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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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LII

Einleitung des Herausgebers

chen, wenn ich weiss, dass Piper sicher einsteigt. Zwar ist ein Rahmenvertrag bereits
abgeschlossen, aber Piper zögert immer wieder, vielleicht aus Furcht, vielleicht aus
Zerstreutheit.«212 Piper bestätigt Saner, dass sein Verlag im Zuge notwendiger Neu-
auflagen der bei ihm veröffentlichten Jaspers-Werke diese innerhalb der neuen Edi-
tion der Gesamtausgabe in den nächsten Jahren herausbringen wird. Die Finanzie-
rung der Herausgebertätigkeit sei nun ja nicht mehr Sorge des Verlags, dieser werde
aber versuchen, »für die Gesamtausgabe, deren Verkäuflichkeit etwas schwierig sein
wird, dann je nach dem einzelnen Fall, von sich aus erforderliche Zuschußgelder zu
bekommen.«213 Als erster Band der wissenschaftlichen Edition wird ein Nachlass-
band der Großen Philosophen geplant, dann der 1957 erschienene Band - aufgeteilt in
zwei Teilbände -, da dieses Werk jetzt vergriffen sei.214 Allerdings gibt es immer wieder
Finanzierungsprobleme, so dass das Projekt zurückgestellt werden muss. Pipers Ver-
such, im Vorblick auf Jaspers' 100. Geburtstag (1983) die beiden anderen Verlage zu
motivieren, mit der Gesamtausgabe zu beginnen, versandet, weil die dazu erforderli-
che Finanzierung immer noch nicht auf den Weg gebracht ist. Zu einer Kooperation
der drei Verlage kommt es in den folgenden Jahren ebenso nicht mehr. Mit der Umset-
zung jenes von Piper in den 1960er Jahren intensiv betriebenen Plans, eine Karl-Jas-
pers-Gesamtausgabe herauszubringen,215 konnte somit erst über fünfzig Jahre später
im Jahr 2012, nun ein Projekt der Union der deutschen Akademien der Wissenschaf-
ten, begonnen werden.
2 Verlegerisches Kalkül oder persönliches Interesse?
Angesichts der oben skizzierten zahlreichen Initiativen und Aktivitäten Klaus Pipers
zugunsten von Jaspers und in Anbetracht seiner persönlichen Beteiligung durch Titel-
diskussionen und lektorierende Tätigkeit an den Druckfahnen neuer Werke liegt die
Frage nahe, ob dies lediglich auf die Begeisterung des jungen Klaus Piper für Jaspers'
frühere Schriften zurückzuführen ist - denn ein Universitätsstudium blieb ihm ja ver-
wehrt - oder ob er aus rein verlegerischem Kalkül gehandelt hat. In Texten ehema-
liger Verlagsmitarbeiter wurde die intensive Anteilnahme des Verlagschefs an Jaspers'
politischen Schriften bisweilen beargwöhnt und belächelt. So schilderte Walter Hin-
derer, später Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Princeton University, die
lektorierende Tätigkeit des Verlegers durchaus mit Ironie, zumal in Verbindung mit
der Beobachtung, dass im Verlagshaus Piper Jaspers wie ein »Hausgott« verehrt wur-

212 H. Saner an G. Jaspers, 17. Juli 1972, DLA, A: Jaspers.

213 K. Piper: Hausnotiz, 21. August 1972, DLA, A: Piper (nach einer am 9. August 1972 stattgefunde-
nen Besprechung mit Hans Saner in München).

214 Vgl. ebd.

215 Eine Auswahl ist im vorliegenden Band als Anhang dokumentiert, S. 595-609.
 
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