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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0644
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Karl Jaspers - E. B. Ashton (1961-1967)

545 Karl Jaspers an E. B. Ashton
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers

Basel, den 28. Februar 1961
Sehr geehrter Herr Ashton!
Durch die University of Chicago Press habe ich Ihre Adresse erhalten. Ich möchte
Ihnen von Herzen danken für Ihre grosse Arbeit, die Sie durch die Auswahl und
Übersetzung meines Buches über »Die Zukunft des Menschen« geleistet haben.1235
Frau Hannah Arendt-Blücher hat mir berichtet, wie ausgezeichnet Ihre Übersetzung
sei.1236 Ich selber kann sie nicht beurteilen, weiss aber, wie kritisch Frau Hannah zu
sein pflegt.
Sie haben für die amerikanischen Leser grössere Abschnitte weggelassen und, wie
ich sehe, auch Umstellungen gemacht.1237 Sie haben das Ganze des professoralen An-
gesichts beraubt, das über alle Dinge sozusagen in Lehrbüchern zu sprechen drängt.
Das ist gewiss für den Zweck gut, auch die Vereinfachung der Inhaltsübersicht. Dass
ich als Autor dabei nicht nur die Zufriedenheit empfinde wegen der Förderung der
Verbreitung, sondern auch ein leises Unbehagen, ist wohl unvermeidlich. Aber so-
weit ich sehe, steckt in dieser Umformung durch Sie eine geistige Leistung. Sie zeigen
ein offenbar behutsames Verständnis und gar keine bequeme Leichtfertigkeit. Daher
bleibt im Ganzen meine Freude doch gross. Vor allem aber empfinde ich immer wie-
der den Dank für den Mann, der so viel Kraft auf eine Arbeit verwendet hat, die ei-
nem Buche von mir zugute kommt.
Mit Ihrer Verwendung der Auffassung von Chiffern, die Sie an verborgener Stelle
gefunden haben,1238 bin ich einverstanden.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
 
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