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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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390

Karl Jaspers - Piper Verlag (1960)

232 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
9. November 1960
Lieber Herr Professor!
Da ich gestern dringend zu einer Besprechung in die Stadt mußte, konnte ich Sie
wegen der zwei wichtigeren textlichen Fragen für »Freiheit und Wiedervereinigung«
nicht selbst anrufen, sondern bat Herrn Mörike1223 darum.
Die ersten vier Bogen hatte ich am Montag abend im Zug von Frankfurt nach Mün-
chen gelesen. Gestern abend las ich zu Hause die restlichen Bogen 5-9. Ich möchte
Ihnen die in diesen Bogen mir fraglichen Stellen bzw. meine Vorschläge hier schrift-
lich melden, damit Sie die Punkte schon prüfen können, bevor ich mir morgen, Don-
nerstag, mittag anzurufen erlaube.
Seite 65, Zeile 10 v.o.: Muß es hier nicht heißen »... als CDU (statt SPDa) und FDP
bei der Unverschämtheit, eine unqualifizierte Persönlichkeit als Minister ... einzuset-
zen ...«.1224 Meiner Erinnerung nach war es ja gerade die SPD, die den Kampf der Uni-
versität gegen den Neonazisten Schlüter als einzige Partei unterstützte; oder habe ich
dies falsch in Erinnerung?1225
Seite 78, Mitte: Besser ist vielleicht »... sondern durch Propaganda nur übernom-
menb wird.«1226 (statt »erlitten«; es ist ja nicht eigentlich »Schmerz« mit der Hörigkeit
der Propaganda gegenüber verbunden. [)]
Seite 85, oben: (Anfang von Adenauer): Ich schlage vor: »Seine Innenpolitik ...
gewinnt kein überzeugendes Gesicht«.'1227 Vielleicht ist »kein positives Gesicht«, da
es eigentlich eine glatte Negation bedeutet, doch etwas zu stark, wenn man, bei
allen Mängeln und Fehlern, an Leistungen denkt, wie die Rechtssicherheit, die fak-
tisch bestehende Freiheit des intellektuellen Lebens (die Verfolgung der Intellektuel-
len in Frankreich dagegen wegen Algerien), und wenn man sieht, daß der Aufbau der
Bundeswehr ohne einen neuen militaristischen Mythos in einer doch erstaunlichen
Weise geglückt zu sein scheint.
Seite 93, gegen Mitte: Ich empfehle zur Klarstellung des Satzes: »Wenn im Wahl-
kampf ... ein Mann verlangt wird, den das Volk kennt, so scheint heute in der Bundes-
republik außer dem Kanzlerd nur Brandt da zu sein. Vielleicht gibt es noch anderee,
mehrere, sogar vorzügliche Männer, aber ...«.1228

a SPD hs. von Jaspers unterstrichen sowie hs. Notiz am Rand Regierung Kopf
b übernommen hs. von Jaspers unterstrichen sowie hs. Notiz am Rand ja
c hs. Notiz von Jaspers am Rand ja
d hs. Notiz von Jaspers am Rand ja
e hs. Notiz von Jaspers am Rand ja
 
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