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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1959)

Ausgang im Ungewissen liegende Entwicklung wäre ja diese Broschüre von höchster
Aktualität.1065
Ich wurde kürzlich auf einen Rundfunk-Vortrag des italienischen Botschafters
Quaroni über das Thema »Friede oder Gleichgewicht in der geteilten Welt« aufmerk-
sam gemacht. Wir baten Quaroni um das Manuskript, das uns sehr gut gefiel. Das
ruhige gelassene, illusionslose und in der Grundhaltung ganz feste Wort eines erfah-
renen Diplomaten. Mit einigen schriftstellerischen Korrekturen und inhaltlichen
Zusätzen möchte ich den Vortrag gern als Broschüre herausbringen.1066 Sein Haupt-
nutzen liegt darin, daß er von den verschiedenen Seiten beleuchtet, in wie weitem
Maß die Sowjets eine »Propaganda-Diplomatie« betreiben und welche Wirkungen
und Gefahren daraus erwachsen. Exzellenz Quaroni war schon bei der Frankfurter
Buchmesse an unserem Verlagsstand. Ich will ihn zusammen mit Herrn Dr. Rössner,
der damals mit ihm sprach, in etwa 10 Tagen in Bonn aufsuchen - gelegentlich einer
Reise nach Köln und Hamburg.
Herzlich danke ich Ihnen dafür, daß Sie mir so eingehend zur Neuausgabe von
Alfred Webers Buch »Das Tragische in der Geschichte« schrieben.1067 Nach allem, was
Sie mir mitteilten, kann ich es verstehen, daß Sie bei einer jetzt nachträglichen und
einseitigen Quasi-Zustimmungserklärung bei Gelegenheit dieses Vorworts zu ernst-
liche Bedenken zurückstellen müßten. Daß Sie den Gedanken so intensiv erwogen,
dafür bin ich Ihnen aufrichtig verbunden.
Zur Anfrage der Herren Poliakov und Wulf wegen der Abdruckgenehmigung für
Ihren Aufsatz »Die Wissenschaft im Hitlerstaat« in dem Dokumentarwerk »Das Dritte
Reich und seine Denker« möchte ich gern auch die Zustimmung unseres Verlags erklä-
ren.1068 Ich wäre Ihnen nur dankbar, wenn Sie - vielleicht ist die Bitte nicht zu unbe-
scheiden - ein zusätzliches Beleg-Exemplar erbitten würden. Ich hätte gern das Buch
zur persönlichen Lektüre und dann für die Verlagsbibliothek.
Herr Direktor Svensson von dem namhaften Verlag Albert Bonniers, Stockholm,
mit dem wir in naher Verbindung sind, teilte uns kürzlich mit, daß er sich überlege,
Ihr Buch über die Atombombe und die »Einführung in die Philosophie« für schwedi-
sche Ausgaben in seinem Verlag zu übernehmen.1069 Er hätte von Ihnen eine Option
auf die beiden Bücher und Prüfungsexemplare erbeten, aber noch nichts darüber
gehört. Vielleicht haben Sie aber inzwischen schon Herrn Svensson geschrieben. Für
alle Fälle möchte ich gern seine Bitte erfüllen und das Interesse von Herrn Svensson
unterstützen.1070 Bonniers ist, so viel ich weiß, der größte Verlag Schwedens, eine sehr
seriöse große Firma, auch mit Tageszeitungen, Druckereien, Buchgemeinschaften.
Der in einigen kleineren und mittleren Zeitungen, außer dem »Spiegel«, bisher
bekanntgegebene Vorgang wegen des Friedenspreises hat mich natürlich sehr eigenar-
tig berührt.1071 Ich habe inzwischen zwei Mal deswegen mit dem Vorsteher des Börsen-
vereins, Herrn Jaspert, telefoniert.1072 In der Tat wurde im ersten Wahlgang Karl Barth
 
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