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Ernst, Emil; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1926, 5. Abhandlung): Die optischen Eigenschaften des Andesins von Bodenmais — Berlin, Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.43401#0009
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Die optischen Eigenschaften des Andesins von Bodenmais. 9
ziemlich variabel ist. Die hierbei festgestellten Schwankungen betragen
in Hs im Mittel l°,0 (s. hierzu aber den Abschnitt „Graphischer Aus-
gleich“).
Bei den Drehtischmessungen war die eine optische Achse (JB) stets
bequem erreichbar. Die Einstellungen auf diese Achse ließen sich
jedoch immer nur unsicher ausführen und sind gleichfalls mit syste-
matischen Fehlern behaftet (etwa 1°), da hier keine Einstellung auf
Dunkelheit, sondern auf ein unsicheres Grau auszuführen ist. Die mit
dem Drehtisch ermittelten Achsenwinkel besitzen daher nur geringe
Sicherheit. — Die Instrumentalablesungen für die Einstellungen auf die
Achse sind in Tab. 2 unter „Achse B“ angeführt. Der Bogen CB in
Fig. 1 entspricht der Differenz zwischen der Instrumentalablesung und
360° bzw. 0°.
Graphischer Ausgleich. Mit den Werten H und N ist zu-
nächst nur die Neigung der optischen Symmetrieebenen zu der Schliff-
normale und das Azimut der Spur der Symmetrieebenen in der Schliff-
flache gegen eine beliebige Nullrichtung in dieser Schlifffläche bekannt.
Damit ist aber auch die Lage der Hauptlichtvektoren, als die Normalen
zu diesen Symmetrieebenen, leicht feststellbar. Bezieht man die Azimuthe
auf die Spur der Zwillingsebene in der Schlifffläche, so sind die Koordi-
naten der Vektoren
@ = 90°—H und t/; = W+90°— AT0
worin No das für Fadenneigung korrigierte instrumentelle Azimut der
Richtung der Zwillingslamellen nach dem Albitgesetz ist (s. Fig. 1).
Auf diese gemessenen Koordinaten der Vektoren braucht man sich
aber nicht zu beschränken. Denn wie von der Methode der Plagio-
klasbestimmung nach Fedorow her bekannt ist, erzielt man mit den
Drehtischmessungen, trotz der verhältnismäßig geringen Genauigkeit
der Meßoperationen und des Instrumentariums, doch eine ziemliche
Sicherheit in den Resultaten dadurch, daß zu der Festlegung eines
jeden Vektors die Beobachtungen an allen drei Symmetrieebenen heran-
gezogen werden können: jeder Vektor kann aufgefaßt werden als die
Normale zu der einen optischen Symmetrieebene und zugleich als
Schnittgerade der beiden andern Symmetrieebenen.
Die Festlegung der wahrscheinlichsten Örter der Vektoren auf
Grund aller Messungen erfolgt am bequemsten auf graphischem Wege
mit Hilfe eines WuLFFschen Netzes von geeigneter Größe. Benutzt
wurde das bekannte stereographische Netz von 10 cm Radius und mit
der zweigrädigen Teilung, das von E. A. Wülfing der „Physiographie“
von 1904 (4. Aufl.) beigegeben worden ist.
 
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