16 Die fröhliche Wissenschaft
düngen in den Quellen (vgl. NK 3/1, S. 11-17), während sich für das in der Neu-
ausgabe von 1887 hinzugekommene Fünfte Buch eine veränderte Quellenlage
feststellen lässt, die wiederum Querverbindungen zu der von JGB aufweist (vgl.
NK 5/1, S. 17-19), in dessen zweite Auflage N. FW V zwischenzeitlich zu inte-
grieren gedachte (vgl. ÜK 1).
Mit der ersten Ausgabe von FW wollte N. nach eigenem Bekunden seine
mit MA einsetzende Abkehr von Arthur Schopenhauer und Richard Wagner,
den beiden prägenden Vorbildgestalten seiner früheren Jahre, denen er in GT
und den Unzeitgemäßen Betrachtungen (UB) noch gehuldigt hatte, endgültig
zum Abschluss bringen. Vor allem mit Schopenhauer setzen sich mehrere Ab-
schnitte (in der Ausgabe von 1882: FW 97, FW 99, FW 127, FW 146, FW 151;
im Fünften Buch von 1887: FW 357, FW 370) ausdrücklich auseinander, seine
Schriften sind insofern nach wie vor wichtige Quellen. Seinen Helfer und
Freund Köselitz macht N. eigens auf deren Bedeutung aufmerksam, wenn er
am Tag des Erscheinens der Erstausgabe, dem 20. August 1882, mit Blick auf
einige Änderungen, die er noch auf dem Korrekturbogen vorgenommen hatte,
an diesen schreibt: „auch über Schopenhauer habe ich ausdrücklicher ge-
redet (auf ihn und auf Wagner werde ich vielleicht nie wieder zurückkommen,
ich mußte jetzt mein Verhältniß feststellen, in Bezug auf meine früheren
Meinungen [...])" (KSB 6/KGB III 1, Nr. 282, S. 238, Z. 7-11). Abgesehen davon,
dass N. seine - von vornherein durch ein „vielleicht" eingeschränkte - Ankün-
digung, nie mehr auf Schopenhauer und Wagner zurückzukommen, keines-
wegs einlöste, ist allerdings zu bemerken, dass sich die Rekurse auf Schopen-
hauers Schriften nicht im Gestus des Widerspruchs erschöpfen, sondern auch
Würdigungen enthalten (vgl. FW 99). Darüber hinaus bleiben Schopenhauers
Werke vielmehr auch insofern wichtige Bezugstexte, als N.s Schreiben und
Denken immer wieder - wenngleich modifizierend und experimentierend -
von Philosophemen Schopenhauers wie etwa dem „Genius der Gattung" aus-
geht (vgl. FW 1 und im Fünften Buch FW 354).
Schon das Motto zur Erstausgabe von FW (vgl. NK Motto 1882) legt nahe,
in dem amerikanischen philosophischen Schriftsteller Ralph Waldo Emerson
eine zentrale, positive Bezugsgröße N.s zu vermuten. Auch wenn N. Emerson
bereits seit Mitte des 1860er Jahre und noch im Spätwerk (vgl. GD Streifzüge
eines Unzeitgemässen 13 u. hierzu NK 6/1, S. 445 f.) lobend erwähnt, erreicht
die Wertschätzung Emersons beim ,mittleren' N. zwischen 1878 und 1883 ihren
Höhepunkt. Tatsächlich bezieht sich N. in der ersten Ausgabe von FW wieder-
holt auf Emerson, insbesondere auf dessen Essays, die er in einer 1858 unter
dem Titel Versuche erschienenen deutschen Übersetzung besaß und ausweis-
lich zahlreicher Unterstreichungen, Markierungen und (zustimmender) Rand-
bemerkungen aufmerksam las. Zwar wird Emerson abgesehen vom Motto nur
düngen in den Quellen (vgl. NK 3/1, S. 11-17), während sich für das in der Neu-
ausgabe von 1887 hinzugekommene Fünfte Buch eine veränderte Quellenlage
feststellen lässt, die wiederum Querverbindungen zu der von JGB aufweist (vgl.
NK 5/1, S. 17-19), in dessen zweite Auflage N. FW V zwischenzeitlich zu inte-
grieren gedachte (vgl. ÜK 1).
Mit der ersten Ausgabe von FW wollte N. nach eigenem Bekunden seine
mit MA einsetzende Abkehr von Arthur Schopenhauer und Richard Wagner,
den beiden prägenden Vorbildgestalten seiner früheren Jahre, denen er in GT
und den Unzeitgemäßen Betrachtungen (UB) noch gehuldigt hatte, endgültig
zum Abschluss bringen. Vor allem mit Schopenhauer setzen sich mehrere Ab-
schnitte (in der Ausgabe von 1882: FW 97, FW 99, FW 127, FW 146, FW 151;
im Fünften Buch von 1887: FW 357, FW 370) ausdrücklich auseinander, seine
Schriften sind insofern nach wie vor wichtige Quellen. Seinen Helfer und
Freund Köselitz macht N. eigens auf deren Bedeutung aufmerksam, wenn er
am Tag des Erscheinens der Erstausgabe, dem 20. August 1882, mit Blick auf
einige Änderungen, die er noch auf dem Korrekturbogen vorgenommen hatte,
an diesen schreibt: „auch über Schopenhauer habe ich ausdrücklicher ge-
redet (auf ihn und auf Wagner werde ich vielleicht nie wieder zurückkommen,
ich mußte jetzt mein Verhältniß feststellen, in Bezug auf meine früheren
Meinungen [...])" (KSB 6/KGB III 1, Nr. 282, S. 238, Z. 7-11). Abgesehen davon,
dass N. seine - von vornherein durch ein „vielleicht" eingeschränkte - Ankün-
digung, nie mehr auf Schopenhauer und Wagner zurückzukommen, keines-
wegs einlöste, ist allerdings zu bemerken, dass sich die Rekurse auf Schopen-
hauers Schriften nicht im Gestus des Widerspruchs erschöpfen, sondern auch
Würdigungen enthalten (vgl. FW 99). Darüber hinaus bleiben Schopenhauers
Werke vielmehr auch insofern wichtige Bezugstexte, als N.s Schreiben und
Denken immer wieder - wenngleich modifizierend und experimentierend -
von Philosophemen Schopenhauers wie etwa dem „Genius der Gattung" aus-
geht (vgl. FW 1 und im Fünften Buch FW 354).
Schon das Motto zur Erstausgabe von FW (vgl. NK Motto 1882) legt nahe,
in dem amerikanischen philosophischen Schriftsteller Ralph Waldo Emerson
eine zentrale, positive Bezugsgröße N.s zu vermuten. Auch wenn N. Emerson
bereits seit Mitte des 1860er Jahre und noch im Spätwerk (vgl. GD Streifzüge
eines Unzeitgemässen 13 u. hierzu NK 6/1, S. 445 f.) lobend erwähnt, erreicht
die Wertschätzung Emersons beim ,mittleren' N. zwischen 1878 und 1883 ihren
Höhepunkt. Tatsächlich bezieht sich N. in der ersten Ausgabe von FW wieder-
holt auf Emerson, insbesondere auf dessen Essays, die er in einer 1858 unter
dem Titel Versuche erschienenen deutschen Übersetzung besaß und ausweis-
lich zahlreicher Unterstreichungen, Markierungen und (zustimmender) Rand-
bemerkungen aufmerksam las. Zwar wird Emerson abgesehen vom Motto nur