Karljaspers - Piper Verlag (1945)
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einen oder für den anderen Fall käme eine gewisse Umarbeitung oder Erweiterung
Ihrer Rede vielleicht in Betracht. Es wäre sehr schön, wenn Sie sich der damit verbun-
denen Mühe unterziehen könnten, falls Sie, sehr verehrter Herr Geheimrat, unserem
Vorschlag überhaupt grundsätzlich geneigt sind.
Ich kann mir denken, daß zunächst eine Drucklegung Ihrer Rede als Heidelberger
Universitäts-Schrift in einem dortigen Verlag vorgesehen ist.18 Dies würde ihrem spä-
teren Erscheinen bei uns in einer erweiterten Fassung mit einer breiteren, dauernden
Wirkungsmöglichkeit, die wir, wie ich hoffe, bieten können, aber vielleicht nicht ent-
gegenstehen. Sollte die Rede aber schon vergeben sein, so würde ich mich sehr freuen,
wenn Sie uns ein anderes Manuskript anbieten oder in Aussicht stellen könnten.
Ich hoffe, in nicht zu ferner Zeit selbst nach Heidelberg zu kommen, und würde
mich sehr freuen, mich Ihnen dann persönlich vorstellen zu dürfen.19 Dankbar wäre
ich Ihnen, wenn Sie mir inzwischen durch einen freundlichen Boten mitteilen könn-
ten, wie Sie zu meinem heutigen Vorschlag stehen.
Mit verbindlichen Empfehlungen!
Ihr sehr ergebener
Klaus Piper
5 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
Beigefügt sind ein Expose über Anliegen und Programm der »Piper-Bücherei« (Typoskript; Durchschlag:
ebd.) und ein Durchschlag seines Briefes an Jaspers vom 7. September 1945.
den 17. November 1945
Sehr verehrter Herr Geheimrat!
Unser Verlag soll nach Aussage der zuständigen Stelle der Militärregierung in aller
Kürze die Lizenz erhalten, nachdem man uns schon für eine Reihe von Werken die
Satzgenehmigung erteilt hat. Wir sind nun dabei, aus der großen Zahl der Pläne, die
uns in letzter Zeit beschäftigten, ein praktisch durchführbares Programm herauszu-
destillieren, und es wäre uns eine große Freude und ebenso große Ehre, wenn dieses
Programm auch eine Veröffentlichung von Ihnen enthielte. Ich erlaubte mir, Ihnen
in meinem Brief vom 7.9.1945 einige Vorschläge zu unterbreiten. Vielleicht haben Sie
diesen Brief nicht bekommen; ich füge deshalb hier einen Durchschlag bei.
Von einem Besucher aus Heidelberg hörte ich kürzlich, daß Sie Ihren Essay über
die »Wahrheit« einem Heidelberger Verlag übergeben werden.20 Ein ähnliches Thema
von allgemeiner Bedeutung wäre für unsere sozialpädagogische Reihe sehr wertvoll.
Doch möchte ich Sie heute fragen, ob Sie, verehrter Herr Geheimrat, nicht Lust hät-
ten, uns eine Schrift über Wesen und Aufgabe der Universität zur Verfügung zu stel-
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einen oder für den anderen Fall käme eine gewisse Umarbeitung oder Erweiterung
Ihrer Rede vielleicht in Betracht. Es wäre sehr schön, wenn Sie sich der damit verbun-
denen Mühe unterziehen könnten, falls Sie, sehr verehrter Herr Geheimrat, unserem
Vorschlag überhaupt grundsätzlich geneigt sind.
Ich kann mir denken, daß zunächst eine Drucklegung Ihrer Rede als Heidelberger
Universitäts-Schrift in einem dortigen Verlag vorgesehen ist.18 Dies würde ihrem spä-
teren Erscheinen bei uns in einer erweiterten Fassung mit einer breiteren, dauernden
Wirkungsmöglichkeit, die wir, wie ich hoffe, bieten können, aber vielleicht nicht ent-
gegenstehen. Sollte die Rede aber schon vergeben sein, so würde ich mich sehr freuen,
wenn Sie uns ein anderes Manuskript anbieten oder in Aussicht stellen könnten.
Ich hoffe, in nicht zu ferner Zeit selbst nach Heidelberg zu kommen, und würde
mich sehr freuen, mich Ihnen dann persönlich vorstellen zu dürfen.19 Dankbar wäre
ich Ihnen, wenn Sie mir inzwischen durch einen freundlichen Boten mitteilen könn-
ten, wie Sie zu meinem heutigen Vorschlag stehen.
Mit verbindlichen Empfehlungen!
Ihr sehr ergebener
Klaus Piper
5 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
Beigefügt sind ein Expose über Anliegen und Programm der »Piper-Bücherei« (Typoskript; Durchschlag:
ebd.) und ein Durchschlag seines Briefes an Jaspers vom 7. September 1945.
den 17. November 1945
Sehr verehrter Herr Geheimrat!
Unser Verlag soll nach Aussage der zuständigen Stelle der Militärregierung in aller
Kürze die Lizenz erhalten, nachdem man uns schon für eine Reihe von Werken die
Satzgenehmigung erteilt hat. Wir sind nun dabei, aus der großen Zahl der Pläne, die
uns in letzter Zeit beschäftigten, ein praktisch durchführbares Programm herauszu-
destillieren, und es wäre uns eine große Freude und ebenso große Ehre, wenn dieses
Programm auch eine Veröffentlichung von Ihnen enthielte. Ich erlaubte mir, Ihnen
in meinem Brief vom 7.9.1945 einige Vorschläge zu unterbreiten. Vielleicht haben Sie
diesen Brief nicht bekommen; ich füge deshalb hier einen Durchschlag bei.
Von einem Besucher aus Heidelberg hörte ich kürzlich, daß Sie Ihren Essay über
die »Wahrheit« einem Heidelberger Verlag übergeben werden.20 Ein ähnliches Thema
von allgemeiner Bedeutung wäre für unsere sozialpädagogische Reihe sehr wertvoll.
Doch möchte ich Sie heute fragen, ob Sie, verehrter Herr Geheimrat, nicht Lust hät-
ten, uns eine Schrift über Wesen und Aufgabe der Universität zur Verfügung zu stel-