Karl Jaspers - Piper Verlag (1948)
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Was nun den »Philosophischen Glauben« angeht, so bitte ich Sie noch einmal
herzlich um Ihre Zustimmung, dass ich mit dem Artemis-Verlag abschliesse. Der Arte-
mis-Verlag verpflichtet sich, keine Exemplare nach Deutschland zu verkaufen, Sie müs-
sten sich mir gegenüber verpflichten, diese Schrift nicht ausserhalb Deutschlands zu
verkaufen. Anders geht die Sache nicht. Eine Verhandlung zwischen Ihnen und dem
Artemis-Verlag in dieser Sache scheint mir überflüssig, und es würde eine weitere Ver-
zögerung bedeuten. Mir scheint, dass die Sache mit dem Einverständnis Ihrerseits mir
gegenüber durch einen einfachen Brief zu beordnen wäre. Das hier erzielte Honorar
würde mir als Autor zufliessen. Entsprechend habe ich seinerzeit vom Verlag Lambert
Schneider wegen der Schuldfrage, vom Springer-Verlag wegen der Idee der Universi-
tät (für diese ist die Licenzausgabe dann aus anderen Gründen nicht verwirklicht), ein
glattes, einschränkungsloses Einverständnis erhalten.217 Für die Wirkung der Vorlesun-
gen, von denen man jetzt hier noch redet, würde ein Hinauszögern jeden weiteren Mo-
nat eine schwere Schädigung bedeuten. Sie würden 12 Wochen [später], nachdem ich
Ihren Brief erhalten hätte, erscheinen können. Ich bitte Sie darum, da nun die Gründe,
durch die Sie vor Monaten mich überzeugten, weggefallen sind, mir möglichst umge-
hend Ihr Einverständnis auszusprechen. Bei geistigen Werken - das wissen Sie - ist der
Zeitpunkt des Erscheinens sehr wichtig. Was aktuell war und mit meiner Ankunft in
Basel einen Erfolg hat, wird von Monat zu Monat matter im Effekt. Ein Hinauszögern
würde einen geistigen und materiellen Schaden zugleich für mich bedeuten.
Gespannt warte ich auf Ihren Brief.218
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr ergebener
Karl Jaspers
46 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
2.10.1948
Sehr verehrter Herr Professor!
Da ich in letzter Zeit mehrfach unterwegs war, komme ich leider erst heute dazu,
Ihnen zu schreiben.
Zunächst möchte ich Ihnen sehr für Ihre freundliche Bestätigung vom 15. August
für meine Reise in die Schweiz danken.219 Ich habe die formelle Einladung kürzlich
erhalten und stelle jetzt den Antrag. Es haben sich gegenwärtig für unsern Verlag
einige besonders interessante Projekte ergeben, die sorgfältiger Überlegung und zum
Teil längerer Verhandlungen bedürfen. Außerdem gilt es für uns, ein sehr umfangrei-
ches laufendes Herbstprogramm rechtzeitig für den Verkauf zu Weihnachten zu Ende
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Was nun den »Philosophischen Glauben« angeht, so bitte ich Sie noch einmal
herzlich um Ihre Zustimmung, dass ich mit dem Artemis-Verlag abschliesse. Der Arte-
mis-Verlag verpflichtet sich, keine Exemplare nach Deutschland zu verkaufen, Sie müs-
sten sich mir gegenüber verpflichten, diese Schrift nicht ausserhalb Deutschlands zu
verkaufen. Anders geht die Sache nicht. Eine Verhandlung zwischen Ihnen und dem
Artemis-Verlag in dieser Sache scheint mir überflüssig, und es würde eine weitere Ver-
zögerung bedeuten. Mir scheint, dass die Sache mit dem Einverständnis Ihrerseits mir
gegenüber durch einen einfachen Brief zu beordnen wäre. Das hier erzielte Honorar
würde mir als Autor zufliessen. Entsprechend habe ich seinerzeit vom Verlag Lambert
Schneider wegen der Schuldfrage, vom Springer-Verlag wegen der Idee der Universi-
tät (für diese ist die Licenzausgabe dann aus anderen Gründen nicht verwirklicht), ein
glattes, einschränkungsloses Einverständnis erhalten.217 Für die Wirkung der Vorlesun-
gen, von denen man jetzt hier noch redet, würde ein Hinauszögern jeden weiteren Mo-
nat eine schwere Schädigung bedeuten. Sie würden 12 Wochen [später], nachdem ich
Ihren Brief erhalten hätte, erscheinen können. Ich bitte Sie darum, da nun die Gründe,
durch die Sie vor Monaten mich überzeugten, weggefallen sind, mir möglichst umge-
hend Ihr Einverständnis auszusprechen. Bei geistigen Werken - das wissen Sie - ist der
Zeitpunkt des Erscheinens sehr wichtig. Was aktuell war und mit meiner Ankunft in
Basel einen Erfolg hat, wird von Monat zu Monat matter im Effekt. Ein Hinauszögern
würde einen geistigen und materiellen Schaden zugleich für mich bedeuten.
Gespannt warte ich auf Ihren Brief.218
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr ergebener
Karl Jaspers
46 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
2.10.1948
Sehr verehrter Herr Professor!
Da ich in letzter Zeit mehrfach unterwegs war, komme ich leider erst heute dazu,
Ihnen zu schreiben.
Zunächst möchte ich Ihnen sehr für Ihre freundliche Bestätigung vom 15. August
für meine Reise in die Schweiz danken.219 Ich habe die formelle Einladung kürzlich
erhalten und stelle jetzt den Antrag. Es haben sich gegenwärtig für unsern Verlag
einige besonders interessante Projekte ergeben, die sorgfältiger Überlegung und zum
Teil längerer Verhandlungen bedürfen. Außerdem gilt es für uns, ein sehr umfangrei-
ches laufendes Herbstprogramm rechtzeitig für den Verkauf zu Weihnachten zu Ende