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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 4. Abhandlung): Beobachtungen über Harnische — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43385#0017
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Beobachtungen über Harnische.

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Ergab schon, das Verhältnis der Har-
nische zu den Phylliten, daß deren Fal-
tung deutlich älter ist als die Harnisch-
bildung, so zeigt sich auch hier, daß die
Gänge älter sind als die Harnische. Denn
Systeme von Harnischen, die neben den
Gängen auftreten, haben auch einzelne
Harnische in gleicher Orientierung mitten
in den Gängen. Besonders interessant
ist die Art, wie die Salbänder eines
Ganges eine Strecke weit von zwei Har-
nischen benützt werden. Beobachtungen
über diesen Gegenstand und eine Zeich-
nung des letzterwähnten Falles enthält
der gleich folgende Anhang (Nr. 5 und
12, Fig. 4).

Fig. 4.


Intrusivgang in den Quarzlagen-
phylliten der neuen Militärstraße
am linken Oglioufer wie in Fig. 1
u. 3. Siehe S. 6 u. 11 und Nr. 5 des
Anhanges. S = Salbänder. H -
Harnische. Q= Querklüftung. Die
Harnische folgen eine Strecke
weit den Salbändern.

Anhang.

Grundlagen der vorstehenden Ausführungen.
Um dem Leser die Nachprüfung der vorstehenden Angaben zu er-
möglichen, führe ich im folgenden eine Anzahl der wichtigsten Einzel-
beobachtungen an.
1. Militärstraße von Mu auf dem linken Oglioufer. Große fast senk-
recht stehende, stark verbogene Fläche mit N 11 O-Streichen. Die
Streifen fallen mit wechselnden Werten, und zwar etwa 15—35 0 nach N.
2. Gabelharnisch, siehe Fig. 1, S. 6. Die beiden Zweige des Har-
nischs streichen im Mittel etwa N 80 W. a fällt steil nach S. b steht
ungefähr senkrecht, a hat auf zwei etwas verschieden gerichteten Vor-
sprüngen stark verschieden gerichtete Streifen. Siehe Fig. 1 B. Aber
die Streifensysteme sind sowohl auf a als auf b nach W geneigt.
3. Weiter talaufwärts ebendort. Schöner N—S streichender Stufen-
harnisch, bucklig, im ganzen senkrecht, wunderbar gestreift. Die W-
Scholle ist im Verhältnis zur 0-Scholle nach S bewegt. Die Streifen
fallen bis zu 10 0 nach N ein, sind aber oft horizontal; ja ein Teil fällt
schwach nach S.
4. Ebendort weiter talaufwärts. Grenzharnisch zwischen einem
Amphibolit (? Gang) und Quarzit. N 80 O-Streichen, 85 N-Fallen.
Die Streifen fallen mit 56 0 nach 0. Aber dicht daneben Harnisch im
 
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