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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,1): Kommentar zu Nietzsches "Der Fall Wagner", "Götzen-Dämmerung" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.70913#0268
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Stellenkommentar GD Sprüche, KSA 6, S. 63 249

que c'est creux!'" („Wir fragen ihn, ob er jemals eine Frau verstanden habe?
,Eine Frau ist doch undurchschaubar, nicht weil sie so tiefgründig, sondern
weil sie so hohl ist!'") N. macht von diesem Kalauer eine Nutzanwendung auf
die Deutschen in EH WA 3, vgl. NK 361, 18-22.
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63, 14-16 Wenn das Weib männliche Tugenden hat, so ist es zum Davonlaufen;
und wenn es keine männlichen Tugenden hat, so läuft es selbst davon} Starken
Frauen in Bedrängnis „männliche Tugenden" zu attestieren, ist topisch, vgl.
z. B. den Brief von Honore-Gabriel de Riquetti, comte de Mirabeau vom 12. 09.
1777 aus dem Gefängnis von Vincennes an Sophie Ruffei: „Amie bonne, pro-
mets-le-moi bien que tu ne seras jamais devote, et que, damnee pour damnee,
tu prefereras de l'etre par l'amour ä l'etre par la haine. Toi devote, bon Dieu!
toi qui a toutes les gräces d'une femme reunis tous les goüts et les vertus d'un
homme!" (Mirabeau 1834, 111. „Gute Freundin, versprich mir, dass Du niemals
unterwürfig sein wirst, und dass, wenn es unbedingt sein muss, Du es vorzie-
hen wirst aus Liebe unterwürfig zu sein statt aus Hass. Du und unterwürfig,
Grundgütiger! Du, die Du alle Reize einer Frau mit allem Geschmack und allen
Tugenden eines Mannes in Dir vereinst!") Im dritten Band von Jules Lemaitres
Les contemporains, der freilich im Unterschied zu den zwei vorangegangenen
Bänden unter N.s Büchern nicht erhalten ist, gibt es einen Essai über Les fem-
mes de France, in denen der Verfasser den von Frauen usurpierten männlichen
Tugenden mit sehr gemischten Gefühlen gegenübersteht. So heißt es z. B.:
„Voici Mme du Chätelet, l'amie de Voltaire, l'illustre Emilie, avec ses globes,
ses compas, sa physique et sa metaphysique, esprit viril, n'ayant que des vertus
d'homme, depourvue de pudeur ä un degre singulier si l'on en croit son valet
de chambre Beauchamp." (Lemaitre 1887, 3, 250. „Hier ist Frau von Chätelet,
die Freundin Voltaires, die berühmte Emilie, mit ihren Globen, ihren Kompas-
sen, ihrer Physik und Metaphysik, ein männlicher Geist, die nichts als männli-
che Tugenden hatte, der Scham in einem einzigartigen Grade bar, wenn man
ihrem Kammerdiener Beauchamp glauben will.") Es ist wahrscheinlich, dass
N. diesen Band gekannt hat, vgl. NK 111, 10 f.
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63, 18-20 „Wie viel hatte ehemals das Gewissen zu beissen? welche guten
Zähne hatte es? — Und heute? woran fehlt es?" — Frage eines Zahnarztes.] Diese
 
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