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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0554
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Karl Jaspers - Springer

437

441 Karl Jaspers an Heinz Götze
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 24. Oktober 1964
Lieber und verehrter Herr Dr. Götze!
Wegen der neuen Situation durch den umfangreichen Aufsatz von Herrn Dr. Thiel
habe ich mit Herrn Rossmann gesprochen. Dessen briefliches Gutachten für Sie über
die Arbeit halte ich für ausgezeichnet.1000 Ich stimme ihm völlig bei. Leider kann ich
Ihnen keine klare Lösung vorschlagen, sondern nur auf folgendes hinweisen.
1. Sie können sich zeitlich nicht derart drängen lassen. Ich halte es für angemes-
sen, dass eine Unterredung nach Ihrer Rückkehr die Sache klärt.
2. Der maximale Umfang von 10 Seiten (20 Spalten) sollte strenger als bisher wie-
der eingehalten werden, wenn auch sehr seltene Ausnahmen, bei besonders hervor-
ragenden Arbeiten und bedeutenden Autoren, zugelassen bleiben. Das gilt nicht für
die Arbeiten des Herausgebers, der hierin ein Vorbild sein muss durch Beschränkung
des Umfangs.
3. Es schiene mir möglich, dass Herr Thiel den ersten Teil seiner Arbeit (S. 1-34)
publizierte (der dann natürlich nicht als Teil 1 bezeichnet würde). Das Gutachten
von Prof. Philipp reicht m.E. dafür aus. Rossmanns Urteil, das vertraulich für Sie vor-
liegt, ist zuverlässig. Auch ich halte diesen Teil, als zum Thema des Heftes gehörend,
für wertvoll genug, um ihn aufzunehmen. Aber solche Vorschläge und Diskussionen
sind wahrscheinlich nach unseren langen Erfahrungen ergebnislos.
4. Es wäre möglich, wenn auch wohl nicht wahrscheinlich, dass Herr Thiel zum
Thema eines Heftes die Prinzipien gegenwärtiger deutscher Philosophie wählte. Wenn
es ihm gelänge, namhafte Autoren dafür zu finden, so könnte auch seine kritische
Erörterung über Heidegger und mich in einem solchen Hefte Platz finden.1001 Was er
über Heidegger sagt, müsste dann juristisch geprüft werden, ob es verfolgbare Belei-
digungen enthält. Für meinen Geschmack ist der Ton völlig ungehörig. Was mich be-
trifft, so ist es mir in diesem Fall gleichgültig, wie über mich geschrieben wird.
5. In den Teilen 2 und 3 ist, dem Thema entsprechend, auch von »Berührung« die
Rede, aber beiläufig. Ich kann das Ganze nicht vollständig durchlesen, noch weniger
korrigieren und weitere Vorschläge machen.
Mit besten Grüssen
Ihr sehr ergebener
 
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