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Karl Jaspers - Piper Verlag (1945)
len. Der Neuaufbau der Universitäten ist für die Gesundung unseres gesamten gei-
stigen Lebens von so entscheidender Bedeutung, daß ein wegweisender Beitrag von
Ihnen über diese Frage eine Mission von hervorragender Wichtigkeit erfüllen würde.
Im allgemeinen werden die Bände der Reihe einen Umfang zwischen 80 und 160 Sei-
ten haben. Einer Schrift programmatischen Charakters würde aber durchaus auch ein
geringerer Umfang entsprechen.
Einige Manuskripte für die Reihe erwarten wir in Bälde, darunter von Eduard
Weitsch, dem ausgezeichneten Praktiker der Volkshochschule (er begründete Drei-
ßigacker in Thüringen), einen auf die heutigen Möglichkeiten der Volkshochschuler-
ziehung hin orientierten Sammelband aus seinen Schriften.21 Professor Lichtenstein
(zuletzt Dozent an der Universität Athen) arbeitet an dem Thema »Vom Sinn und
Widersinn der deutschen Geschichte«.22 Richard Benz hat, was ich sehr begrüße, eine
Auswahl aus der »Levana« von Jean Paul vorgeschlagen.23 Weitere aussichtsreiche Ver-
abredungen sind noch im Gange.
In meinem letzten Brief schrieb ich Ihnen auch über unsere neue Piper-Büche-
rei. Ich erlaube mir Ihnen das erste Programm in der Anlage beizufügen. Wenn wir
für diese Reihe, deren weiterer Aus[bau] meinem Vater wie mir besonders am Herzen
liegt, einmal einen Beitrag von Ihnen haben dürften, würden wir uns sehr glücklich
schätzen.
Mit großer Freude hörte ich von der unter Ihrem Patronat stehenden neuen Zeit-
schrift »Die Wandlung«.24 Es warten hier schon viele Menschen begierig auf die erste
Nummer.
In der Hoffnung, von Ihnen, sehr verehrter Herr Geheimrat, hören zu dürfen, ver-
bleibe ich
Ihr aufrichtig ergebener
Klaus Piper
6 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Heidelberg, den 27. XI. 1945
Sehr geehrter Herr Piper!
Gestern erhielt ich Ihren Brief vom 17. XI. mit bestem Dank für Ihr freundliches Inter-
esse, das Sie mir schon wiederholt bezeugt haben.
Leider kann ich Ihnen im Augenblick noch nichts anbieten. Meine Schrift über
»Die Idee der Universität« (etwa 120 Seiten) erscheint bei Springer, der soeben die eng-
lische Lizenz erhalten hat.25 Meine Rede vom 15. August erscheint in der ersten Num-
mer der »Wandlung«, die in einer Woche herauskommt.26 »Von der Wahrheit« ist ein
Karl Jaspers - Piper Verlag (1945)
len. Der Neuaufbau der Universitäten ist für die Gesundung unseres gesamten gei-
stigen Lebens von so entscheidender Bedeutung, daß ein wegweisender Beitrag von
Ihnen über diese Frage eine Mission von hervorragender Wichtigkeit erfüllen würde.
Im allgemeinen werden die Bände der Reihe einen Umfang zwischen 80 und 160 Sei-
ten haben. Einer Schrift programmatischen Charakters würde aber durchaus auch ein
geringerer Umfang entsprechen.
Einige Manuskripte für die Reihe erwarten wir in Bälde, darunter von Eduard
Weitsch, dem ausgezeichneten Praktiker der Volkshochschule (er begründete Drei-
ßigacker in Thüringen), einen auf die heutigen Möglichkeiten der Volkshochschuler-
ziehung hin orientierten Sammelband aus seinen Schriften.21 Professor Lichtenstein
(zuletzt Dozent an der Universität Athen) arbeitet an dem Thema »Vom Sinn und
Widersinn der deutschen Geschichte«.22 Richard Benz hat, was ich sehr begrüße, eine
Auswahl aus der »Levana« von Jean Paul vorgeschlagen.23 Weitere aussichtsreiche Ver-
abredungen sind noch im Gange.
In meinem letzten Brief schrieb ich Ihnen auch über unsere neue Piper-Büche-
rei. Ich erlaube mir Ihnen das erste Programm in der Anlage beizufügen. Wenn wir
für diese Reihe, deren weiterer Aus[bau] meinem Vater wie mir besonders am Herzen
liegt, einmal einen Beitrag von Ihnen haben dürften, würden wir uns sehr glücklich
schätzen.
Mit großer Freude hörte ich von der unter Ihrem Patronat stehenden neuen Zeit-
schrift »Die Wandlung«.24 Es warten hier schon viele Menschen begierig auf die erste
Nummer.
In der Hoffnung, von Ihnen, sehr verehrter Herr Geheimrat, hören zu dürfen, ver-
bleibe ich
Ihr aufrichtig ergebener
Klaus Piper
6 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Heidelberg, den 27. XI. 1945
Sehr geehrter Herr Piper!
Gestern erhielt ich Ihren Brief vom 17. XI. mit bestem Dank für Ihr freundliches Inter-
esse, das Sie mir schon wiederholt bezeugt haben.
Leider kann ich Ihnen im Augenblick noch nichts anbieten. Meine Schrift über
»Die Idee der Universität« (etwa 120 Seiten) erscheint bei Springer, der soeben die eng-
lische Lizenz erhalten hat.25 Meine Rede vom 15. August erscheint in der ersten Num-
mer der »Wandlung«, die in einer Woche herauskommt.26 »Von der Wahrheit« ist ein