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Rüger, Ludwig; Haas, Pauline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 15. Abhandlung): Palaeosemaeostoma geryonides v. Huene sp., eine sessile Meduse aus dem Dogger von Wehingen in Württemberg — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43396#0003
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Palaeosemaeostoma geryonides v. Huene sp.
(L. Rüger).
Das nachfolgend beschriebene Medusenexemplar stammt aus dem
geologischen Institut der Universität Tübingen. Für die freundliche
Überlassung zur Bearbeitung bin ich Herrn Prof. Hennig zu verbind-
lichstem Danke verpflichtet.
Für die liebenswürdige Unterstützung der Arbeit schulde ich ferner
Herrn Prof. Dr. Herbst und Fräulein Dr. Cl. Hamburger vom hiesigen
zoologischen Institut meinen Dank.
Allgemeiner Befund.
Gestein: Es ist der typische rotbraune, feinschichtige und fein-
körnige Sandstein, wie er aus dem Dogger ß bekannt ist. Durch Glimmer-
lagen wird eine ebenflächige, dünnplattige Spaltung hervorgerufen. Das
Gesteinsmaterial stimmt vollkommen mit dem von v. Huene (1901)
beschriebenen Stücke überein, welches aus dem Dogger ß stammt, so
daß die Richtigkeit der Angabe „Dogger y“ für das vorliegende Stück
zweifelhaft erscheint.
Lage des Fossils: Der Abdruck liegt in der Ecke einer recht-
eckigen Platte von 13 X 6,8 cm Kantenlänge, deren einer schmaler
Rand zerbrochen ist. Die Dicke der Platte beträgt 11 mm. Die Fläche,
auf welcher der Abdruck sich befindet, ist ziemlich glatt und zart ge-
wellt. Es ist der Habitus, wie er lithologisch von Emersionsflächen,
Korrosionsflächen und ähnlichem bekannt ist. Es befinden sich auf
der Fläche mehrere undeutliche Eindrücke; in einigen von ihnen
sind geringe Reste einer schwarzen Substanz vorhanden (vielleicht
Asphalt). Die Form der Eindrücke ist verschieden: entweder kurz,
eng und tief oder lange seichte Rinnen. An einer Stelle (auch in Fig. 2
der Taf. I zu sehen) befindet sich auch eine unregelmäßig leistenartige
Erhebung. Ein Teil dieser Gebilde erinnert an Problematica, die öfters
als Kriechspuren gedeutet werden. Ist dies der Fall, so wäre daraus
die Lage der Schichtplatte im Verband zu folgern: es muß die Dach-
region sein. Dies wird durch weitere noch zu besprechende Erscheinungen
gestützt.
Außer dieser Platte liegt eine zweite vor, welche von der Unterseite
der erstgenannten abgespalten wurde. Ihre Dicke beträgt 9—10 mm,
so daß sich die Gesamtdicke der Platte also auf 19—20 mm beläuft.

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