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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0544
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Karl Jaspers - Springer

427

ter ist schön, trotz aller Mängel, die körperlich bedingt eintreten. Ich wünsche Ihnen
und Ihrer Frau, dass Sie gute Jahre vor sich haben möchten.
Mit herzlichen Grüssen für Sie beide von uns beiden
Ihr ergebener
430 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 31. VII. 1961
Lieber und verehrter Herr Dr. Springer!
Seit wir uns im Jahre 1911 zum ersten Mal begegneten, habe ich Ihnen bei mehreren
Gelegenheiten gesagt, was ich Ihnen verdanke. Ich brauche es nicht zu wiederholen,
nun Sie Ihren achtzigsten Geburtstag feiern, denn es ist selbstverständlich geworden.
Heute aber darf ich Ihnen schreiben mit Teilnahme an dem Glücke, dass Sie im Al-
ter die neue gewaltige Blüte Ihres Verlags erleben.
Ein Verlag ist angewiesen auf den staatlichen und wirtschaftlichen Zustand der
Dinge. Sie haben dessen tiefsten Punkt 1945 wie wir alle erbarmungslos erfahren. Aber
Sie haben nicht einen Augenblick den Mut verloren, vielmehr im Vertrauen auf die
Geltung Ihres Namens in der Welt und auf Ihre eigene Urteilskraft fast ganz von vorn
begonnen. Meine »Idee der Universität« war damals die erste winzige Publikation des
Verlags. Heute steht Ihr Verlag mit einem Umfang der Zeitschriften und Werke in ei-
ner Grossartigkeit der technischen Ausstattung da, die mir grösser scheinen als je in
den früheren guten Zeiten.
Ein Verlag ist auch angewiesen auf die Qualität der Leistungen der Forscher. Er
kann den Garten bestellen, aber nicht die Gewächse selber hervorbringen. Wie es mit
dem geistigen Rang der modernen wissenschaftlichen Produktion im Ganzen heute
steht, wird einst die Geschichte beurteilen.
Ein neuer Zug aber Ihres Verlags scheint mir zu sein, wie Sie international gewor-
den sind. Früher brachten Sie gelegentlich und eigentlich widerwillig Übersetzungen
ins Deutsche. Heute kommen auch Arbeiten in Fremdsprachen zur Geltung.
Sie stehen wieder da als deutscher Verlag für die Welt, glänzender, als es 1945 zu
erträumen möglich war. Möge das Glück Ihnen und Ihren Mitarbeitern treu bleiben.
Herrn Dr. Götze grüsse ich besonders.
Ihnen persönlich aber und Ihrer verehrten Frau wünschen meine Frau und ich ei-
nen guten, ruhigen Lebensabend und alles Gute für Ihre Kinder.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
 
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