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L. Rüger,
Sichtspunkte zu eigen macht, was zugleich ausschließen soll, immer
wieder zu betonen, daß zwei wesensfremde Gebiete vorliegen, die einer
besonderen Verknüpfung bedürfen.
Es sollen indes diese Fragen jetzt nicht weiter erörtert werden,
um so mehr, als sich bei anderer Gelegenheit dies an Hand eines Be-
obachtungsmateriales besser ermöglicht.
Eine wichtige Aufgabe aus diesem gesamten Fragenkomplex ist
die der Raumorientierung der gefügeanalysierten Gesteine. Über den
Stand dieser Fragen sei auf die Arbeiten von Sander (1926 b) und
W. Schmidt (1925, 1926) und Becke (1924) hingewiesen. Es ist nun
die Frage, für welche Zwecke diese Raumorientierung verlangt wird.
Hier läßt sich die bisherige Fassung vielleicht noch erweitern. Die von
W. Schmidt zunächst geübte rein technologische Betrachtungsweise an
alpintektonitischen Gesteinen legt als Hauptbezugsrichtung gebirgs-
orientierter Schliffe Streckung und Schieferung zugrunde. Die Streckung
ist für ihn ein „technologisches Formglied“, ihr Fallen dagegen ein
„morphologisches“ Formglied. Um von vornherein die wahrscheinlichen
Symmetrieelemente in übersichtlicher Lage im Diagramm zu erhalten,
ist bei der Schliffwahl auf eines dieser Elemente abzustellen.
Schliffebene ist Bildebene. Die Regel ist, daß der Schliff bei seiner
Ausgangsstellung auf dem U. T. sowohl Änderungen gegenüber dem
astronomischen Azimut als Bolhöhenänderungen (aus der Fallrichtung
in die Horizontale gedreht!) erfährt. Es gibt aber nun eine Reihe Fälle,
wo es von größtem Interesse ist, die wirkliche Lage der in einem Schliffe
vermessenen Daten zu kennen. Es handelte sich z. B. um die c-Achsen
einachsiger Mineralien.1) Wie ist deren „Streichen und Fallen“ ? (wobei
diese Ausdrücke absichtlich zur Anwendung gebracht werden, um das
tektonisch Interessierende zu betonen!). Das Streichen also ausge-
drückt durch die Horizontalprojektion.
Dies zu wissen ist vor allem dann von Interesse, wenn es sich darum
handelt, direkt vergleichbare Bilder mit einem Kluftdiagramm zu be-
kommen. Ich werde an anderer Stelle noch ausführlicher zeigen, daß
man zweckmäßig die von Sander und Schmidt verwendete gefüge-
analytische Darstellungsweise auch mit Vorteil auf die Kluftdarstellung
verwenden kann. Sehr wünschenswert ist es nun, daneben ein direkt
vergleichbares Bild des Gefügediagramms zu haben. Dies ist bei den
bisherigen Diagrammen nicht direkt möglich. Da Bildebene gleich
Schliffebene ist (wobei man ja von dem seltenen Falle absehen kann,
Sinngemäß übertragbar auf die übrigen Daten welche bei gefügeanalytischen
Arbeiten zur Darstellung gelangen.
L. Rüger,
Sichtspunkte zu eigen macht, was zugleich ausschließen soll, immer
wieder zu betonen, daß zwei wesensfremde Gebiete vorliegen, die einer
besonderen Verknüpfung bedürfen.
Es sollen indes diese Fragen jetzt nicht weiter erörtert werden,
um so mehr, als sich bei anderer Gelegenheit dies an Hand eines Be-
obachtungsmateriales besser ermöglicht.
Eine wichtige Aufgabe aus diesem gesamten Fragenkomplex ist
die der Raumorientierung der gefügeanalysierten Gesteine. Über den
Stand dieser Fragen sei auf die Arbeiten von Sander (1926 b) und
W. Schmidt (1925, 1926) und Becke (1924) hingewiesen. Es ist nun
die Frage, für welche Zwecke diese Raumorientierung verlangt wird.
Hier läßt sich die bisherige Fassung vielleicht noch erweitern. Die von
W. Schmidt zunächst geübte rein technologische Betrachtungsweise an
alpintektonitischen Gesteinen legt als Hauptbezugsrichtung gebirgs-
orientierter Schliffe Streckung und Schieferung zugrunde. Die Streckung
ist für ihn ein „technologisches Formglied“, ihr Fallen dagegen ein
„morphologisches“ Formglied. Um von vornherein die wahrscheinlichen
Symmetrieelemente in übersichtlicher Lage im Diagramm zu erhalten,
ist bei der Schliffwahl auf eines dieser Elemente abzustellen.
Schliffebene ist Bildebene. Die Regel ist, daß der Schliff bei seiner
Ausgangsstellung auf dem U. T. sowohl Änderungen gegenüber dem
astronomischen Azimut als Bolhöhenänderungen (aus der Fallrichtung
in die Horizontale gedreht!) erfährt. Es gibt aber nun eine Reihe Fälle,
wo es von größtem Interesse ist, die wirkliche Lage der in einem Schliffe
vermessenen Daten zu kennen. Es handelte sich z. B. um die c-Achsen
einachsiger Mineralien.1) Wie ist deren „Streichen und Fallen“ ? (wobei
diese Ausdrücke absichtlich zur Anwendung gebracht werden, um das
tektonisch Interessierende zu betonen!). Das Streichen also ausge-
drückt durch die Horizontalprojektion.
Dies zu wissen ist vor allem dann von Interesse, wenn es sich darum
handelt, direkt vergleichbare Bilder mit einem Kluftdiagramm zu be-
kommen. Ich werde an anderer Stelle noch ausführlicher zeigen, daß
man zweckmäßig die von Sander und Schmidt verwendete gefüge-
analytische Darstellungsweise auch mit Vorteil auf die Kluftdarstellung
verwenden kann. Sehr wünschenswert ist es nun, daneben ein direkt
vergleichbares Bild des Gefügediagramms zu haben. Dies ist bei den
bisherigen Diagrammen nicht direkt möglich. Da Bildebene gleich
Schliffebene ist (wobei man ja von dem seltenen Falle absehen kann,
Sinngemäß übertragbar auf die übrigen Daten welche bei gefügeanalytischen
Arbeiten zur Darstellung gelangen.