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Karl Jaspers - Meiner
zur Grundlage einer Übung machen würden? Denn für solche ist die Subvention der
Deutschen Forschungsgemeinschaft doch in erster Linie bestimmt. Für den Vorschlag
Schillings wäre noch anzuführen, daß derselbe sich an die chronologische Folge der
Schelling’schen Veröffentlichungen anschließt, so daß die Einleitung zu dem später
nachzuholenden »SYSTEM« entlastet werden würde.
So wäre ich Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie, der Sie von den Naturwis-
senschaften ausgingen und von Schelling viel Anregungen erhielten, mir Ihre Mei-
nung dazu sagen wollten.
Noch möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich soeben in neue Geschäftsräume umge-
zogen bin, die gegenüber den alten (in einem ausgesprochenen Trümmerhaus) eine
wesentliche Verbesserung darstellen, was sich für meine weitere Arbeit sicher güns-
tig auswirken wird.458
In der Frage der zweisprachigen Textausgaben darf ich nach der Entwicklung der
letzten Zeit wieder einige Hoffnung schöpfen; doch wäre es zu zeitig, darüber schon
jetzt zu sprechen.
Ich möchte nicht verfehlen, Ihnen bei dieser Gelegenheit meine besten Wünsche
für das Neue Jahr auszusprechen, insbesondere für Ihre Gesundheit und Ihre weite-
ren Arbeiten.
Mit verbindlichsten Empfehlungen
auch von meinem Sohn
bin ich
Ihr sehr ergebener
Felix Meiner
216 Karl Jaspers an Felix Meiner
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 22. Januar 1954
Sehr verehrter Herr Dr. Meiner!
Auf Ihren freundlichen Brief vom 15. Januar darf ich folgendes erwidern. Das Zustan-
dekommen weiterer Neudrucke philosophischer Texte und die wenn auch noch be-
scheidene Mitwirkung, die Ihnen zuteil wird, habe ich mit Freude zur Kenntnis ge-
nommen. Sie fragen nun nach den Schelling-Texten. Der Vorschlag von Prof. Schilling
überzeugt mich garnicht. Diese Naturphilosophie ist durchweg nur noch historisch
interessant und heute trotz Troll und Weizsäcker unergiebig.459 Ich würde also raten,
bei dem früheren Plan zu bleiben.
Der frühere Plan gefiel mir nur in einem Punkte nicht: die bruchstückweise Ver-
öffentlichung aus der »Darstellung meines Systems« von 1801. Ferner zweifle ich, ob
Karl Jaspers - Meiner
zur Grundlage einer Übung machen würden? Denn für solche ist die Subvention der
Deutschen Forschungsgemeinschaft doch in erster Linie bestimmt. Für den Vorschlag
Schillings wäre noch anzuführen, daß derselbe sich an die chronologische Folge der
Schelling’schen Veröffentlichungen anschließt, so daß die Einleitung zu dem später
nachzuholenden »SYSTEM« entlastet werden würde.
So wäre ich Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie, der Sie von den Naturwis-
senschaften ausgingen und von Schelling viel Anregungen erhielten, mir Ihre Mei-
nung dazu sagen wollten.
Noch möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich soeben in neue Geschäftsräume umge-
zogen bin, die gegenüber den alten (in einem ausgesprochenen Trümmerhaus) eine
wesentliche Verbesserung darstellen, was sich für meine weitere Arbeit sicher güns-
tig auswirken wird.458
In der Frage der zweisprachigen Textausgaben darf ich nach der Entwicklung der
letzten Zeit wieder einige Hoffnung schöpfen; doch wäre es zu zeitig, darüber schon
jetzt zu sprechen.
Ich möchte nicht verfehlen, Ihnen bei dieser Gelegenheit meine besten Wünsche
für das Neue Jahr auszusprechen, insbesondere für Ihre Gesundheit und Ihre weite-
ren Arbeiten.
Mit verbindlichsten Empfehlungen
auch von meinem Sohn
bin ich
Ihr sehr ergebener
Felix Meiner
216 Karl Jaspers an Felix Meiner
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 22. Januar 1954
Sehr verehrter Herr Dr. Meiner!
Auf Ihren freundlichen Brief vom 15. Januar darf ich folgendes erwidern. Das Zustan-
dekommen weiterer Neudrucke philosophischer Texte und die wenn auch noch be-
scheidene Mitwirkung, die Ihnen zuteil wird, habe ich mit Freude zur Kenntnis ge-
nommen. Sie fragen nun nach den Schelling-Texten. Der Vorschlag von Prof. Schilling
überzeugt mich garnicht. Diese Naturphilosophie ist durchweg nur noch historisch
interessant und heute trotz Troll und Weizsäcker unergiebig.459 Ich würde also raten,
bei dem früheren Plan zu bleiben.
Der frühere Plan gefiel mir nur in einem Punkte nicht: die bruchstückweise Ver-
öffentlichung aus der »Darstellung meines Systems« von 1801. Ferner zweifle ich, ob