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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0336
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Karl Jaspers - Meiner

219

der Abdruck des »Systems des transzendentalen Idealismus« heute noch auf viele In-
teressenten stösst. Ausgezeichnet dagegen scheint mir der Abdruck der Abhandlung
vom »Wesen der menschlichen Freiheit« und der »Vorlesungen über die Methode des
akademischen Studiums«.460
Wenn man noch etwas Kürzeres bringen will, so würde ich die Schriften des Jüng-
lings sehr empfehlen: die »Briefe über Dogmatismus und Kritizismus« und vielleicht
auch »Vom Ich als Prinzip der Philosophie«.461 Obgleich man üblicherweise behaup-
tet, es handle sich hier um eine blosse Fichte-Schülerschaft, scheint mir dies erstens
fraglich, und zweitens haben diese Abhandlungen des Jünglings von 20 Jahren einen
ungewöhnlichen Schwung, der auch auf heutige Jugend wirken kann, und sie sind als
Dokument eines so frühreifen Genies bedeutsam.
Wie weit Schelling-Schriften in Seminaren benützt werden, vermag ich nicht zu be-
urteilen. Doch ist kein Zweifel, dass das Schelling-Jahr in philosophischen Kreisen über-
all Interesse erweckt. So findet in der Schweiz ein Kongress statt in Ragaz und eine Reihe
von Unternehmungen zur Förderung der Schelling-Forschung werden inauguriert.462
Ich sehe nicht, wie weit Ihr Plan reicht, im Laufe der Zeit den ganzen Schelling zu
bringen. Auch wenn das nicht geplant ist, würde ich die Publikation von Fragmen-
ten abraten.
Ich beglückwünsche Sie, dass Sie neue Geschäftsräume gewonnen haben und un-
ter freundlicheren Umständen zu arbeiten vermögen.
Mit allen guten Wünschen und besten Grüssen auch für Ihren Sohn
Ihr ergebener
217 Felix Meiner an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier der Felix Meiner Verlagsbuchhandlung in Hamburg
15- 7- 54
Sehr verehrter Herr Professor Jaspers!
Nach Hamburg zurückgekehrt, möchte ich Ihnen nochmals meinen aufrichtigsten
Dank dafür aussprechen, daß Sie mich und meinen Sohn, trotz des ungünstigen Ter-
mins, empfangen haben.
Mit gleicher Post lasse ich Ihnen, wie verabredet, den ersten Band des Hegelschen
Briefwechsels in gebundener Form zugehen,463 ferner die neueste Auflage der Phäno-
menologie, der die Hoffmeistersche Einleitung wieder beigegeben ist, nachdem die
Auflage von 1949 infolge eines ganz besonderen Zensurstreiches in der Sowjetzone
ohne diese hatte erscheinen müssen.464
Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß die Anmerkung auf Seite XXXVI in
dieser Auflage wesentlich geändert ist.465 Ich darf mir aber vielleicht erlauben zu be-
 
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