Metadaten

Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

Zitierlink: 
https://digi.hadw-bw.de/view/kjg3_8_2/0737
Lizenz: In Copyright
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
636

Stellenkommentar

später sah Jaspers als Titel vor: »Die Einheit der Geschichte, von den Fragen nach Ursprung
und Zukunft des Menschen« (K. Jaspers an K. Rossmann, 16. Juni 1948, ebd.).
228 Für das WS 1948/49 hatte Jaspers als Vorlesung eine »Einführung in die Philosophie« an-
gekündigt. Vgl. P. Meyer-Gutzwiller: »Karl Jaspers und Basel«, in: Basler Stadtbuch 1970,
Basel 1969, 149-163, hier: 154.
229 Dieser Aufsatz befindet sich im Jaspers-Nachlass in mehreren Versionen (Typoskript, 16
Seiten). Bereits im Juni teilte Jaspers Rossmann hierzu mit: »Ich hatte einen Aufsatz ge-
schrieben >Vom deutschen Selbstbewusstsein< - für die Wandlung. Aber ich will ihn nach
Besprechung mit zwei hiesigen freundlich gesinnten Collegen doch nicht veröffent-
lichen. Sie würden [...] zufrieden sein. Aber der Augenblick in Deutschland ist unpassend.
Man kann auch wieder herauslesen, ich wolle mich rechtfertigen. So warte ich, dies al-
les zu sagen in der geplanten und zu grossen Teilen entworfenen Schrift über deutsche
Selbstbesinnung.« (K. Jaspers an K. Rossmann, 16.Juni 1948, DLA, A: Jaspers). Einer jener
Basler Kollegen war Edgar Salin (vgl. K. Jaspers an D. Sternberger, 19. Juli 1948, in: K. Jas-
pers: Korrespondenzen Politik Universität, 693). Vertraulich schickte Jaspers den Text Ende
Juli auch an Dolf Sternberger, den Gründer und Hauptherausgeber der Wandlung: »In der
Tat großartig deutlich, unerbittlich radikal. Alle nationalpolitischen Fiktionen werden ab-
getragen. Aber [...] ist dies alles nicht auf eine Schicht der geistig Wirkenden, der >Intel-
lektuellen< begrenzt - sowohl das Desillusionierende als vor allem die Möglichkeit, in sol-
cher eigentlich heimatlosen Einzelheit zu existieren? Die Analyse ist heilsam [...], aber ist
es auch der Lebensplan, der daraus folgt?« (D. Sternberger an K. Jaspers, 30.Juli 1948, ebd.,
694). Im Folgenden benennt er weitere Bedenken und schließt wie folgt: »Ich habe nie-
manden hineinblicken lassen in Ihr Manuskript. Obgleich es doch notwendig wäre, ir-
gendwann einmal diese entschloßne und bittre Deutung bekannt zu geben und offen zur
Diskussion zu stellen.« (Ebd.). Zu diesem Aufsatz und dem Buchprojekt »Deutsche Selbst-
besinnung« vgl. auch G. Hartmann: »Eine unzeitgemäße philosophisch-politische La-
gebestimmung nach 1945: Karl Jaspers und sein unvollendetes Deutschlandbuch«, in:
A. Hügli (Hg.): Jaspers - Stationen seines philosophischen Wegs, Basel 2021, 151-169.
230 Dies empfindet Jaspers ebenso, wie aus einem Brief an den in Heidelberg lebenden Kurt
Rossmann hervorgeht: »Die Welt hier ist wie ein dauerndes Märchen. [...] Alles unbe-
schwert, wie bei uns vor 1914. Wohnung und Haushalt bequem. In solcher Lage müss-
ten auch Sie arbeiten, dann kämen Sie besser voran.« (K. Jaspers an K. Rossmann, 16. Juni
1948, DLA, A: Jaspers).
23i Vgl. 0.Vf.: »Es geht um Grenzen«, in: Frankfurter Hefte 3 (1948) 664.
232 Vgl. W. W[eischedel]: »Die Philosophie und der Glaube«, ebd., 768-770.
233 Der Orientalist und Religionshistoriker Hans Heinrich Schaeder (1896-1957), seit 1946
o.Prof. in Göttingen, kündigte für das WS 1948/49 im Fach Religionsgeschichte als Se-
minar an: »Religionsgeschichtliche Übungen (Karl Jaspers, Der philosophische Glaube)
Di 15-17« (Georg-August-Universität Göttingen. Vorlesungs- und Personalverzeichnis Winter-
semester 1948/49, 17 (https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN72124o542_1948_1949_
WS [19.2.2020])).
234 Vgl. K. Jaspers: Vom deutschen Selbstbewusstsein, o.D. [Sommer 1948], DLA, A: Jaspers,
IO-II.
235 Ebd., 14.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften