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Karl Jaspers - Piper Verlag (1948)
Ich bin begierig auf Ihren Entschluss.
Übrigens schlug der Artemis-Verlag für den Fall bleibender Schwierigkeiten etwas
vor, was gegebenenfalls mit Ihnen unmittelbar zu besprechen wäre: Druck meiner
Logik - vorteilhaft, wenn Sie die Matern hätten - in der Schweiz als Ausgabe des Piper-
verlags mit Zusatz für die Schweiz: Artemis-Verlag - und geschäftliche Verrechnung
mit Ihnen. Ich schreibe das heute nur für Ihre Überlegung. Akut und eilig ist nur der
»Philosophische Glaube«.
Ich bin über die Lage des Büchermarktes im Austausch sehr traurig. Sie werden es
auch sein, aber vielleicht doch noch Wege finden.
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
Darf ich für den Kauf durch den Buchhandel für die Logik und für den philosophi-
schen Glauben noch empfehlen:
Oberstudiendirektor Jac. W. Schmidt207
21 a Datteln i.W. Bülowstrasse 2
44 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
den 16. April 1948
Sehr verehrter Herr Professor!
Für Ihre beiden Briefe vom 8. und 9. April danke ich Ihnen vielmals. Ich freue mich,
daß Sie den Trubel der Übersiedlung nun einigermaßen hinter sich haben. Gewiß
wird es noch ziemlich lange dauern, bis das Leben für Sie unter so neuen Verhältnis-
sen in gewohnten Bahnen verläuft. Das Entgegenkommen der Baseler Behörden und
die geistige Aufgeschlossenheit für Ihr philosophisches Werk, die Sie schon im letz-
ten Sommer anläßlich der Gastvorlesungen gefunden haben, erleichtern sicher das
neue Fußfassen.
Die Mitteilung in Ihrem Brief vom 9. April, daß der deutsch-schweizerische Buch-
austausch abgelehnt worden sei, ist für mich überraschend. Wir haben der Frankfurter
Buchhändlervereinigung GmbH, welche auf der deutschen Seite den Buchaustausch
abwickelt, 1 500 Exemplare des »Philosophischen Glaubens« angeboten. Herr Verleger
Franz Mittelbach, Stuttgart, der deutsche Unterzeichner des Abkommens, hat mir in
seinem Brief vom 10. April seine Freude darüber ausgedrückt, daß wir diese beträcht-
liche Zahl des für die Schweiz wichtigen Buches frei geben. Ebenso hat Herr Biblio-
theksdirektor Dr. Hoffmann, Stuttgart,208 der an dem Zustandekommen des Austau-
Karl Jaspers - Piper Verlag (1948)
Ich bin begierig auf Ihren Entschluss.
Übrigens schlug der Artemis-Verlag für den Fall bleibender Schwierigkeiten etwas
vor, was gegebenenfalls mit Ihnen unmittelbar zu besprechen wäre: Druck meiner
Logik - vorteilhaft, wenn Sie die Matern hätten - in der Schweiz als Ausgabe des Piper-
verlags mit Zusatz für die Schweiz: Artemis-Verlag - und geschäftliche Verrechnung
mit Ihnen. Ich schreibe das heute nur für Ihre Überlegung. Akut und eilig ist nur der
»Philosophische Glaube«.
Ich bin über die Lage des Büchermarktes im Austausch sehr traurig. Sie werden es
auch sein, aber vielleicht doch noch Wege finden.
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
Darf ich für den Kauf durch den Buchhandel für die Logik und für den philosophi-
schen Glauben noch empfehlen:
Oberstudiendirektor Jac. W. Schmidt207
21 a Datteln i.W. Bülowstrasse 2
44 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
den 16. April 1948
Sehr verehrter Herr Professor!
Für Ihre beiden Briefe vom 8. und 9. April danke ich Ihnen vielmals. Ich freue mich,
daß Sie den Trubel der Übersiedlung nun einigermaßen hinter sich haben. Gewiß
wird es noch ziemlich lange dauern, bis das Leben für Sie unter so neuen Verhältnis-
sen in gewohnten Bahnen verläuft. Das Entgegenkommen der Baseler Behörden und
die geistige Aufgeschlossenheit für Ihr philosophisches Werk, die Sie schon im letz-
ten Sommer anläßlich der Gastvorlesungen gefunden haben, erleichtern sicher das
neue Fußfassen.
Die Mitteilung in Ihrem Brief vom 9. April, daß der deutsch-schweizerische Buch-
austausch abgelehnt worden sei, ist für mich überraschend. Wir haben der Frankfurter
Buchhändlervereinigung GmbH, welche auf der deutschen Seite den Buchaustausch
abwickelt, 1 500 Exemplare des »Philosophischen Glaubens« angeboten. Herr Verleger
Franz Mittelbach, Stuttgart, der deutsche Unterzeichner des Abkommens, hat mir in
seinem Brief vom 10. April seine Freude darüber ausgedrückt, daß wir diese beträcht-
liche Zahl des für die Schweiz wichtigen Buches frei geben. Ebenso hat Herr Biblio-
theksdirektor Dr. Hoffmann, Stuttgart,208 der an dem Zustandekommen des Austau-