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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0543
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426

Karl Jaspers - Springer

428 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Typoskript; VA Springer, mit dem Stempel Prof Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 1. Dezember 1960
Lieber und sehr verehrter Herr Doktor Springer!
Darf ich mir erlauben, Ihnen gleichzeitig als Drucksache eine kleine neuere Schrift
von mir zu schicken.982 In Erinnerung an unsere früheren gelegentlichen politischen
Unterhaltungen, denke ich, könnten Sie diese oder jene Seiten in meinen Erörterun-
gen über deutsche Politik ein wenig interessieren, sei es in Ablehnung oder Zustim-
mung.
Die »Idee der Universität«, die gemeinsam mit Rossmann von mir bearbeitet ist
(ich habe die Einleitung und den ersten Hauptteil geschrieben, Rossmann den zweiten
Hauptteil), ist in der Abschrift fertig, nur wollen wir das Ganze noch einmal durch-
arbeiten und denken, im Januar das Manuskript abliefern zu können. Den Entwurf
des Wissenschaftsrates über die gewaltigen Aufwendungen für die deutschen Univer-
sitäten,983 ungemein begrüssenswert, können wir nicht mehr berücksichtigen. Auch
ist bisher kein Exemplar zu bekommen. Ich glaube, dass unsere »Universitätsidee« bei
den nun kommenden Erörterungen ein geistig vielleicht wichtiger Faktor sein könnte.
Ich bitte um einen freundlichen Gruss an Herrn Dr. Götze, den Sie von dem bevor-
stehenden Abschluss unseres Manuskriptes gewiss in Kenntnis setzen.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl Jaspers
429 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 19. Mai 1961
Sehr verehrter und lieber Herr Doktor Springer!
Der frühe Tod Ihres Tönjes Lange ist für Sie gewiss nicht nur der Verlust eines unge-
mein wertvollen Mitarbeiters, sondern ein grosser menschlicher Verlust. Ich erinnere
mich der Mitteilung 1945, als ich hörte, wie zuverlässig und treu er Ihre Firma durch
die schweren Jahre gebracht und Ihnen allen gemeinsam bewahrt hat. Solche Bewäh-
rung in der Katastrophe verbindet gewiss mehr als alles andere.
Vielleicht haben Sie und Ihre verehrte Gattin manchmal dasselbe Gefühl wie wir.
Die meisten Menschen, mit denen man von früh an gelebt hat, sind tot. Es ist fast, als
ob man in ein neues Zeitalter hinüberlebe und froh ist, wenn Jüngere noch freund-
lich zu uns sind, die nichts mehr wissen von dem, was einst war. Aber auch dieses Al-
 
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