14 K. W. Merz : Über den Wirkungsantägonismus von Blutkörperchen usw.
körperchen mußte auch für die Organbreie diese Frage verneint werden-
Es zeigte sich nämlich, daß
Kaninchenmuskelpreßsaft auf 57 % des Bezugswerts
„ „ dialysat „ 54 % „ „
„ leberdialysat 19 % ,, „
hemmt. Der Hemmungskörper ist also hier deutlich dialysierbar. Auch
Organdialysate des Rindes (Schlachtvieh) hemmten die Reaktion be-
trächtlich, so
Leberdialysat auf 32 %
Nierendialysat auf 40 % der Bezugswerte.
Die Kochbeständigkeit des Hemmungskörpers ergab sich in analoger
Weise wie bei den Erythrozyten: z. B. hemmte:
Hühnermuskelkochsaft auf 0,0 %
Meerschweinchenmuskelkochsaft auf 12 % der Bezugswerte.
Im Hinblick auf die hormonale Natur des Adrenalins schienen Ver-
suche gerechtfertigt, die ergeben sollten, ob zwischen ihm und den beiden
übrigen, isolierten Hormonen, dem Thyroxin und dem Insulin, Beziehun-
gen bestehen, die sich in der Änderung der Ammoniakabspaltung aus
Glykokoll auswirken. Alle derartigen Versuche verliefen negativ: Zu-
sätze von 0,25 cgr Thyroxin, von 1 mg Insulin und 1 mg Insulin bei
Gegenwart von 0,1 % Glykose lieferten sowohl in reinem Puffer, wie in
Serum, in Blut und in Erythrozytenaufschwemmung stets die gleichen
Ammoniakmengen wie die Kontrollversuche ohne Hormonzusatz. —
Auch Milchsäurezusatz bleibt in den verschiedenen Medien ohne Einfluß
auf die Größe der Desamidierung.
Faßt man die Ergebnisse kurz zusammen, so ergibt sich:
1. Die oxydative Desamidierung des Glykokolls mittels Adrenalin wird
durch Serum und Plasma erheblich gefördert, durch Blut, Erythro-
zyten, Muskel-, Milz-, Nieren- und Leberbrei in gleicher Weise ge-
hemmt.
2. Förderung und Hemmung der Reaktion sind nicht als physikalisch-
chemisch, sondern als rein chemisch bedingt anzusehen.
3. Förderungs- und Hemmungskörper sind dialysierbar und thermo-
stabil, tragen also keinen Fermentcharakter. Über ihre chemische
Natur kann noch nichts Näheres ausgesagt werden. Jonenwirkungen
sind nach noch unveröffentlichten Untersuchungen nicht anzunehmen.
Vorliegende Arbeit wurde am Physiologischen Institut der Universi-
tät Heidelberg auf Veranlassung von Herrn Prof. Dr. S. Edlbacher,
dem ich für sein wohlwollendes Interesse zum größten Dank verpflichtet
bin, ausgeführt.
körperchen mußte auch für die Organbreie diese Frage verneint werden-
Es zeigte sich nämlich, daß
Kaninchenmuskelpreßsaft auf 57 % des Bezugswerts
„ „ dialysat „ 54 % „ „
„ leberdialysat 19 % ,, „
hemmt. Der Hemmungskörper ist also hier deutlich dialysierbar. Auch
Organdialysate des Rindes (Schlachtvieh) hemmten die Reaktion be-
trächtlich, so
Leberdialysat auf 32 %
Nierendialysat auf 40 % der Bezugswerte.
Die Kochbeständigkeit des Hemmungskörpers ergab sich in analoger
Weise wie bei den Erythrozyten: z. B. hemmte:
Hühnermuskelkochsaft auf 0,0 %
Meerschweinchenmuskelkochsaft auf 12 % der Bezugswerte.
Im Hinblick auf die hormonale Natur des Adrenalins schienen Ver-
suche gerechtfertigt, die ergeben sollten, ob zwischen ihm und den beiden
übrigen, isolierten Hormonen, dem Thyroxin und dem Insulin, Beziehun-
gen bestehen, die sich in der Änderung der Ammoniakabspaltung aus
Glykokoll auswirken. Alle derartigen Versuche verliefen negativ: Zu-
sätze von 0,25 cgr Thyroxin, von 1 mg Insulin und 1 mg Insulin bei
Gegenwart von 0,1 % Glykose lieferten sowohl in reinem Puffer, wie in
Serum, in Blut und in Erythrozytenaufschwemmung stets die gleichen
Ammoniakmengen wie die Kontrollversuche ohne Hormonzusatz. —
Auch Milchsäurezusatz bleibt in den verschiedenen Medien ohne Einfluß
auf die Größe der Desamidierung.
Faßt man die Ergebnisse kurz zusammen, so ergibt sich:
1. Die oxydative Desamidierung des Glykokolls mittels Adrenalin wird
durch Serum und Plasma erheblich gefördert, durch Blut, Erythro-
zyten, Muskel-, Milz-, Nieren- und Leberbrei in gleicher Weise ge-
hemmt.
2. Förderung und Hemmung der Reaktion sind nicht als physikalisch-
chemisch, sondern als rein chemisch bedingt anzusehen.
3. Förderungs- und Hemmungskörper sind dialysierbar und thermo-
stabil, tragen also keinen Fermentcharakter. Über ihre chemische
Natur kann noch nichts Näheres ausgesagt werden. Jonenwirkungen
sind nach noch unveröffentlichten Untersuchungen nicht anzunehmen.
Vorliegende Arbeit wurde am Physiologischen Institut der Universi-
tät Heidelberg auf Veranlassung von Herrn Prof. Dr. S. Edlbacher,
dem ich für sein wohlwollendes Interesse zum größten Dank verpflichtet
bin, ausgeführt.