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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Einleitung des Herausgebers

LI

Man müsste sich nur darauf einigen, dass alle drei mitmachen, dass alle sich auf eine
einheitliche Ausstattung einigen, dass alle die gleichen Herausgeber akzeptieren und
die gleichen Vertragsbedingungen unterzeichnen. Mir wäre viel daran gelegen, dass
dieser Vertrag schnell abgeschlossen werden könnte. Es sollte unbedingt zu Lebzeiten
von Jaspers noch geschehen, damit er durch ihn autorisiert ist.«2°5 Eine schriftlich
fixierte Vereinbarung mit Jaspers gelingt jedoch nicht mehr, gleichwohl stimmt Piper
dem Vorschlag Saners zu: »die Kooperation der drei Verlage auf der Grundlage einer
gemeinschaftlich akzeptierten einheitlichen Bandgestaltung ist nach allen realistisch
erwogenen Voraussetzungen der beste Weg.«2°6 Im Dezember 1970 wird ein Rahmen-
vertrag abgeschlossen, unterzeichnet von Hans Saner, Klaus Piper und Gertrud Jas-
pers. Dort ist festgelegt, dass es sich bei der Gestaltung der Ausgabe (mit Einleitung
und Stellenkommentar) um einen »Mittelweg« handle zwischen einer historisch-kri-
tischen Ausgabe und einem unveränderten Wiederabdruck der Jaspers-Werke.207
Ein Konsens mit den beiden anderen beteiligten Verlagen ist zu diesem Zeitpunkt
aber noch nicht herbeigeführt, Springer erklärte lediglich seine grundsätzliche Bereit-
schaft, auf diese Anregung Pipers einzugehen.208 Das Projekt wird weiterhin disku-
tiert. So beabsichtigt Piper, im Herbst 1972 als ersten Band den vollständigen Text
des Bundesrepublikbuches herauszubringen »mit einem Personenregister und einem
Vorwort von Saner [...], das den heutigen Leser über die zeitgeschichtliche Position
des Buches aufklärt.«209 Hannah Arendt hält dies nicht für günstig als Anfangsband
der Gesamtausgabe. In ihren Augen sollte man mit etwas Gewichtigerem beginnen:
»Falls die GROSSEN PHILOSOPHEN vergriffen sind, dann sollte man damit anfan-
gen, eventuell auch mit dem Nachlassband dazu oder mit der PSYCHOLOGIE DER
WELTANSCHAUUNG[EN], d.h. mit einem der zentralen Bücher.«210 Piper leuchtet
diese Überlegung ein: »Am stärksten ist wohl der Einstieg mit dem Nachlaß-Band
zu den GROSSEN PHILOSOPHEN, für den ja bedeutende ausgearbeitete Materialien
vorliegen.«2" Doch da die Finanzierung noch nicht geklärt ist, wird das Projekt einst-
weilen nicht weiter vorangetrieben. Inzwischen sind aber einige Werke tatsächlich
vergriffen, so dass Saner bei Piper eine bindende Zusicherung erhalten will, dass die
Gesamtausgabe anläuft: »Wenn ich nicht dränge, bleibt sie liegen. Ich kann zur Zeit
einen gewissen Druck [...] ausüben, weil vermutlich der National-Fonds bereit ist, ab
nächstem April die Ausgabe mitzufinanzieren. Ein Gesuch lässt sich aber nur einrei-

205 H. Saner an K. Piper, 6. Mai 1968, in diesem Band, S. 608.

206 K. Piper an H. Saner, 11. März 1969, Durchschlag, DLA, A: Piper.

207 Vgl. bereits K. Piper an H. Saner, 2. April 1970, DLA, A: Jaspers.

208 Vgl. K. Piper an G. Jaspers, 19. März 1970, ebd.

209 K. Piper an H. Arendt, 7. Juli 1971, HAZ, Cont. 31.7.

210 H. Arendt an K. Piper, 15. Juli 1971, DLA, A: Piper.

211 K. Piper an H. Arendt, 26. Juli 1971, HAZ, Cont. 31.7.
 
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