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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 4. Abhandlung): Beobachtungen über Harnische — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43385#0021
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Beobachtungen über Harnische.

19

Seite stehen Kohlenstoffphyllite der Edoloschiefer an, auf der anderen
ein sehr quarzreiches Gestein, offenbar eine aplitische Grenzfacies eines
Biotitgranites. Die Zerdrückung der Phyllite und die Zerstückelung
des quarzreichen Nebengesteins sind ungewöhnlich intensiv. Im letzteren
maß bzw. visierte ich folgende Harnische: a) Hauptharnisch N 80 —85 0-
Str. bei 40 0 N-Fallen. b) N 50 0, steil N-Fallen (ungenau visiert),
c) N 20 0, steil N-Fallen. d) N 70 0, steil N-Fallen. e) N 85 0, steil
N-Fallen. Außerdem sind noch viele andere Harnische vorhanden.
Das ganze Gestein ist in eine Unzahl von Blöcken und Scherben zerlegt,
die sämtlich aneinander entlang geglitten sind. Streifen undeutlich.
Aber selbst wenn sie vorhanden wären, ist es klar, daß sie über die Be-
wegungsrichtung des Gesamtgebirges keine Auskunft geben könnten,
da zweifellos jede einzelne Scholle eine etwas abweichende Bewegung
durchgemacht hat. Bedeutsam scheint nur die Tatsache, daß all die
gemessenen Harnische in nördlichen Richtungen fallen. Steigt man
aber in derselben Grenzrunse zwischen dem aplitischen Granit und den
zerdrückten Schiefern höher hinauf, so findet man oben in demselben
Granit einen ebenfalls ganz von Harnischen und Klüften durchzogenen
Aufschluß. Ich maß in ihm: a) N 86 O-Str. und im oberen Teil steiles,
im unteren mittleres S-Fallen, also eine Form, die im kleinen genau
den listrischen Flächen entspricht, b) N 85 O-Str., ungefähr saiger,
c) System, N 10 O-Str., ungefähr saiger, aber auch nach beiden Seiten
fallend, d) N 78 W-Str., mit über 70 S-fallend, aber im Fallen etwas
verbogen, e) N 50 O, ziemlich steil N-fallend. f) N 60 W, 30 N-fallend.
Dazu kommen noch viele andere, nicht mehr gemessene Harnische
und Klüfte. Das Ganze ist also maßlos zerbrochen und verrutscht.
Obwohl die Tonalelinie unmittelbar daneben in etwa N 70 O verläuft,
ist kein Vorherrschen der dieser parallelen Harnische und Klüfte zu
erkennen.
22. Geht man von der Grenzrunse des Punktes 21 auf dem von
Monno kommenden Karrenweg talaufwärts (nach unten), so kommt
man zu einer zweiten Runse, in der etwas oberhalb des Weges weißer
Marmor ansteht. Er ist ebenfalls unglaublich zerdrückt und zertrümmert.
Ich maß in ihm folgende Kluft- und Harnischsysteme: a) N 75 W, 25 S-
Fallen (erstes Hauptsystem), b) N 85 W, 40 N-Fallen (zweites Haupt-
system). c) N 75 O, 65 N-Fallen. d) N 20 W, 55 W-Fallen. Dicht da-
neben verläuft als Grenze gegen den aplitischen Granit ein gebogener
Harnisch mit etwa N 20 O-Streichen und ganz steilem W-Fallen. Der
Marmor ist an dieser Grenze völlig zerrieben.
 
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