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Hinüber, Oskar von [Bearb.]
Die Felsbildstation Thalpan: 2. Katalog Thalpan (Steine 31 - 195) — Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 7: Mainz, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.36975#0014
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Im Auftrag der Heideiberger Akademie der Wissenschaften sind unter Leitung von H. Hauptmann die systemati-
schen Feidarbeiten in den Felsbildgruppen von Chilas-Brücke und des gegenüberliegenden Thalpan von 1992 bis
1994 abgeschlossen worden. An diesen Dokumentationskampagnen, die zu einer erheblichen Vermehrung und da-
mit auch zu einer vollständig neuen Numerierung der Gravuren führten, waren M. Bemmann, A. Chaudhary, S.
Hauptmann-Hamza und H. Remmele beteiligt. Ohne die Mitwirkung des langjährigen Mitarbeiters aus Chilas,
Akhtar, Sohn des Jamal ud-Din, wäre die systematische Erfassung der Gravuren in der angestrebten Vollständig-
keit kaum zu verwirklichen gewesen. Er überwachte auch die notwendigen Freilegungsarbeiten der Felsen, deren
Felsbilder im Sediment verschüttet waren. Die topographische Aufnahme des Geländes und Kartierung der Gravu-
ren hatten 1993 G. Dinter und U. Schabei sowie 1994 U. Bacher und G. Dinter vom Geodätischen Institut der
Universität Karlsruhe übernommen. Ergänzende Beobachtungen zu den Felsbildem waren von der Heidelberger
Arbeitsgruppe noch 2001 und zuletzt 2003 notwendig geworden. Wie dringend die systematische Dokumentation
der Felsbilder in dieser Station war, ist durch die besonders im Frühjahr 1998 vorgenommenen Sprengungen an
mehreren Felsengruppen in Thalpan offenkundig geworden. Den Zerstörungen sind mehrere wichtige Felsbilder,
darunter leider auch die besonders eindrucksvollen Buddha-Darstellungen 140-148 am "Altarfelsen" (Stein 30)
zum Opfer gefallen. Die in den folgenden Jahren fortgeführten Sprengungen haben den Bestand an Felsbildern auf
dem großen Felsen, Stein 42, der sich neben dem "Altarfelsen" erhebt, und auf dem Felsabhang am Fuße der Gil-
git-Ketten zwischen Stein 14 und Stein 131 stark reduziert. Von den aufgenommenen Felsbildern werden im zwei-
ten Band Thalpan etwa 1500 Gravuren und davon 200 Inschriften vorgelegt.
Die Edition der ausgedehnten Felsbildansammlungen, die auf dem nördlichen Ufer von der Hochterrasse von Thal-
pan-Ziyarat bzw. Thakot über die Hauptstation Thalpan bis zum 4 km entfernten Ba Das und auf der südlichen
Talseite von Gichi Nala bis zu den über der Schlucht des Thak Nala liegenden Gravurgruppen reichen, soll in meh-
reren Teilen erfolgen. Diese Bände sind der Vorlage der beiden großen Felsbildkomplexe Thalpan und Chilas in
Katalogform gewidmet, die sich auf die Beschreibung und Abbildung aller bildlichen Darstellungen und die Le-
sung der Inschriften sowie auf dazugehörende Indices beschränkt. Um eine Deutung und Datierung der einzelnen
Darstellungen zu ermöglichen, sind in die Beschreibungen im Gegensatz zu der in der Reihe MANP üblichen
Form des Katalogs auch Vergleiche mit Literaturhinweisen aufgenommen worden. Jedem Band ist ein kurze Ein-
leitung vorangestellt, die eine knappe Schilderung der vorgestellten Felsbildgruppe bieten soll. Einem abschließen-
den Band sind die zusammenfassenden Darstellungen zur Topographie der Gesamtregion, zur Forschungsge-
schichte und kulturgeschichtlichen wie historischen Wertung der aus verschiedenen Epochen stammenden Bilder
und Inschriften Vorbehalten. Hiermit wird der zweite Band der Station Thalpan vorgelegt, in dem die Gravuren am
südlichen Felsabhang der Gilgit-Ketten und auf den Felsen und Gerollen der südlich anschließenden Terrasse "Ha-
rako" bis zum Indusufer und zu einem großen Felsriegel über der Flußterrasse (Stein 195) veröffentlicht werden.
Die Planung und Erstellung dieses Bandes ist wieder D. Bandini-König zu verdanken. Die Analyse der Brähml-In-
schriften geht auf O. von Hinüber zurück, der dabei auch auf eigene in Chilas und Thalpan schon 1984 und 1985
selbst vorgenommene und vor allem 1989 in ANP 1 veröffentlichte Lesungen zurückgreifen konnte. In der Veröf-
fentlichung sind auch teilweise die bereits von A.H. Dani publizierten Inschriften berücksichtigt worden, deren Le-
sung und Deutung von der in diesem Band gegebenen Interpretation abweicht. Die Bearbeitung der einen chinesi-
schen Inschrift hatte Th.O. Höllmann übernommen. Die nach Vorlagen vorgenommenen Umzeichnungen für die
Tafeln und ihre Herstellung sind E. Ochsenfeld in Zusammenarbeit mit D. Bandini-König zu verdanken. Die Neu-
ordnung der vorhandenen Dokumentation, die zu einer neuen Numerierung der Felsbilder führte, war H. Fabritius
übertragen. Bei der druckgerechten Vorbereitung des Tafelteils der Inschriften (Taf. 95-104) hatte M. Honeck ei-
nen wesentlichen Anteil. Die druckfertigen Vorlagen für die Karten 1-2, die auf den topographischen Aufnahmen
beruhen, sind von W. Zick (Karlsruhe) angefertigt worden. Frau A.M. Tahir übersetzte wieder Vorwort und Einlei-
tung ins Urdu. Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist für die Finanzierung dieses Bandes und dem
Philipp-von-Zabern-Verlag für die sorgfältige Drucklegung zu danken.
 
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