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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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LXVIII

Einleitung des Herausgebers

Das Propagandaministerium befindet darüber, Erstere möge erscheinen, während
Letztere »für entbehrlich gehalten wird, nachdem mehrere gleichliegende Zusam-
menstellungen mit wesentlich demselben Material bereits vorliegen.«3°8 Ein weiterer,
mit näheren Erläuterungen versehener Versuch Klaus Pipers, die zweite Anthologie
genehmigt zu bekommen, scheitert ebenfalls.309 Einige Monate später aber wird ihm
für sie vom Propagandaministerium Papier in Aussicht gestellt, worauf sich Piper im
nächsten Schreiben beziehen kann. Außerdem führt er an, dass das Oberkommando
der Wehrmacht an jener Anthologie für die Truppenbetreuung nachdrücklich inter-
essiert sei und am 8. Juli 1943 Kriegsverwaltungsrat Eggebrecht eine Unterredung mit
Dr. Schlösser von der Abteilung »Schrifttum« des Propagandaministeriums habe. Fer-
ner fügt Piper seinem Antrag noch eine ausführliche Charakteristik und Inhaltsüber-
sicht bei. »Sie sehen daraus, daß es sich hier um eine durchaus fundierte und in gründ-
licher Herausgeberarbeit zusammengestellte Sammlung des Humors in der deutschen
Dichtung handelt, ein Buch, dessen Heiterkeit und Lebenskraft gerade heute deut-
schen Menschen in der Heimat und deutschen Soldaten Frohsinn und Zuversicht zu
schenken vermag.«310 Umgehend teilt besagter Dr. Schlösser der Reichsschrifttums-
kammer unter Hinweis auf die zuvor erteilte Papiergenehmigung mit, dass die Her-
ausgabe auch der zweiten Anthologie »von hier aus befürwortet wird.«3" Dort ist
man darüber irritiert: »Diese Anthologie ist von hier aus seinerzeit abgelehnt worden,
nachdem Sie [...] mitgeteilt hatten, dass Sie sie für entbehrlich halten [...]. Ich wäre
dankbar, wenn Sie [...] mich unterrichten würden, falls die Anthologie »Deutscher
Humor< aus besonderen Gründen von Ihnen gewünscht wird.«312 Letzteres trifft zu:
»Es wird abschließend mitgeteilt, daß in Abänderung des ursprünglichen Entschei-
des zugestimmt wird.«313 Somit bleibt der Reichsschrifttumskammer gar nichts ande-
res übrig, als dem Piper Verlag zu übermitteln: »Nach nochmaliger Überprüfung Ihres
Antrages lasse ich die Anthologie »Deutscher Humor< [...] hiermit zu.«314

308 Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an die Reichsschrifttumskammer,
11. März 1943, Abschrift, BArch, R 9361 V/31207. - Vgl. G. von der Vring (Hg.): Die junge Front.
Gedichte junger Soldaten, München 1943.

309 Vgl. Reichsschrifttumskammer an den Piper Verlag, 13. April 1943, BArch, R 9361 V/31207.

310 K. Piper an die Reichsschrifttumskammer, 20. August 1943, ebd.

311 Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an die Reichsschrifttumskammer,
31. August 1943, ebd.

312 Reichsschrifttumskammer an das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda,
20. September 1943, ebd.

313 Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an die Reichsschrifttumskammer,
1. November 1943, ebd.

314 Reichsschrifttumskammer an den Piper Verlag, 11. November 1943, ebd. - Die Anthologie kam
jedoch erst im November 1947 und unter anderem Untertitel heraus. Vgl. Deutscher Humor.
Gereimtes und Ungereimtes aus alter und neuer Zeit, ausgewählt von O. Jancke, München 1947.
 
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