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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1964)

275 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
28. Januar 1964
Lieber Herr Professor!
Leider komme ich wegen sehr viel Arbeit, die sich gleich zu Beginn des Jahres ein-
stellte, erst heute dazu, Ihnen sehr zu danken für Ihren Brief vom 31. Dezember
und für die Erlaubnis, von Ihrem schönen, zustimmenden Urteil über das Buch von
Joachim C. Fest Gebrauch zu machen. Wir haben dies inzwischen schon getan und
sind sehr froh über die bedeutsame Hilfe, die wir durch Ihr Urteil haben.
Bei den großen Zeitungen brauchen die Rezensionen heute meistens sehr lange.
So ist über Fest bisher nur in der ZEIT eine Besprechung erschienen.1469 FAZ usw. feh-
len noch. Übrigens war die mangelnde Promptheit der kritisch-publizistischen Reak-
tion auf die wichtigen Buchneuerscheinungen ein Hauptmotiv für den Wunsch, in
Deutschland ein dem »Literary Supplement« der Londoner Times oder »Book Review«
der New Yorker Times entsprechendes Literatur-Organ ins Leben zu rufen, durch das
eine wirklich umfassende und jeweils rasche kritische Berichterstattung möglich
sei. Ich habe während der ganzen letzten Jahre diesen Gedanken bei verschiedenen
Gelegenheiten immer wieder vertreten, zuerst bei der FAZ, weil ich an die alte Tradi-
tion der Frankfurter Zeitung dachte, dann bei der ZEIT und WELT. Letztere hat nun,
wie Sie vielleicht vor einigen Wochen in der Presse lasen - ausschlaggebend war eine
Besprechung mit den Herren der WELT und Verlegern während der Buchmesse in
Frankfurt -, den Gedanken nicht nur aufgegriffen, sondern ihn sehr erfreulicherweise
sogleich in die Tat umgesetzt - mit dem Ergebnis, daß im April die erste 32seitige Lite-
raturbeilage (der Gesamtauflage der WELT beigefügt) unter dem Titel »Die Welt der
Literatur« erscheinen wird. Es ist zu hoffen, daß es dem Redakteur, Dr. Georg Ramse-
ger, gelingen wird, eine ausreichende Zahl der besten Kritiker und Publizisten, beson-
ders auch aus dem Bereich der Universitäten, als Mitarbeiter zu gewinnen.1470 Wenn
das Unternehmen gelingt, wird es im Wettbewerb die anderen Literaturblätter zwin-
gen, auch ihrerseits neue Anstrengungen zu machen.
Wir erwarten jede Stunde eine erste größere Anzahl Korrekturfahnen von CUSA-
NUS. Die Resonanz der Buchhändler bei den Vertreter-Besuchen ist sehr befriedigend.
 
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