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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0868
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Stellenkommentar

751
dass irgend etwas in meinem Vorschlag den guten Ruf Ihrer Firma jemals hätte gefährden
können. Das wäre von mir aus unmöglich. [...] Mein Ihnen gegenüber geäusserter Wunsch
zur Vereinfachung der Aufstellung beruhte vielleicht auf überflüssigen professoralen Sor-
gen.« (K. Jaspers an H. Lieske, 31. Dezember 1953, Durchschlag, ebd.).
891 Ferdinand Springer befand sich zu diesem Zeitpunkt wegen eines kurzen Eingriffs in ei-
ner Klinik.
892 Im Sommer 1953 hatte Jaspers nach Jahrzehnten diese Schrift wieder gelesen und über
eine Neuauflage auch mit Klaus Piper, seinem neuen Verleger, korrespondiert: »Das Buch
ist dem Namen nach wohl bekannt, aber praktisch in der Öffentlichkeit vergessen, nicht
mehr gelesen, weil es seit mehr als 20 Jahren vergriffen ist. Ich hatte Freude an der Existenz
dieses Buches, als ich es jetzt mir ansah. Drum würde ich Sie noch einmal bitten, das Pro-
blem einer Neuauflage zu prüfen. Ob dann allerdings, wenn es Ernst wird, im letzten Au-
genblick Springer die Sache selbst machen würde, weiß ich nicht. Den endgültigen Brief,
in dem ich um Verzicht des Springer-Verlages bitte, möchte ich erst schreiben, wenn wir
miteinander einverstanden sind. Unsere Besprechung darüber ist ja von beiden Seiten aus
völlig diskret.« (K. Jaspers an K. Piper, 21. August 1953, DLA, A: Piper). - Nun ist offenbar
der Zeitpunkt gekommen, wo Piper zur Publikation der Psychologie der Weltanschauungen
zu einem für Jaspers überaus akzeptablen Ladenpreis bereit ist, weshalb Jaspers Springer
um die Rückgabe der Verlagsrechte bittet. Zu Springers Antwort vgl. F. Springer an K. Jas-
pers, 11. Januar 1954, in diesem Band, S. 396.
893 Ähnlich äußerte sich Jaspers gegenüber Liselotte Richter bereits 1941 über die Allgemeine Psy-
chopathologie und die Psychologie der Weltanschauungen: »Was an Gesinnung und Haltung
darin ist, widerrufe ich nicht. Aber es sind Jugendarbeiten, in der Form ohne Arbeit, hin-
geschrieben und an die Druckerei geschickt. Hier und da ist gewiss ein schöner Schwung
(wenn man von sich so reden darf), - aber viel ist einfach Müdigkeitprodukt, Eile, Füllung.
Damals war ich kränker wie heute [sic] und habe vieles mir abgequält, habe im Liegen oft
schreiben müssen. Ich wollte nicht zugrundegehen, sondern um jeden Preis mich behaup-
ten. Davon sind viele Spuren an Unvollkommenheit geblieben, viel Leichtsinn, - dahinter
steht dann auch der Übermut der Jugend, der Glaube, der Wahrheit so nah zu sein, - das
ist später alles anders geworden. [...] ich verwerfe nicht meine früheren Sachen in der Sub-
stanz (am wenigsten für den, der sie zu spüren vermag), aber als Leistung und als Form.«
Vgl. K. Jaspers an L. Richter, 21. Februar 1941 in: K. Jaspers: Korrespondenzen Philosophie, 593.
894 Einem Briefwechsel mit Klaus Piper lässt sich entnehmen, dass Jaspers im Sommer 1953
mit Kurt Rossmann über eine etwaige Umarbeitung dieser Schrift gesprochen hat (vgl. K.
Piper an K. Jaspers, 4. September 1953, DLA, A: Jaspers, u. K. Jaspers an K. Piper, 9. Sep-
tember 1953, DLA, A: Piper). Daher liegt es nahe, dass es sich bei dem »jungen Freund«
um Kurt Rossmann handelt. Aus besagtem Antwortbrief Jaspers’ wird aber auch deutlich,
dass er inzwischen, also im September 1953, seine Meinung wieder dahingehend geändert
hat, die Schrift unverändert zu belassen.
895 Unter einem anastatischen Druck versteht man das Verfahren, von alten Drucken nach
Auffrischung der Farbe durch Umdruck auf Stein- oder Zinkplatten Pressenabdrücke auf Pa-
pier herzustellen und auf diese Weise eine »Wiedererweckung« (anastasis) zu ermöglichen.
896 Vgl. M. Thiel: »Was kann Philosophie heute leisten und was darf man von ihr erwarten?
Eine philosophische Antwort auf theologische Fragen von H. Looff«, in: Studium Generale
 
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