1600 Die fröhliche Wissenschaft
Schriften seinen bis dato schlecht verkäuflichen Büchern „buchhändlerisch be-
trachtet, auch Flügel" verleihen (02. 09. 1886, KSB 7/KGB III 3, Nr. 742, S. 243,
Z. 27-29), passt natürlich besonders gut zur titelgebenden Vogelmetaphorik des
Gedichtzyklus.
Ende Oktober dieses Jahres ging N. daran, den lyrischen „Anhang" für die
Neuausgabe von FW fertigzustellen; zu dieser Zeit stand schon fest, dass er
auch die IM mit einarbeiten wollte. Allerdings hatte er wohl kein Druckexem-
plar des Gedichtzyklus mehr zur Hand, so dass er Franz Overbeck im Brief vom
27. Oktober 1886 um „ein Exemplar der ,Idyllen aus Messina"' bitten musste:
„Ich brauche sie umgehend (wegen der Herstellung einer kleinen lyrischen
Sammlung ,Lieder des Prinzen Vogelfrei') aber besitze sie nicht." (KSB 7/
KGB III 3, Nr. 769, S. 272, Z. 12-15) Dieselbe Bitte richtete N. dann auch wenige
Tage später brieflich an Köselitz: „Wissen Sie mir ein Exemplar der ,Idyllen
aus Messina' aufzutreiben? Ich brauche sie umgehend, weil sie mit einigen
Liederchen zusammen den Schluß der ,Fröhlichen Wissenschaft' abgeben sol-
len: nämlich in der neuen Ausgabe." (31. 10. 1886, KSB 7/KGB III 3, Nr. 770,
S. 274, Z. 28-32) Noch vor Jahresende war die Vorbereitung dieser Ausgabe wei-
testgehend abgeschlossen; N. wusste nun genau, was er wollte. Ende Dezem-
ber 1886 schickte er an Fritzsch das Manuskript des neu hinzukommenden
Fünften Buchs ab und erläuterte im Begleitschreiben, was auf dem Titelblatt
stehen sollte: „Auf dem Titel der fröhlichen Wissensch(aft) soll es nunmehr
heißen: / Neue erweiterte Ausgabe / mit einem Anhänge: / Lieder des Prinzen
Vogelfrei." (KSB 7/KGB III 3, Nr. 784, S. 297, Z. 32-36) Der „Anhang", obwohl
durch diese paratextuelle Formel die „Lieder des Prinzen Vogelfrei" vom
,Haupttext' abgegrenzt und diesem nach- und untergeordnet werden (vgl. auch
Detering 2015, 154), war N. offenbar besonders wichtig, schaffte er es doch -
im Unterschied zum viel umfangreicheren Fünften Buch „Wir Furchtlosen" -
tatsächlich auf das Titelblatt der Neuausgabe von 1887.
Sechs der insgesamt acht IM-Gedichte arbeitet N. also in FW Anhang ein
(vgl. hierzu ausführlich Kaufmann 2017). Aus der ersten ,Idylle' „Prinz Vo-
gelfrei" wird, verbunden mit etlichen Änderungen und einer neu hinzuge-
kommenen Schlussstrophe, das dritte ,Lied' „Im Süden". Der ,Prinz Vogel-
frei' (vgl. NK Titel Anhang) avanciert dafür zum fiktiven Autor des gesamten
neuen Zyklus, insofern es ausweislich des Titels seine Lieder sind: Er ist der
,Sänger'. Die zweite ,Idylle' „Die kleine Brigg, genannt ,das Engel-
chen'" fällt weg, die dritte ,Idylle' „Lied des Ziegenhirten. / (An meinen
Nachbar Theokrit von Syrakusä.)" rückt, ansonsten so gut wie unverändert, als
„Lied eines theokritischen Ziegenhirten" an die siebte Stelle der
„Lieder des Prinzen Vogelfrei". „Die kleine Hexe", der vierte Text der IM,
taucht ebenfalls nur geringfügig modifiziert unter dem neuen Titel „Die
Schriften seinen bis dato schlecht verkäuflichen Büchern „buchhändlerisch be-
trachtet, auch Flügel" verleihen (02. 09. 1886, KSB 7/KGB III 3, Nr. 742, S. 243,
Z. 27-29), passt natürlich besonders gut zur titelgebenden Vogelmetaphorik des
Gedichtzyklus.
Ende Oktober dieses Jahres ging N. daran, den lyrischen „Anhang" für die
Neuausgabe von FW fertigzustellen; zu dieser Zeit stand schon fest, dass er
auch die IM mit einarbeiten wollte. Allerdings hatte er wohl kein Druckexem-
plar des Gedichtzyklus mehr zur Hand, so dass er Franz Overbeck im Brief vom
27. Oktober 1886 um „ein Exemplar der ,Idyllen aus Messina"' bitten musste:
„Ich brauche sie umgehend (wegen der Herstellung einer kleinen lyrischen
Sammlung ,Lieder des Prinzen Vogelfrei') aber besitze sie nicht." (KSB 7/
KGB III 3, Nr. 769, S. 272, Z. 12-15) Dieselbe Bitte richtete N. dann auch wenige
Tage später brieflich an Köselitz: „Wissen Sie mir ein Exemplar der ,Idyllen
aus Messina' aufzutreiben? Ich brauche sie umgehend, weil sie mit einigen
Liederchen zusammen den Schluß der ,Fröhlichen Wissenschaft' abgeben sol-
len: nämlich in der neuen Ausgabe." (31. 10. 1886, KSB 7/KGB III 3, Nr. 770,
S. 274, Z. 28-32) Noch vor Jahresende war die Vorbereitung dieser Ausgabe wei-
testgehend abgeschlossen; N. wusste nun genau, was er wollte. Ende Dezem-
ber 1886 schickte er an Fritzsch das Manuskript des neu hinzukommenden
Fünften Buchs ab und erläuterte im Begleitschreiben, was auf dem Titelblatt
stehen sollte: „Auf dem Titel der fröhlichen Wissensch(aft) soll es nunmehr
heißen: / Neue erweiterte Ausgabe / mit einem Anhänge: / Lieder des Prinzen
Vogelfrei." (KSB 7/KGB III 3, Nr. 784, S. 297, Z. 32-36) Der „Anhang", obwohl
durch diese paratextuelle Formel die „Lieder des Prinzen Vogelfrei" vom
,Haupttext' abgegrenzt und diesem nach- und untergeordnet werden (vgl. auch
Detering 2015, 154), war N. offenbar besonders wichtig, schaffte er es doch -
im Unterschied zum viel umfangreicheren Fünften Buch „Wir Furchtlosen" -
tatsächlich auf das Titelblatt der Neuausgabe von 1887.
Sechs der insgesamt acht IM-Gedichte arbeitet N. also in FW Anhang ein
(vgl. hierzu ausführlich Kaufmann 2017). Aus der ersten ,Idylle' „Prinz Vo-
gelfrei" wird, verbunden mit etlichen Änderungen und einer neu hinzuge-
kommenen Schlussstrophe, das dritte ,Lied' „Im Süden". Der ,Prinz Vogel-
frei' (vgl. NK Titel Anhang) avanciert dafür zum fiktiven Autor des gesamten
neuen Zyklus, insofern es ausweislich des Titels seine Lieder sind: Er ist der
,Sänger'. Die zweite ,Idylle' „Die kleine Brigg, genannt ,das Engel-
chen'" fällt weg, die dritte ,Idylle' „Lied des Ziegenhirten. / (An meinen
Nachbar Theokrit von Syrakusä.)" rückt, ansonsten so gut wie unverändert, als
„Lied eines theokritischen Ziegenhirten" an die siebte Stelle der
„Lieder des Prinzen Vogelfrei". „Die kleine Hexe", der vierte Text der IM,
taucht ebenfalls nur geringfügig modifiziert unter dem neuen Titel „Die