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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1951)

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wäre schön, wenn wir uns häufiger sprechen könnten. Sie sind mir gleichsam eine
kostbare Stimme aus Deutschland, bei der ich keinen Misston höre. Ihre grossen
Erfahrungen und Ihr Urteil regen mich immer wieder auf eine höchst erwünschte
Weise an. Vor allem aber freue ich mich der gemeinschaftlichen Arbeit mit Ihnen als
Verleger.
Die Weltgeschichte der Philosophie möchte ich in Ihrem Sinne für den Jubilä-
umstermin Ihres Verlages sehr gern fertig bringen. Gegenwärtig bin ich wieder ganz
bei dieser Sache und würde sie wohl bis dahin vollenden, wenn ich mich nicht mehr
unterbrechen lasse, auch nicht durch das Deutschlandbuch. Mein Wille neigt dazu.
Doch ist es, wie Sie verstehen werden, immer zweckmässig, einem starken Impuls
zu folgen. Sollte mir wieder wegen Deutschland das geschehen, so würde es für das
Hauptwerk eine Störung. Ihr Wunsch stärkt meine Neigung zur Weltgeschichte.
Wegen der Schrift »Nietzsche und das Christentum« habe ich keine Antwort erhal-
ten. Vor einer Woche habe ich einen zweiten Einschreibebrief abgesandt.429 Sollte
der wiederum nicht wirken, so würde ich die Daten verabredungsgemäss Ihnen mit-
teilen und Sie bitten, die juristische Zange anzusetzen, die ich aus Mangel an Erfah-
rung nicht recht geschickt bedienen kann. Natürlich bin ich gerne einverstanden mit
einem selbständigen Erscheinen dieses Buches. Auch stimme ich Ihrem Honorarvor-
schlag zu.
Den gekürzten Abschnitt über das tragische Wissen will ich gerne nachprüfen.
Der Artemis-Verlag möchte gerne bis Ostern die Wirkung der »Liberalisierung«
abwarten. Ich habe das konzediert. Dabei habe ich die Erwartung ausgesprochen,
dass, im Falle der Strom des Absatzes nach Deutschland nicht in Gang kommt, der
Verlag nicht zögern werde, die Parallelausgabe als vertraglich begründet anzuerken-
nen.430 Es wäre mir wirklich viel daran gelegen, wenn dieses Buch die breiteren Kreise
in Deutschland erreichte. Es ist inzwischen in Frankreich, Holland, England und
Amerika erschienen,431 anscheinend überall mit gutem Erfolg.
Wenn Sie über eine Verkaufsziffer von »Rechenschaft und Ausblick« etwas Be-
stimmtes erfahren, werden Sie mich gewiss davon wissen lassen.432 Ihre Propaganda
ist ja wieder intensiv wie immer. Bei der Art des Buches bin ich immer noch ein wenig
besorgt über den Umfang des Interesses.
Ich danke Ihnen, dass Sie mir das doppelte Exemplar von Holthusen zu gelegent-
lichem Weiterverschenken überlassen.
Nun komme ich noch mit zwei Bitten. Es liegt erstens eine Adressenliste bei, an
die ich gerne »Rechenschaft und Ausblick« in je einem Exemplar gesandt hätte. Wol-
len Sie Ihre Auslieferung beauftragen, je ein gebundenes Exemplar in meinem Auf-
trag zu schicken. Zweitens liegt eine Liste bei von Büchern, für deren Besorgung ich
dankbar wäre.
 
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