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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0553
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530 Ecce homo. Wie man wird, was man ist

pigen Umgang der Neapolitaner mit ihrem Lokalheiligen Januarius unterrich-
ten, falls er einmal Wünsche nicht erfüllte (Schoemann 1863, 2, 180, vgl.
Orsucci 1996, 31 f., der ein Echo dieser Stelle in MA I 111 findet). Schließlich
enthielt auch der von N. benutzte Reiseführer Italien in sechzig Tagen von Theo-
dor Gsell-Fels einige Informationen zum Januarius-Kult (Gsell-Fels 1878a, 725 f.
u. 757), während Philipp Spiller in seiner von N. zur Kenntnis genommenen
Abhandlung Die Urkraft des Weltalls an San Gennaros angebliche Macht erin-
nerte, Vesuvausbrüche zu verhindern (Spiller 1876, 340).
Am 10. 04. 1888 behauptete N. auch gegenüber Brandes (KSB 8, Nr. 1014,
S. 287, Z. 35), die ganze Fröhliche Wissenschaft, nicht nur das vierte Buch, sei
im Januar 1882 entstanden. Damals hatte N. noch eine Fortsetzung der Morgen-
röthe geplant, die er von fünf auf zehn Kapitel ausweiten wollte. Aus seinen
Aufzeichnungen wurden dann die Bücher 1 bis 4 von FW. Noch am 25. 01. 1882
schrieb N. an Köselitz: „Ich bin seit einigen Tagen mit Buch VI, VII und VIII
der ,Morgenröthe' fertig, und damit ist meine Arbeit für diesmal gethan. Denn
Buch 9 und 10 will ich mir für den nächsten Winter vorbehalten — ich bin
noch nicht reif genug für die elementaren Gedanken, die ich in diesen
Schluß-Büchern darstellen will. Ein Gedanke ist darunter, der in der That ,Jahr-
tausende' braucht, um etwas zu werden. Woher nehme ich den Muth, ihn
auszusprechen!" (KSB 6, Nr. 190, S. 159, Z. 34-41) Für die im Januar 1882 ent-
standenen Aufzeichnungen griff N. auf unverwendet gebliebenes Material zur
Morgenröthe sowie auf 1881 entstandene Niederschriften zurück. Er ließ ledig-
lich ein Heft aus (M III 1), in dem die Niederschrift des Gedankens der Ewigen
Wiederkunft des Gleichen enthalten ist — jenes Gedankens, welcher „,Jahrtau-
sende'" brauchen sollte, „um etwas zu werden". Die Aufzeichnung ist datiert
„Anfang August 1881 in Sils-Maria" (KSA 9, 11 [141], 494, 19); auf sie bezieht
sich N. noch in EH Za (vgl. NK 335, 8f.). Im Frühjahr 1882 änderte N. sein
Publikationsvorhaben, während er sich mit Paul Ree und der jüngst kennenge-
lernten Lou von Salome in der Schweiz aufhielt. Am 08. 05. 1882 ließ er seinen
Verleger Ernst Schmeitzner wissen: „Für den Herbst können Sie ein M(a-
nu)s(cript) von mir haben: Titel ,Die fröhliche Wissenschaft' (mit vielen Epi-
grammen in Versen!!!)" (KSB 6, Nr. 224, S. 191, Z. 11-14). Bereits im August
1882 konnte FW dann in Chemnitz erscheinen.
333, 20 f. als Schluss des vierten Buchs die diamantene Schönheit der ersten
Worte des Zarathustra] Es handelt sich um FW 342, KSA 3, 571. Den in der
Fröhlichen Wissenschaft unter dem Titel „Incipit tragoedia" gedruckten
Text übernahm N. ohne wesentliche Änderungen für „Zarathustra's Vorrede"
(Za Vorrede 1, KSA 4, 11 f.). In FW folgt dieser Text unmittelbar auf einen Apho-
rismus, der als andeutende Frage bereits den Gedanken der Ewigen Wieder-
kunft des Gleichen enthält (FW 341, KSA 3, 570). Noch in EH stellt N. den
 
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