Stellenkommentar EH FW, KSA 6, S. 333 531
Wiederkunftsgedanken als die „Grundconception" (EH Za 1, KSA 6, 335, 5) von
Also sprach Zarathustra dar. Diesen Gedanken hatte N. im August 1881 erstmals
in ein Nachlassheft (M III 1) notiert, dessen Inhalt er als Material für das
geplante neunte und zehnte Buch der Morgenröthe aufbewahrte (vgl. NK 333,
6-18). Weil er sich aber „noch nicht reif genug" fühlte für die Ausführung
dieses Gedankens (N. an Köselitz, 25. 01. 1882, KSB 6, Nr. 190, S. 159, Z. 38),
blieb das Material vorerst ohne Verwendung. N. beschied Köselitz am 14. 08.
1882: „Ungefähr den 4ten Theil des ursprünglichen Materials habe ich mir Vor-
behalten (zu einer wissenschaftlichen Abhandlung)." (KSB 6, Nr. 281, S. 237,
Z. 5-7) Am Ende von FW, die als Fortsetzung von M gedacht gewesen war, gab
N. einen Ausblick auf jene „höchste Hoffnung", die schließlich in Also sprach
Zarathustra Gestalt annehmen sollte.
333, 21-24 Oder der die granitnen Sätze am Ende des dritten Buchs liest, mit
denen sich ein Schicksal für alle Zeiten zum ersten Male in Formeln fasst?]
Es handelt sich um FW 268-275, KSA 3, 519.
333, 25 zum besten Theil in Sicilien gedichtet] N. hielt sich vom 29. März bis
etwa zum 21. April 1882 in Messina auf Sizilien auf, wohin er „als einziger
Passagier" (N. an Overbeck, 08. 04. 1882, KSB 6, Nr. 221, S. 190, Z. 8) mit einem
Segelfrachter von Genua aus gereist war (CBT 508 f.). Dort entstanden die Idyl-
len aus Messina, die im Mai 1882 in der Internationalen Monatsschrift von N.s
Verleger Schmeitzner erschienen (Internationale Monatsschrift, Bd. 1, 1882,
Nr. 5, 269-275, vgl. Schaberg 2002, 115-118). In den Werk-Retraktationen von
Ecce homo behandelt N. die Idyllen aus Messina nicht als eigenständiges Werk.
Von den acht Gedichten, die der Zyklus umfasste, übernahm N. sechs abgewan-
delt in die Lieder des Prinzen Vogelfrei, die den Anhang der zweiten Ausgabe
der Fröhlichen Wissenschaft (1887) bilden. Es handelt sich um die Gedichte
„Prinz Vogelfrei", „Lied des Ziegenhirten", „Die kleine Hexe", „Das nächtliche
Geheimniss", „Vogel Albatross" und „Vogel-Urtheil". Aus „Prinz Vogelfrei"
wurde in den Liedern des Prinzen Vogelfrei das Gedicht „Im Süden", aus dem
„Lied des Ziegenhirten" wurde das „Lied eines theokritischen Ziegenhirten",
aus „Die kleine Hexe" wurde „Die fromme Beppa", aus „Das nächtliche
Geheimniss" „Der geheimnissvolle Nachen", aus „Vogel Albatross" „Liebeser-
klärung" und aus „Vogel-Urtheil" „Dichters Berufung".
333, 26-334, 3 an den provengalischen Begriff der „gaya scienza", an jene
Einheit von Sänger, Ritter und Freigeist, mit der sich jene wunderbare
Frühkultur der Provenzalen gegen alle zweideutigen Culturen abhebt] Vgl. z. B.
NL 1881, 11[337], KSA 9, 573; die Quelle für N.s Verwendung von „gaya scienza"
und der provengalischen Troubadour-Tradition dürfte Theodor Gsell Fels' Süd-
Wiederkunftsgedanken als die „Grundconception" (EH Za 1, KSA 6, 335, 5) von
Also sprach Zarathustra dar. Diesen Gedanken hatte N. im August 1881 erstmals
in ein Nachlassheft (M III 1) notiert, dessen Inhalt er als Material für das
geplante neunte und zehnte Buch der Morgenröthe aufbewahrte (vgl. NK 333,
6-18). Weil er sich aber „noch nicht reif genug" fühlte für die Ausführung
dieses Gedankens (N. an Köselitz, 25. 01. 1882, KSB 6, Nr. 190, S. 159, Z. 38),
blieb das Material vorerst ohne Verwendung. N. beschied Köselitz am 14. 08.
1882: „Ungefähr den 4ten Theil des ursprünglichen Materials habe ich mir Vor-
behalten (zu einer wissenschaftlichen Abhandlung)." (KSB 6, Nr. 281, S. 237,
Z. 5-7) Am Ende von FW, die als Fortsetzung von M gedacht gewesen war, gab
N. einen Ausblick auf jene „höchste Hoffnung", die schließlich in Also sprach
Zarathustra Gestalt annehmen sollte.
333, 21-24 Oder der die granitnen Sätze am Ende des dritten Buchs liest, mit
denen sich ein Schicksal für alle Zeiten zum ersten Male in Formeln fasst?]
Es handelt sich um FW 268-275, KSA 3, 519.
333, 25 zum besten Theil in Sicilien gedichtet] N. hielt sich vom 29. März bis
etwa zum 21. April 1882 in Messina auf Sizilien auf, wohin er „als einziger
Passagier" (N. an Overbeck, 08. 04. 1882, KSB 6, Nr. 221, S. 190, Z. 8) mit einem
Segelfrachter von Genua aus gereist war (CBT 508 f.). Dort entstanden die Idyl-
len aus Messina, die im Mai 1882 in der Internationalen Monatsschrift von N.s
Verleger Schmeitzner erschienen (Internationale Monatsschrift, Bd. 1, 1882,
Nr. 5, 269-275, vgl. Schaberg 2002, 115-118). In den Werk-Retraktationen von
Ecce homo behandelt N. die Idyllen aus Messina nicht als eigenständiges Werk.
Von den acht Gedichten, die der Zyklus umfasste, übernahm N. sechs abgewan-
delt in die Lieder des Prinzen Vogelfrei, die den Anhang der zweiten Ausgabe
der Fröhlichen Wissenschaft (1887) bilden. Es handelt sich um die Gedichte
„Prinz Vogelfrei", „Lied des Ziegenhirten", „Die kleine Hexe", „Das nächtliche
Geheimniss", „Vogel Albatross" und „Vogel-Urtheil". Aus „Prinz Vogelfrei"
wurde in den Liedern des Prinzen Vogelfrei das Gedicht „Im Süden", aus dem
„Lied des Ziegenhirten" wurde das „Lied eines theokritischen Ziegenhirten",
aus „Die kleine Hexe" wurde „Die fromme Beppa", aus „Das nächtliche
Geheimniss" „Der geheimnissvolle Nachen", aus „Vogel Albatross" „Liebeser-
klärung" und aus „Vogel-Urtheil" „Dichters Berufung".
333, 26-334, 3 an den provengalischen Begriff der „gaya scienza", an jene
Einheit von Sänger, Ritter und Freigeist, mit der sich jene wunderbare
Frühkultur der Provenzalen gegen alle zweideutigen Culturen abhebt] Vgl. z. B.
NL 1881, 11[337], KSA 9, 573; die Quelle für N.s Verwendung von „gaya scienza"
und der provengalischen Troubadour-Tradition dürfte Theodor Gsell Fels' Süd-