96 Die fröhliche Wissenschaft
ten' sehr wohl oft genug sprechende Ich oder Wir, auch wenn es biographisch
auf N. selbst zu verweisen scheint). Vgl. hierzu ÜK 3.
Zu FW Vorrede vgl. die kursorischen Ausführungen von Lampert 1993,
303-305, Clark/Dudrick 2012, 114-116 und More 2014, 166-168, die umfangrei-
cheren Überblicksdarstellungen von Langer 2010, 1-13, Georg 2015 und Ure
2019, 236-251, außerdem die textgenetisch orientierte Studie von Pichler 2016
sowie zur ,Wahrheitsfrage' Kaufmann 2016. Darüber hinaus liegen noch etliche
Beiträge vor, die die Vorreden von 1886 zusammen betrachten, vgl. Risser 1990,
Scheier 1990, Brusotti 1992, Wojciech 1995, Coker 1997, Conway 1999, Allison
2008, Burnett 2008, Melendez 2009, Müller 2010a, 309-314, Cragnolini 2011,
Paula 2012, Tongeren 2012a, Mitchell 2013, Santana 2013, Beland 2014, Dehr-
mann 2014, Gillespie 2016, McKiernan 2016, Görner 2017, 50-65 und Silenzi
2020.
1.
Der erste Abschnitt der Vorrede inszeniert retrospektiv das Erlebnis, auf dem
FW beruhe, als eines der Genesung bzw. der Aussicht auf Genesung nach lan-
ger Krankheit, Vereinsamung und Verhärtung. Dankbarkeit, Ausgelassenheit
und Hoffnung seien entsprechend die Grundstimmungen, in denen das Werk
verfasst wurde und die es als „fröhliche Wissenschaft" erscheinen lassen. Hie-
rauf führt das sprechende Ich nicht nur den lyrischen Schlussteil des Werks
zurück, sondern auch die Ankündigung der zugleich tragischen und parodi-
schen Gestalt Zarathustras am Ende des Vierten Buchs, die gegen Ende des
Fünften Buchs noch einmal anklingt. Im Druckmanuskript bestand die Vorrede
zunächst nur aus diesem Abschnitt. Es fehlt dort noch die Ordnungszahl „1."
über dem „Vorrede / zur zweiten Ausgabe" betitelten Text, und darunter steht:
„Ruta bei Genua / im Herbst 1886" (D 16a, 2).
345, 4 Diesem Buche thut vielleicht nicht nur Eine Vorrede noth] Der Anfang der
Vorrede klingt wie eine überbietende Bezugnahme auf den - seinerseits schon
recht prätentiösen - ersten Satz des „Vorwort[s] des Herausgebers" von E. T. Α.
Hoffmanns Lebens-Ansichten des Katers Murr: „Keinem Buche ist ein Vorwort
nöthiger, als gegenwärtigem" (Hoffmann 1856, 1, III). N. kannte Hoffmanns
Werk schon als Schüler (den „Kater Murr" erwähnt er im Brief an Wilhelm
Pinder von Mitte Februar 1859, KSB 1/KGB I 1, Nr. 55, S. 48, Z. 21) und besaß in
seiner Privatbibliothek eine Ausgabe von Hoffmanns Erzählungen (vgl. NPB
301). In der Forschung wurde vor dem Hintergrund des Eingangssatzes von
mehreren Vorreden zu FW gesprochen, obwohl nur ein Textteil so überschrie-
ben ist. Benne 2015a, 29 hat vorgeschlagen, neben der Vorrede zur Neuausgabe
ten' sehr wohl oft genug sprechende Ich oder Wir, auch wenn es biographisch
auf N. selbst zu verweisen scheint). Vgl. hierzu ÜK 3.
Zu FW Vorrede vgl. die kursorischen Ausführungen von Lampert 1993,
303-305, Clark/Dudrick 2012, 114-116 und More 2014, 166-168, die umfangrei-
cheren Überblicksdarstellungen von Langer 2010, 1-13, Georg 2015 und Ure
2019, 236-251, außerdem die textgenetisch orientierte Studie von Pichler 2016
sowie zur ,Wahrheitsfrage' Kaufmann 2016. Darüber hinaus liegen noch etliche
Beiträge vor, die die Vorreden von 1886 zusammen betrachten, vgl. Risser 1990,
Scheier 1990, Brusotti 1992, Wojciech 1995, Coker 1997, Conway 1999, Allison
2008, Burnett 2008, Melendez 2009, Müller 2010a, 309-314, Cragnolini 2011,
Paula 2012, Tongeren 2012a, Mitchell 2013, Santana 2013, Beland 2014, Dehr-
mann 2014, Gillespie 2016, McKiernan 2016, Görner 2017, 50-65 und Silenzi
2020.
1.
Der erste Abschnitt der Vorrede inszeniert retrospektiv das Erlebnis, auf dem
FW beruhe, als eines der Genesung bzw. der Aussicht auf Genesung nach lan-
ger Krankheit, Vereinsamung und Verhärtung. Dankbarkeit, Ausgelassenheit
und Hoffnung seien entsprechend die Grundstimmungen, in denen das Werk
verfasst wurde und die es als „fröhliche Wissenschaft" erscheinen lassen. Hie-
rauf führt das sprechende Ich nicht nur den lyrischen Schlussteil des Werks
zurück, sondern auch die Ankündigung der zugleich tragischen und parodi-
schen Gestalt Zarathustras am Ende des Vierten Buchs, die gegen Ende des
Fünften Buchs noch einmal anklingt. Im Druckmanuskript bestand die Vorrede
zunächst nur aus diesem Abschnitt. Es fehlt dort noch die Ordnungszahl „1."
über dem „Vorrede / zur zweiten Ausgabe" betitelten Text, und darunter steht:
„Ruta bei Genua / im Herbst 1886" (D 16a, 2).
345, 4 Diesem Buche thut vielleicht nicht nur Eine Vorrede noth] Der Anfang der
Vorrede klingt wie eine überbietende Bezugnahme auf den - seinerseits schon
recht prätentiösen - ersten Satz des „Vorwort[s] des Herausgebers" von E. T. Α.
Hoffmanns Lebens-Ansichten des Katers Murr: „Keinem Buche ist ein Vorwort
nöthiger, als gegenwärtigem" (Hoffmann 1856, 1, III). N. kannte Hoffmanns
Werk schon als Schüler (den „Kater Murr" erwähnt er im Brief an Wilhelm
Pinder von Mitte Februar 1859, KSB 1/KGB I 1, Nr. 55, S. 48, Z. 21) und besaß in
seiner Privatbibliothek eine Ausgabe von Hoffmanns Erzählungen (vgl. NPB
301). In der Forschung wurde vor dem Hintergrund des Eingangssatzes von
mehreren Vorreden zu FW gesprochen, obwohl nur ein Textteil so überschrie-
ben ist. Benne 2015a, 29 hat vorgeschlagen, neben der Vorrede zur Neuausgabe