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Rüger, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1927, 12. Abhandlung): Die direkte gebirgsgetreue Übertragung der auf dem Universaldrehtisch gewonnenen Messungsergebnisse gebirgsorientierter Schliffe in das Diagramm — Berlin, Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.43540#0006
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L. Rüger,

jektion sich den Sehpunkt in den Nadir gelegt zu denken, dargestellt
werden also die Punkte der oberen Halbkugel.
Das Handstück wird in der Weise vorbereitet, wie es auch W. Schmidt
angibt. Es wird also die mit dem Kompaß festgestellte Richtung (korri-
giert) angegeben. Dann achte man zweckmäßig auf etwas: man kitte
das Schleif stück so auf den Objektträger, daß die Streichrichtung / /
der langen Kante geht. Dies erspart nämlich, wie sich noch ergibt,
spätere Umrechnungen.
Beginnen wir mit einem Beispiel. Die korrigierte Kompaßangabe
lautet 0 mit 50 E-Fallen. Von diesem Handstück hat man sich das

Schleifstück so aufgekittet, daß die NS-Richtung / / der großen Kante
ist. Selbstredend muß man außerdem die Richtung von N kennen,
die besonders hervorgehoben wird, etwa durch Aufsetzen eines Pfeiles,
wie dies Fig. 1 zeigen soll. Man erleichtert sich übrigens das orientierte

Fig. 1.

Aufträgen, indem man sich am Schleif Splitter eine der
Streichlinie / / Kante anschleift. Jederzeit weiß man
nun, wie der Schliff in der Natur lag.
Der Schliff wird nun auf den U. T. gebracht. Nun
hat man sich zu überlegen: das Azimut in der Natur
betrug 0 (N—S-Streichen). Man hat den Schliff so
auf den Tisch gelegt, daß sein N vom Beschauer weg-
weist. Der Tisch ist in Ausgangsstellung, Limbus Ax
zeigt also 0. Also: astronomisches Azimut und Azimut
des Limbus At betragen beide 0. Das wird im ersten
Augenblick stutzig machen: das 0 der astronomischen
Bezugsrichtung liegt doch am N-Punkt. Aber zum Aufträgen ist 0
am S-Punkt (siehe die Ausführungen über das Aufträgen der Klüfte).
Man muß sich also in Gedanken stets erinnern, daß man es mit zwei


Normierungen zu tun hat.1)
Nun das Netz. Auf dem Oleat, das über dem Netz aufgelegt ist,
bringt man zunächst das Signal für die Azimutalabtragung an, es sei der
obere Pfeil in Fig. 2. Er liegt in Ausgangsstellung auf 0 des Netzes.
Man merke sich nun weiter: die Normierung des Netzes ist gleich-
sinnig mit der Normierung des Instrumentes. Also für die Azimute:
Unten (0) — links (90) ■— oben (180) — rechts (270).

B Die Darstellung der Klüfte in dieser Weise liegt in einer fertig abgeschlosse-
nen Arbeit vor, deren Veröffentlichung sich aus verschiedenen Gründen verzögerte.
Da aber Wiederholungen vermieden sein sollen, muß ich leider auf diese später
erschienene Arbeit verweisen, welche sachlich jedoch zweckmäßig vorher kommen
sollte.
 
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