sinne eines verständigen, billigen und praktisch durchführbaren Ausgleichs zwi-
schen den individuellen und den überindividuellen Momenten, dementsprechend auf
der politischen Ebene dem staatlichen Moment wieder zu seinem Recht zu verhelfen
gegenüber dem allzu einseitig betonten wirtschaftlichen Moment.
Wir meinen also: gewiss soll das Schwergewicht der Darstellung eben auf der geis-
tigen Bewegung des neuen Jahrhunderts liegen, gerade deshalb aber soll sie mit allem
Nachdruck und in genügender Breite auf die geistige Bewegung des 19. Jahrhunderts
zurückgreifen, damit die Bewegung des neuen Jahrhunderts als Reaktion auf die des
alten Jahrhunderts eben erst verständlich wird. Sonach sollte die Berücksichtigung
des 19. Jahrhunderts erst dort ihre zeitliche Grenze finden, wo das 19. Jahrhundert auf-
hört, wie in seinen ersten Jahrzehnten zunächst noch die grosse geistige Bewegung
des 16. bis 18. Jahrhunderts fortzusetzen, und mit seinen eigenen modernen Motiven,
ausgehend von der überaus starken Betonung des naturwissenschaftlichen Momen-
tes, einsetzt.
Das Vorstehende bitten wir, lediglich als eine ganz rohe Programmskizze betrach-
ten zu wollen, namentlich auch hinsichtlich der stofflichen wie der chronologischen
Abgrenzung, die nur zunächst einmal im einzelnen, natürlich ganz unmassgeblich,
ungefähr andeuten soll, was uns als Thema im ganzen vorschwebt. Wir möchten also
glauben, dass es nicht schwer sein dürfte, auf Grund dieser Skizze zu einem endgülti-
gen Programm zu kommen, das dann auch den übrigen, den Stoff nach Kulturnatio-
nen differenzierenden Bändchen in freier Weise zugrunde gelegt werden und so ge-
wissermassen ein festes Rückgrat für die ganze Serie bilden könnte.
Darüber, dass eine solche Darstellung der geistigen Bewegung in der abendländi-
schen Kultur der Gegenwart bei dem Format unserer Sammlung Göschen sich nicht
ängstlich an den für diese normalen Umfang von ca. 8 bis 9 Bogen halten kann, sind
wir uns durchaus klar. Wir suchen dem dadurch Rechnung zu tragen, dass wir dieses
Thema für unser 1000. Bändchen aufgespart haben, das in Analogie zu N° 500 von
Simmel ein Jubiläumsbändchen werden soll,169 bei dem wir, was Umfang und Hono-
rar betrifft, uns freier bewegen dürfen als bei einem Normalbändchen.
So möchten wir hier vorschlagen: einen Umfang von 9 bis 12 Bogen und ein Pau-
schal-Honorar von RM 1500.-.
Wir würden uns ausserordentlich freuen, wenn es uns gelänge, Sie als Autor für
dieses Jubiläums-Bändchen zu gewinnen. Haben Sie die Güte, unser Anliegen in wohl-
wollende Erwägung zu ziehen.
In vorzüglicher Hochachtung
ganz ergeben
Grethlein
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften