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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karljaspers - Piper Verlag (1964)

282 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Im Durchschlag (DLA, A: Jaspers) sind Vorschläge zur Auswahl für Fischer-Bücherei: Der Philosoph
als Zeitgenosse beigefügt.
Basel, den 3. August 1964
Lieber Herr Piper,
Ihr Besuch war mir eine grosse Freude und meiner Frau nicht weniger. Die geschäft-
lichen Besprechungen waren ergiebig und die persönlichen haben von neuem die
alte, viele Jahre währende Atmosphäre zwischen uns bestätigt. Es ist doch schön, sich
von Zeit zu Zeit leibhaftig zu sehen.
Sie haben die geschäftlichen Ergebnisse und Besprechungen formuliert. Ich habe
alles mit Bedacht noch einmal vergegenwärtigt und freue mich auf den weiteren
Gang. Im Ganzen sind die Dinge klar. Einzelnes muss erst entschieden werden, wenn
es soweit ist.
Die Termine hoffe ich einzuhalten.
Zunächst lege ich die Liste für den Fischer-Verlag bei. Es wird sich um den Umfang
handeln, den der Fischer-Verlag zulässt, und dann um die Form: wie der Fischer-Verlag
kundgibt, dass der Titel von ihm, nicht von mir ist.1517 Denn von mir aus wäre der Titel
ungehörig. Seine Herkunft muss unzweideutig sein.
Die Gespräche und Interviews: Ich glaubte, dass der Vorschlag von Ihnen stammte,
nun lese ich, dass Bondy ihn anregte.1518 Bei der Textherstellung wird es noch einige
Schwierigkeiten geben. Ich muss alles noch einmal durcharbeiten, denke, dass ich
zum Ziele komme. Dann gibt es auch vielleicht die Rechtsfragen: Urheberrechte des
Gesprächspartners (Zahrnt, Rossmann, Thilo Koch)1519 scheinen mir klar. Für diese
Stücke wäre das Honorar zu teilen. Anders bei den Interviews. Muss man sich da recht-
lich vergewissern? Die Fragen wurden zunächst von den Interviewern entworfen. Ich
habe sie meistens erweitert und geordnet. Im Interview selber hat der Fragende dann
in seiner Sprache geredet und oft den Text verlängert.
Sehr erfreut war ich von Ihrem Urteil über die ersten neun Fernseh-Vorträge. Die
weiteren werden ab 17. August aufgenommen. Ich muss mich konzentrieren, um
rechtzeitig fertig zu werden.
Sie schickten mir viele Bücher, Zeitungen und die >Revue<. Herzlichen Dank für
alles. Die Zeitungen lese ich schon. Auch das übrige wird mich lebhaft interessie-
ren. Jetzt kam noch Ihr Geschenk des Buches über den 20.Juli.152° Ich hatte es schon
gelesen. Ich halte das Buch für eine gerechte, objektive Darstellung. Es bringt nichts
Neues, aber der Eindruck ist bei der Natur der Sache immer von neuem erschütternd.
Im eigenen Urteil scheinen mir die Verfasser nicht in die Tiefe zu gehen. Ich nehme
an, dass Sie einverstanden sind, wenn ich das Buch hier weiter verschenke, wegen der
Vermeidung der umständlichen Rücksendung.
 
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