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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0242
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1951) 141

Herausgeber der Reihe öffentlich in Erscheinung treten soll, müsste eine Arbeit emp-
fehlen, oder, falls Sie etwa hier und da von anderer Seite eine Abhandlung aufnehmen
wollten, zustimmen.
Ich brauche nicht zu sagen, dass ich Ihnen keineswegs eine solche Unternehmung
sozusagen »aufdrängen« will. Wenn Sie ablehnen, habe ich volles Verständnis. Wenn
Sie annehmen, habe ich sogar eine Sorge, weil ich Sie veranlasst habe. Mein Motiv
ist wesentlich, die Frage einmal gestellt und erörtert zu haben. Auch Ihr Nein wäre
mir eine Beruhigung. Sie können unter keinen Umständen ein Wohltätigkeitsinsti-
tut sein. Es ist eine allgemeine Frage, ob und wie Veröffentlichungen specialistischer
Arbeiten, die nicht einer nützlichen Wissenschaft angehören, heute noch möglich
sind, ohne dass der Autor die vollen Druckkosten bezahlt. Das letztere ist für die mei-
sten Studenten schlechthin unmöglich.
Die Arbeiten, an die ich im Augenblick denke, haben die Titel (bitte streng vertrau-
lich, kein Kandidat weiss davon, dass ich solche Erwägungen anstelle oder gar Ihnen
schreibe): »Gegenstand und Umgreifendes.«
»Kants Konception der Modalbegriffe.«
»Die Geschichtsauffassung des jungen Marx.«392
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr ergebener
Karl Jaspers

78 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, hs. PS, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
5.7.1951
Sehr verehrter Herr Professor!
Bitte entschuldigen Sie, daß ich Ihnen den Ihnen auf Ihre Anfrage vom 20.5. geschul-
deten Antwortbrief nicht eher schrieb. Ich war wegen verschiedener Probleme, dar-
unter die Frankfurter Herbstmesse (deren vorjährige Räumlichkeiten zu eng geworden
sind), in letzter Zeit sehr in Anspruch genommen.
Ihre Ausführungen vom 20.5. habe ich nach den verschiedenen Seiten hin sehr
sorgfältig erwogen und auch mit meinem Vater mehrfach darüber gesprochen. Ihr
Appell, die Herausgabe wichtiger philosophischer Doktor- und Habilitationsarbeiten
im Falle einer praktischen Verwirklichungsmöglichkeit als nobile officium des Ver-
lags anzusehen, ist sehr berechtigt. Mein Vater hat solche officia wiederholt und zum
Teil auch unter beträchtlichen materiellen Opfern auf sich genommen, und auch
ich möchte mich im Prinzip nicht dieser vornehmen Verlegerpflicht entziehen. Es
 
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