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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1948)

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sches ebenfalls führend beteiligt ist, uns seine Befriedigung über unsere Teilnahme an
dem Buchaustausch mitgeteilt. Herr Mittelbach schreibt:
>Die schweizerischen Exportlisten sind noch nicht in meine Hände gelangt. Ich
hoffe, daß sie in allernächster Zeit eintreffen werden, damit die Angebote wertmä-
ßig ausgeglichen und die Titel endgültig festgestellt werden können.<2°9
Ich halte sofort Rückfrage, wie es erklärlich ist, daß Ihnen vom Artemis-Verlag mitge-
teilt wurde, das Buchaustauschabkommen sei von amerikanischer Seite abgelehnt.
Ich bitte Sie, verehrter Herr Professor, sich in dieser Frage noch etwas zu gedulden. Es
ist selbstverständlich, daß wir alle Schritte tun, um Ihre beiden Bücher rasch und in
der genügenden Zahl in die Schweiz zu bringen.210
Der holzfreie, in Ganzleinen gebundene Teil der Auflage »Von der Wahrheit« wird
in der ersten Maihälfte zur Ablieferung kommen. Auf jeden Fall ist die Auflage fertig,
wenn die Lieferungen für das Buchaustauschabkommen einsetzen. Diese Ausgabe
ist für den Direktversand, wie ich Ihnen schon schrieb,2" ins Ausland zu schwer. Die
Halbleinenausgabe kann sofort in die Schweiz geschickt werden. Bitte teilen Sie mir
mit, ob Sie hiervon fürs erste einige Exemplare haben wollen.
In Kürze werde ich Ihnen, verehrter Herr Professor, wieder schreiben. Ich möchte
Ihnen heute nur noch meine Freude darüber sagen, daß Sie neuerdings die Empfin-
dung haben, daß Ihre Schrift zur »Deutschen Selbstbesinnung« jetzt sehr wichtig
und dringend geworden ist. Ich stelle meine Genugtuung fest, daß Sie vielleicht bald
die Arbeit für dies Buch wieder aufnehmen werden, obwohl mir aus Ihrem Brief vom
8. April klar ist, daß es etwas schmerzliche Erfahrungen kurz vor Ihrer Abreise sind, die
Ihnen gerade dieses Buch neu vor Augen gebracht haben. Vielleicht ist auf der ande-
ren Seite jetzt und in nächster Zeit erst die richtige zeitliche Position für die Nieder-
schrift dieser Arbeit erreicht. Denn das deutsche Selbstbewußtsein bekommt nach
der rapiden Veränderung seiner Hauptaspekte in den drei Jahren seit Kriegsende viel-
leicht, wenn das Leben bei uns überhaupt wieder mehra in seine Rechte tritt, bald
mehr Ruhe und Sicherheit. Ich denke dabei gerade auch an die entscheidenden Fra-
gen wie die der Schuld, der Einsicht kontra Selbstverleugnung, der Stellung zur eige-
nen Geschichte und zu den anderen Völkern.
Mit verbindlichen Grüßen und meinen besten Wünschen, denen sich mein Vater
herzlich anschließt,
Ihr aufrichtig ergebener
Klaus Piper
PS. Ihre Buchversandwünsche werden erledigt.

a mehr hs. Einf.
 
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