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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0863
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746

Stellenkommentar

nisse über die eigentlichen Fachgelehrtenkreise hinaus bekannt. Zu Kerkhofs Wirken vgl.
G. Engelmann: »Kerkhof, Karl«, in: Neue Deutsche Biographie n (1977) 512-513.
852 Dies gelang jedoch nicht. Nachfolger in der Herausgeberschaft war, beginnend mit Jahr-
gang 21/23 (T947), im Auftrage der Deutschen Akademien der Wissenschaften, der Astro-
physiker und Astronom Hans Kienle (1895-1975), der zwischen 1953 und 1958 als Präsi-
dent der Berliner Akademie der Wissenschaften amtierte. Vgl. dazu D. Drüll: Heidelberger
Gelehrtenlexikon 1933-1986, Berlin, Heidelberg 2009, 333-334.
853 Bei dem Kirchenhistoriker handelt es sich um Paul Roth (1896-1961), der einen Nachruf
auf Kerkhof verfasste. Vgl. »Karl Kerkhof zum Gedächtnis«, in: Forschungen und Fortschritte
21-23 (1947) I9I- - Roth promovierte 1922 in Basel mit der Dissertation Die Organisation
der Basler Landvogteien im 18. Jahrhundert (Zürich 1922), war ab 1933 Basler Staatsarchi-
var und 1946-1952 Präsident der »Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft der
Schweiz«. Zu seinem Leben und politischen Aktivitäten vgl. A. Bruckner: »Nachruf - Nec-
rologie Paul Roth 1896-1961«, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 12 (1962) 229-231.
854 Hier stellt Jaspers das Niveau der Wandlung aber deutlich unter ihren Scheffel, wenn man
seine Hochschätzung ihr gegenüber im Vergleich zu anderen Zeitschriften bedenkt, die
er nur wenige Tage später am 4. Januar 1946 in einer Herausgebersitzung zum Ausdruck
brachte, deren Protokoll dies dokumentiert. Vgl. dazu Stellenkommentar, Nr. 128. Gleich-
wohl äußerte sich Jaspers 1967 rückblickend durchaus kritisch: »Unsere Zeitschrift >Die
Wandlung* wurde schnell zu einem literarischen und informierenden Blatt, das schät-
zenswert war, aber von der Kraft zur Wandlung so gut wie nichts ausstrahlte. Ich habe sel-
ber Mitschuld. Denn meine Arbeitskraft reichte nicht für diese Zeitschrift. Ich hatte mich
übernommen. Was aber ohne mich geschah, das ging nicht auf dem von mir erhofften
Weg. >Die Wandlung* war zwar eine gute Zeitschrift geworden, aber sie brachte keinen po-
litischen Willen zur Geltung, sondern eher eine Literarisierung auch der Politik. Der ge-
meinsame Schwung, der vielleicht schon im Anfang sich über sich selber täuschte, blieb
jedenfalls bald aus. Im Augenblick der Gründung der Bundesrepublik und der Währungs-
reform war die Zeit, in der die ursprüngliche Intention der Wandlung* ihren Sinn hätte
haben können, abgelaufen. Die Zeitschrift ging ein. Sie war gegenstandslos geworden.«
(K. Jaspers: »Von Heidelberg nach Basel«, 174-175).
85 5 Die Wiedereröffnung der Heidelberger Universität nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs
erfolgte zwar schon am 15. August 1945, und die Veranstaltungen der Medizinischen und
Theologischen Fakultät begannen am 1. November 1945, aller übrigen Fakultäten jedoch
erst am 8. Januar 1946. - Ursprünglich war vorgesehen, wie aus einem Brief von Hans Pe-
ters an Jaspers hervorgeht, dass dieser die Zeitschrift herausgibt und jener die Redaktion
übernimmt: »Zu meiner großen Freude sind Sie grundsätzlich bereit, die Herausgeber-
schaft zu übernehmen. Daß ein Weg gefunden werden muß und gefunden werden wird,
der Zeitschrift das von Ihnen bestimmte Gesicht zu geben, Ihnen aber doch gleichzeitig
eine erhebliche Mehrarbeit zu ersparen, halte ich für sicher. [...] Inwieweit die von Herrn
Dr. Springer in seinem Briefe an Sie v. 10. Dezember 1945 skizzierten und von mir im Vor-
stehenden angedeuteten Aufgaben erfüllt werden, hängt davon ab, daß man die richtigen,
für das Fernziel aufgeschlossenen Mitarbeiter gewinnt und daß die Auswahl der Themen
sachgemäß gelenkt wird. [...] Ich plane für die 2. Februarhälfte eine Reise zum Westen und
würde Sie bei dieser Gelegenheit gern besuchen, um alle mit der in Aussicht genommenen
 
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