Karl Jaspers - Wolff (1948-1967)
512 Kurt Wolffan Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
April 16,1948
Sehr verehrter Professor Jaspers,
ich glaube, Sie haben schon von unserer gemeinsamen Freundin Hannah Arendt ge-
hört, dass wir uns mit dem Gedanken tragen, Ihre PSYCHOPATHOLOGIE in verkürz-
ter Ausgabe englisch herauszugeben,1167 wenn Sie sich mit diesem Plan einverstanden
erklären sollten.
Hannah Arendt gab uns ihr Exemplar des Buches in der neuesten Ausgabe vor ei-
niger Zeit und wir lasen es mit grösstem Interesse. Zweck dieser Zeilen ist, von Ihnen
zu erfahren, ob Sie mit dem Plan einverstanden sind, und Sie auch um Mitteilung zu
bitten, ob Sie oder der deutsche Verleger über die Übersetzungsrechte verfügt.
Wir würden, Ihr Einverständnis und die Klärung der Übersetzungsrechtsfrage etc.
vorausgesetzt, Frau Arendt bitten, das Buch zu kürzen. Sie würde diese Arbeit unter der
Mitwirkung eines amerikanischen Psychologen vornehmen. Dies wäre insbesondere
wünschenswert, um die Frage zu klären, wo Bezugnahme auf die Arbeiten und Ge-
dankengänge deutscher Autoren hier unverständlich bleiben müssten, weil deren Ar-
beiten nicht übersetzt wurden und hier unbekannt geblieben sind, vermutlich auch
wegen anderer Fragen, z.B. wo Anmerkungen zum Verständnis der englischen und
amerikanischen Leser erforderlich erscheinen, etc. etc.
Ich bin überzeugt, dass Frau Arendt beabsichtigt, in Fällen, wo sie sich unsicher
fühlt und Ihren Rat zu hören wünscht, mit Ihnen in Fühlung zu treten.
Es ist noch zu früh, Detailfragen zu erörtern, ehe wir von Ihnen gehört haben, ob
Sie grundsätzlich mit unserem Plan einverstanden sind.
In der Hoffnung auf baldige Nachricht von Ihnen begrüsse ich Sie als Ihr
verehrungsvoll ergebener
Kurt Wolff
512 Kurt Wolffan Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
April 16,1948
Sehr verehrter Professor Jaspers,
ich glaube, Sie haben schon von unserer gemeinsamen Freundin Hannah Arendt ge-
hört, dass wir uns mit dem Gedanken tragen, Ihre PSYCHOPATHOLOGIE in verkürz-
ter Ausgabe englisch herauszugeben,1167 wenn Sie sich mit diesem Plan einverstanden
erklären sollten.
Hannah Arendt gab uns ihr Exemplar des Buches in der neuesten Ausgabe vor ei-
niger Zeit und wir lasen es mit grösstem Interesse. Zweck dieser Zeilen ist, von Ihnen
zu erfahren, ob Sie mit dem Plan einverstanden sind, und Sie auch um Mitteilung zu
bitten, ob Sie oder der deutsche Verleger über die Übersetzungsrechte verfügt.
Wir würden, Ihr Einverständnis und die Klärung der Übersetzungsrechtsfrage etc.
vorausgesetzt, Frau Arendt bitten, das Buch zu kürzen. Sie würde diese Arbeit unter der
Mitwirkung eines amerikanischen Psychologen vornehmen. Dies wäre insbesondere
wünschenswert, um die Frage zu klären, wo Bezugnahme auf die Arbeiten und Ge-
dankengänge deutscher Autoren hier unverständlich bleiben müssten, weil deren Ar-
beiten nicht übersetzt wurden und hier unbekannt geblieben sind, vermutlich auch
wegen anderer Fragen, z.B. wo Anmerkungen zum Verständnis der englischen und
amerikanischen Leser erforderlich erscheinen, etc. etc.
Ich bin überzeugt, dass Frau Arendt beabsichtigt, in Fällen, wo sie sich unsicher
fühlt und Ihren Rat zu hören wünscht, mit Ihnen in Fühlung zu treten.
Es ist noch zu früh, Detailfragen zu erörtern, ehe wir von Ihnen gehört haben, ob
Sie grundsätzlich mit unserem Plan einverstanden sind.
In der Hoffnung auf baldige Nachricht von Ihnen begrüsse ich Sie als Ihr
verehrungsvoll ergebener
Kurt Wolff